Jan Marsalek, ein umstrittener Finanzmanager, wird mit einem milliardenschweren Finanzskandal in Verbindung gebracht und ist seit seiner Flucht im Jahr 2020 in Russland untergetaucht. Im Gespräch geht es um seine Verbindungen zu russischen Geheimdiensten und sein riskantes Doppelleben zwischen Wirtschaft und Spionage. Die Hintergründe seiner Aktivitäten, darunter fragwürdige Geschäfte mit der Wagner-Gruppe und die Migrationskrise in Österreich, werden beleuchtet. Welche Intrigen und Geheimnisse stecken hinter einem der größten finanziellen Skandale Europas?
Jan Marsalek verwandelte sich von einem gefeierten COO bei Wirecard in einen der meistgesuchten Männer Europas aufgrund seines impulsiven Fluges nach Belarus.
Seine Verbindungen zu russischen Geheimdiensten und das Aufbauen eines Spionagenetzwerks verdeutlichen, wie er seine Geschäftsinteressen mit politischen Machenschaften verknüpfte.
Deep dives
Der geheimnisvolle Flug
Am 19. Juni 2020 spielt sich ein dramatisches Szenario ab, als Jan Marsalek in einem Taxi Richtung Flughafen Bad Vöslau rushed. Er hat nur eine leere Ledertasche dabei und kann es sich nicht leisten, dass der Privatjet verspätet abhebt, da nach 20 Uhr kein Flug mehr möglich ist. Dieser Moment markiert den Beginn seines Abenteuers als einer der meistgesuchten Männer Europas, nachdem er die Kontrolle über einen der größten Wirtschaftsskandale in Deutschland, den Wirecard-Skandal, verloren hat. Sein nervöser Zustand und die Bezahlung des Piloten in bar zeigen, wie dringend er in den Sonnenuntergang nach Belarus fliegen möchte.
Der Fall Wirecard
Wirecard, einst ein aufstrebendes Finanztechnologieunternehmen, stürzt am 18. Juni 2020 in eine Krise, als es sich herausstellt, dass 1,9 Milliarden Euro fehlen. Jan Marsalek, als COO für die Asiengeschäfte verantwortlich, bleibt gegenüber seinen Mitarbeitern gelassen und verspricht, das Geld auf den Philippinen zu finden. Innerhalb weniger Tage erklärt das Unternehmen Insolvenz, und Marsalek verschwindet im gleichen Atemzug. Dies verdeutlicht den Mangel an Aufsicht und Vertrauen in die Unternehmensführung zu dieser Zeit.
Marsalek und die Geheimdienste
Jan Marsalek wird in Verbindung mit russischen Geheimdiensten gebracht, die anscheinend seine Flucht unterstützten. Menschen, die ihn kannten, beschreiben ihn als charmant, aber auch als jemand, der leicht manipulierbar und von Luxus angezogen ist. Seine Beziehungen zu bestimmten russischen Geschäftspartnern und Geheimdienstmitarbeitern lassen darauf schließen, dass er möglicherweise in eine Falle von Geheimdiensten geraten ist, die ihn für ihre eigenen Zwecke nutzen wollten. Diese Verbindungen bieten Einblicke in die gefährlichen Spiele, die in der Welt der Geheimdienste gespielt werden.
Ein Netzwerk von Informanten
Nach seiner Flucht baut Marsalek ein Spionagenetzwerk auf, indem er ehemalige österreichische Geheimdienstler anheuert und an kritische Stellen im politischen Bereich vordringt. Er agiert als Mittelsmann, der Informationen über für Russland relevante Personen sammelt. Ehemalige Mitarbeiter berichten von seinen Versuchen, mit hohen politischen Ämtern zu interagieren, während er gleichzeitig Gelder für dubiose Geschäfte akquiriert. Diese Machenschaften zeigen, wie Marsalek es versteht, seine Position für seine eigenen Interessen zu nutzen, während er gleichzeitig den Eindruck eines erfolgreichen Geschäftsmannes aufrechterhält.
Im Juni 2020 eilt ein Mann zum Flughafen in Bad Vöslau, Österreich. Er muss dringend seinen Flieger erreichen – einen Privatjet nach Belarus. Er hebt ab und ist seitdem verschwunden, vermutlich in Russland untergetaucht. Sein Name: Jan Marsalek – und er hinterlässt mindestens zwei Dinge: Erstens ein Milliarden-Loch, das den damaligen DAX-Konzern Wirecard in die Pleite schickt. Und zweitens eine ganze Reihe an Kontakten und Spuren in die Welt der Geheimdienste, die viele Fragen aufwerfen.
Wie wurde aus einem gefeierten Finanz-Manager einer der meistgesuchten Männer Europas? Was hat er mit den russischen und österreichischen Nachrichtendiensten zu tun? Und wie konnte er jahrelang offenbar ein Doppelleben führen als Wirtschaftsboss und mutmaßlicher Agent. “Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste” nimmt euch mit in das geheime Leben von Jan Marsalek, das bis heute viele Rätsel aufgibt. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, wie Geheimdienste ihre Agenten schützen, hört gern rein in die begleitende Hintergrundfolge "Wie aufwendig tarnen sich Agenten?”.
Und das ist "Dark Matters”: In der ersten Staffel ging es um deutsche Geheimdienste, in der zweiten um Nachrichtendienste aus aller Welt. In Staffel drei tauchen wir noch tiefer ein in die Arbeit der Dienste, nehmen euch mit auf geheime Missionen, decken tödliche Machenschaften auf und zeigen auch, wie Agenten manchmal das Schlimmste verhindern. Jede Woche öffnen wir die Tür zu einem Geheimdienst ein Stück weit und schauen uns Dinge an, von denen wir eigentlich nichts wissen sollten – erzählt von Eva-Maria Lemke und den ARD-Geheimdienstexperten Michael Götschenberg und Holger Schmidt.
Eine neue Folge “Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste” gibt es immer mittwochs in der ARD Audiothek, auf SWR3.de, rbb24inforadio.de und überall, wo ihr Podcasts hört.
Und noch ein Tipp zum Weiterhören: Im Podcast "Sprechen wir über Mord?!" diskutieren der ARD-Geheimdienstexperte Holger Schmidt und der ehemalige Bundesrichter Thomas Fischer über wahre Verbrechen und sezieren diese auf juristischer Ebene.
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