In dieser Folge wird untersucht, wie demokratische Strukturen oft oligarchische Züge annehmen. Die Entwicklung linker Parteien, insbesondere der SPD, wird kritisch analysiert und zeigt, wie ursprüngliche Ideale verloren gehen. Robert Michels' Theorien über den Machtmissbrauch innerhalb von Parteien sind ebenso ein zentrales Thema. Zudem werden die Herausforderungen innerparteilicher Pluralität und gesellschaftliche Veränderungen thematisiert. Immer wieder wird die enge Beziehung zwischen Demokratie und Oligarchie in den Fokus gerückt.
46:49
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insights INSIGHT
Die Eiserne Oligarchie
Robert Michels erklärt, warum linke Parteien mit der Zeit konservativ werden.
Organisationen entwickeln Führerklicken, die ihre Macht sichern und Ideale verraten.
question_answer ANECDOTE
Wandel der Grünen und SPD
Die Grünen, einst Friedenspartei, sind heute sicherheitspolitische Falken.
Die SPD vollzog mit der Agenda 2010 einen ähnlichen Wandel.
insights INSIGHT
Sozialismus und Demokratie
Michels glaubte an die Notwendigkeit des Sozialismus, aber nicht an dessen Realismus.
In sozialistischen Parteien sah er demokratische Ideale in der Praxis scheitern.
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Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens
Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens
Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens
Robert Michels
Robert Michels' "Zur Soziologie des Parteiwesens" analysiert die Entwicklung oligarchischer Strukturen in Organisationen, insbesondere in politischen Parteien. Michels argumentiert, dass selbst Parteien mit demokratischen Idealen im Laufe der Zeit eine Hierarchie entwickeln, in der eine kleine Elite die Macht konzentriert. Dieser Prozess wird durch die Notwendigkeit von Organisation und Arbeitsteilung begünstigt. Die Masse der Mitglieder delegiert die Entscheidungsfindung an eine Führungsschicht, was zu einer Abnahme der direkten Demokratie führt. Michels' Werk ist ein klassischer Beitrag zur Soziologie der Organisationen und bietet wertvolle Einblicke in die Dynamik von Macht und Einfluss in Gruppen.
Wohlstand für Alle
Die Grünen als einstige Friedenspartei sind heute sicherheitspolitische Falken. Die SPD führte die Agenda 2010 ein. Warum werden linke Parteien mit der Zeit konservativ?
Der Soziologe Robert Michels beantwortete diese Frage bereits vor über 100 Jahren in seiner Studie „Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens“. Darin zeigt er, warum Parteien ab einer gewissen Größe oligarchische Strukturen aufweisen und sich eine Führungskaste entwickelt, die vor allem daran interessiert ist, die eigene Macht abzusichern.
Zudem sei ein großes Problem linker Parteien, dass diese danach streben, „Verantwortung zu übernehmen“ und mitzuregieren. Die Interessen der Arbeiter werden dann nicht mehr vertreten, sondern dem Regierungszweck untergeordnet.
Liest man heute die Analyse von Robert Michels, sind Parallelen zur Gegenwart unübersehbar. Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“!
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Zum Tag der progressiven Wirtschaftspolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung geht es hier entlang:
fes.de/lnk/tpw25
Literatur:
Robert Michels: Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens, Alfred Kröner Verlag.
Hinweise/Veranstaltungen:
Ole war in der neuen Nachrichtensendung von Sibylle Berg und Martin Sonneborn zu Gast:
https://youtu.be/YnI7pqVZ9d0?si=WZ0cAFHP7M2K7olS
Wolfgang ist am 25.2. in Berlin bei der Böckler-Stiftung: https://www.boeckler.de/de/aktuelle-veranstaltungen-2718-gleichstellungsforum-2025-zeit-fuer-weiterbildung-62127.htm
Und am 12.3. ist Wolfgang in Berlin im Brecht-Haus: https://lfbrecht.de/events/2025-03-12/