Die vielfach ausgezeichnete Festivalveranstalterin Birgit Lohmeyer spricht in diesem Podcast über ihre Konflikte mit rechtsradikalen Nachbarn, den Aufbau des Musikfestivals Jamel rockt den Förster und ihre Erfahrungen mit der Landespolitik in Mecklenburg-Vorpommern. Sie teilt auch Einblicke in ihre Erziehungswissenschaftenstudien, ihre Arbeit in der Suchtprävention und -beratung, sowie ihre Erfolge als Krimiautorin.
Birgit Lohmeier zeigt mutiges Engagement gegen Rechtsextremismus durch Musikfestival.
Erlebnisse in Erziehung und Schulzeit prägen ihren Widerstand und Engagement für Bildung.
Die Verfügbarkeit von Büchern beeinflusst die intellektuelle Entwicklung von Kindern maßgeblich.
Der Kontakt mit Bibliotheken und kreativen Menschen fördert den Schreibprozess und Schriftstellertum.
Die Etablierung eigener sozialer Strukturen trägt zur Integration und Verankerung in ländlichen Regionen bei.
Herausforderungen im Literaturbetrieb beeinflussen Erfolg von Schriftstellern hinsichtlich Veröffentlichung und Anerkennung.
Deep dives
Kleine Live-Termine und Unterstützung des Podcasts
Louis Klamrod tritt in Hamburg live auf und es wird diskutiert, wie Hörer den Podcast unterstützen können, hauptsächlich durch ein Zeit-Abo. Eine Bürgerin von Mecklenburg-Vorpommern veranstaltet ein Musikfestival und gewinnt Preise für ihren Mut und Engagement.
Hintergründe eines Musikfestivals in Jamel
Ein Musikfestival in Jamel wird zum Symbol des Widerstands gegen Rechtsextremismus. Die Veranstalter kämpfen gegen den Zuzug von rechtsextremen Familien und Brände in der Scheune. Prominente wie Herbert Grönemeyer und Die Toten Hosen unterstützen das Festival.
Erziehung, Schulerfahrung und Schriftstellerei von Birgit Lohmeier
Birgit Lohmeier beschreibt persönliche Erfahrungen in der Erziehung und Schulzeit. Ihre Kindheitserfahrungen prägen ihren Widerstand gegen autoritäre Erziehung und ihr Engagement für Bildungsgerechtigkeit. Die Schule als Institution und ihre Kritik daran spiegeln sich in ihren Erlebnissen wider.
Wichtigkeit von Büchern in der Kindheit
Das Aufwachsen mit Büchern im Elternhaus wird als prägend für das spätere Interesse an Literatur und Schreiben beschrieben. Die Verfügbarkeit von Büchern, auch in Bibliotheken, spielt eine wesentliche Rolle für die intellektuelle Entwicklung von Kindern.
Einfluss der Umgebung auf das Schreiben
Die Umgebung und das soziale Umfeld werden als entscheidend für den Schreibprozess und die kreative Entwicklung betrachtet. Beispiele werden genannt, wie der Kontakt mit Bibliotheken, Musik und kreativen Menschen das Schreiben und Schriftstellertum beeinflussen.
Herausforderungen im Literaturbetrieb
Es wird auf Herausforderungen im Literaturbetrieb hingewiesen, wie die Schwierigkeiten bei der Veröffentlichung von Büchern und der Anerkennung als Autor. Der Erfolg eines Schriftstellers hängt unter anderem von Verlagsoptionen, Marktbedingungen und dem Schreibstil ab.
Bedeutung der sozialen Strukturen in ländlichen Gebieten Ostdeutschlands
Die frühzeitige Etablierung eigener sozialer Strukturen in ländlichen Regionen wie Mecklenburg durch Organisationen trug wesentlich zur Bekämpfung des Fehlens gesellschaftlicher Strukturen nach dem Zusammenbruch der DDR bei. Diese Bemühungen ermöglichten die Rekrutierung und Unterstützung durch lokale Gemeinschaften, insbesondere in Mecklenburg und Vorpommern, wodurch eine erfolgreiche Integration und Verankerung stattfand.
Herausforderungen und Dynamiken in sozialen und politischen Kontexten
In Diskussionen über den Umgang mit rechtsextremen Gruppen wird die Komplexität und Vielschichtigkeit dieser Problematik verdeutlicht. Trotz Bemühungen von Behörden und Polizei, rechte Aktivitäten zu überwachen und zu unterbinden, bleiben Herausforderungen in der politischen Landschaft bestehen, während auch soziale Dynamiken innerhalb der Gemeinden eine Rolle bei der Bewältigung der Situation spielen.
Persönliche Haltung zu Familie und Kinderlosigkeit
Die persönliche Entscheidung gegen Kinder und für eine kinderlose Lebensführung reflektiert individuelle Erfahrungen und Prägungen. Die bewusste Wahl, keine Kinder zu haben, basiert auf persönlichen Erfahrungen und dem Erhalt einer intimen Dynamik in Beziehungen. Diese Entscheidung wird nicht nur aus persönlichen Präferenzen heraus getroffen, sondern reflektiert auch familiäre Hintergründe und individuelle Lebensperspektiven.
Einblick in die Berliner Zeit von David Bowie und Iggy Pop
Der Podcast enthält Informationen über die Zeit, in der David Bowie und Iggy Pop in Berlin lebten. Sie wohnten zusammen in einer WG im Kleistpark in Schöneberg und besuchten regelmäßig das Schwarze Café. Iggy Pop soll angeblich einige seiner Songs in der S-Bahn geschrieben haben, da er oft mit ihr fuhr.
Umgang mit dem Gedanken an den Tod und das Leben danach
Es wird diskutiert, wie unterschiedlich die Menschen den Gedanken an den Tod und das Leben danach betrachten. Ein Teilnehmer gibt an, dass es ihm egal ist, was mit seinem Körper nach seinem Tod passiert. Die Gesprächspartner reflektieren über ihre persönlichen Vorstellungen vom Leben nach dem Tod.
Reflexion über politische Partizipation und Demokratie
Die Teilnehmer diskutieren über Möglichkeiten der politischen Partizipation und die Herausforderungen des bestehenden Parteiensystems. Es wird angeregt, breitere Bürgerbeteiligung zu etablieren und Direktdemokratie zu fördern. Es wird die Rolle junger Menschen in der politischen Mitgestaltung und die Bedeutung von gesellschaftlichem Engagement betont.
In der neuen Folge von Alles Gesagt?, dem unendlichen Podcast der ZEIT, ist die vielfach ausgezeichnete Festivalveranstalterin Birgit Lohmeyer zu Gast, die Jamel rockt den Förster organisiert. Sie lebt seit 2004 mit ihrem Mann Horst Lohmeyer auf dem Forsthof Jamel in Mecklenburg-Vorpommern und wurde für ihr gesellschaftliches Engagement bereits elfmal ausgezeichnet, unter anderem mit dem Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage und dem Humanismus-Preis für Menschenrechte.
Seit 2014 organisiert das Ehepaar das Musikfestival Jamel rockt den Förster. Gestartet als privates Event mit 30 Gästen, hat es sich zu einer bundesweit bekannten Veranstaltung für eine offene Gesellschaft mit mehreren Tausend Teilnehmenden entwickelt. Musiker wie Herbert Grönemeyer, die Toten Hosen, Danger Dan, Marteria, Igor Levit und Casper sind dort bereits kostenlos aufgetreten.
Im Podcast spricht Birgit Lohmeyer über die täglichen Konflikte mit ihren rechtsradikalen Nachbarn – bis hin zu einem Brandanschlag auf ihren Hof. Sie schildert ihre behütete Kindheit und ihre wilden Jahre auf St. Pauli und ihre Erfahrungen mit der Landespolitik in Mecklenburg-Vorpommern.
Birgit Lohmeyer wurde 1958 in Hamburg geboren, hat Erziehungswissenschaften studiert und arbeitete in den Achtziger- und frühen Neunzigerjahren als Diplompädagogin in der Suchtprävention und -beratung. Sie ist auch bekannt als Krimiautorin und wurde 2001 für die beste Krimikurzgeschichte des Jahres ausgezeichnet. Nach drei Stunden und 41 Minuten beendet Birgit Lohmeyer das Gespräch, denn das kann bei Alles Gesagt? nur der Gast.
Produktion: Pool Artists Redaktion: Hannah Schraven, Anna Meinecke Freie Mitarbeit: Vincent Mank, Sophia Hubel, Sophie Helena Hübner Gästemanagement: Anna Vahldick Alle Folgen unseres Podcasts finden Sie hier. Fragen, Kritik, Anregungen? Schreiben Sie eine Mail an allesgesagt@zeit.de.
