Thilak Mahendran, Experte für Verwaltungsdigitalisierung, Nils Hofmann, Geschäftsführer von Possible, und Markus Richter, CIO Bund, diskutieren spannende Aspekte der digitalen Transformation. Sie reflektieren über die letzten zehn Jahre und die Fortschritte in der Digitalisierung der Verwaltung. Herausforderungen bei der Integration von Open Data und die Notwendigkeit einer besseren Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern stehen im Fokus. Zudem wird die Bedeutung von Bürgerengagement und modernen Technologien für eine effektive digitale Verwaltung hervorgehoben.
Die Digitalisierung der Verwaltung hat in den letzten zehn Jahren bedeutende Fortschritte gemacht, aber der Zugang zu digitalen Diensten bleibt eine Herausforderung.
Die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen hat sich durch Initiativen wie die Open Government Partnership erheblich verbessert.
Die Integration von Daten zwischen Behörden erfordert eine robuste technische Infrastruktur, die jedoch noch in der Entwicklung ist.
Die Stärkung der digitalen Kompetenzen der Verwaltungskräfte ist entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung der digitalen Transformation.
Deep dives
Zehn Jahre Fortschritt in der Verwaltungsdigitalisierung
In den letzten zehn Jahren hat die Digitalisierung der Verwaltung bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Die Speaker reflektieren über die Herausforderungen und Erfolge, die sie während ihrer Karriere in diesem Bereich erlebt haben. Beginnend mit Krisensituationen, in denen die Notwendigkeit digitaler Lösungen besonders deutlich wurde, haben sich die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen erheblich verbessert. Initiativen wie die Open Government Partnership zeigen, dass rechtliche Grundlagen und Open Data-Plattformen heute besser etabliert sind.
Entwicklung von GavTech und Innovationsdruck
GavTech, das Zusammenspiel von Verwaltung und Technologie-Startups, gilt als neues und wachsendes Feld im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung. In den letzten Jahren haben zahlreiche Startups innovative Lösungen entwickelt, um Verwaltungsprozesse zu optimieren. Der Sprecher Nils betont, dass diese Entwicklungen besonders während der Corona-Pandemie an Fahrt gewonnen haben, als viele Technologien und Dienstleistungen vorangetrieben wurden. Dies hat auch dazu beigetragen, das Interesse und die Leidenschaft junger Menschen für Verwaltung und Technologien zu wecken.
Digitale Dienstleistungen und Bürgerbeziehungen
Obwohl erhebliche Fortschritte in der digitalen Transformation erzielt wurden, gibt es nach wie vor Schwierigkeiten, diese Dienstleistungen effektiv an die Bürger zu bringen. Die Speaker diskutieren die Notwendigkeit, den Zugang zu digitalen Verwaltungsdiensten zu vereinfachen und die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Es wird deutlich, dass viele Bürger die existierenden digitalen Angebote nicht ausreichend kennen oder nutzen, was zu Frustration und Ungeduld führt. Eine Lösung könnte darin bestehen, die Informationen über digitale Angebote aktiv zu bewerben und Anreize zu schaffen, damit Bürger diese Dienstleistungen leichter nutzen.
Datenaustausch und technische Herausforderungen
Der Austausch von Daten zwischen verschiedenen Behörden und Institutionen erfordert eine grundlegende technische Infrastruktur, die derzeit noch nicht vollständig besteht. Die Integration von Datenbanken und Systemen bleibt eine große Herausforderung, da es zahlreiche unterschiedliche Schnittstellen und Formate gibt. Markus weist darauf hin, dass der Fokus auf den Datenschutz wesentlich ist, um das Vertrauen der Bürger in digitale Lösungen zu gewährleisten. Die Modernisierung von Registern wird als entscheidender Schritt gesehen, um eine proaktive Verwaltung zu ermöglichen, die auf den Bedürfnis der Bürger reagiert.
Herausforderungen der Verwaltung und der Politik
Die Speaker diskutieren die politischen Herausforderungen, die mit der Digitalisierung der Verwaltung verbunden sind. Oft stehen föderale Strukturen und schwerfällige Entscheidungsprozesse der notwendigen Agilität im Weg. Es wird betont, dass ein Digitalministerium eingerichtet werden könnte, um Entscheidungen zentral zu steuern und die Digitalisierung voranzutreiben. Diese zentrale Koordinierung würde helfen, Schnittstellen zu reduzieren und die Verantwortung für digitale Projekte deutlicher zuzuweisen.
Zukunftsvisionen der digitalen Verwaltung
Ein zentraler Punkt der Diskussion ist die Vision einer digitalen Verwaltung, die intuitiv und bürgerfreundlich gestaltet ist. Die Speaker sind sich einig, dass die Verwaltung proaktiver agieren sollte, indem sie Bürger aktiv ansprechen und notwendige Informationen bereitstellen. Es wird betont, dass Bürger nicht immer aktiv nach Informationen suchen sollten, sondern dass diese ihnen zur Verfügung gestellt werden sollten. Für die Zukunft wird eine Verbesserung der Nutzererfahrung und ein Rückgang der Bürokratie angestrebt.
Rolle der Mitarbeiter in der digitalen Transformation
Ein bedeutendes Thema während des Gesprächs ist die Notwendigkeit, die digitalen Kompetenzen der Mitarbeiter in der Verwaltung zu stärken. Die Speaker betonen, dass es wichtig ist, die Menschen in den Kommunen mit den nötigen Fähigkeiten und Kenntnissen auszustatten, um die digitalen Prozesse effektiv zu steuern. Eine Kultur des Wandels, die Feedback und Innovation fördert, wird als entscheidend erachtet, um das volle Potenzial der Digitalisierung auszuschöpfen. Zudem könnte die Einbeziehung von Talenten aus der Privatwirtschaft in die Verwaltung zur Steigerung der Effizienz und Effektivität beitragen.
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