Trump oder Harris: Wie steht es um die Demokratie in Amerika?
Oct 8, 2024
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Eugen Freund, ein erfahrener ORF-Journalist und EU-Politiker, teilt spannende Einblicke in die aktuelle politische Landschaft der USA. Er spricht über die knappen Umfragen zwischen Kamala Harris und Donald Trump und die tiefgreifende Transformation der amerikanischen Politik. Freund beleuchtet die wachsende Polarisierung, den Einfluss des Supreme Courts und die Auswirkungen des Abtreibungsrechts auf die Wählerstimmen. Zudem warnt er vor den Risiken für die Demokratie und der möglichen Wiederwahl Trumps.
Kamala Harris liegt in aktuellen Umfragen vor Donald Trump und könnte potenziell eine breitere Wählerschaft ansprechen, auch unter Republikanern.
Die demokratische Stabilität in den USA wird durch die Macht des Supreme Courts und die Polarisierung zwischen den politischen Parteien gefährdet.
Deep dives
Aktueller Stand der Wahlumfragen
Die neuesten Umfragen zur US-Wahl zeigen, dass Kamala Harris nach wie vor mit 49 Prozent der Stimmen vor Donald Trump liegt, der bei 46 Prozent steht. In den sieben entscheidenden Bundesstaaten führt Harris in vier, darunter Pennsylvania, Nevada, Michigan und Wisconsin, während Trump in Georgia, North Carolina und Arizona vorne liegt. Interessanterweise hat Harris auch Trump in der Wahrnehmung übertroffen, was Veränderungen betrifft, was für viele Wähler ein entscheidendes Kriterium ist. Selbst bei Republikanern wird Harris von einem kleinen Teil als die angenehmere Wahl wahrgenommen, was auf eine potenzielle Veränderung in der Wählerschaft hindeutet.
Zustand der amerikanischen Demokratie
Die Demokratie in den USA wird als angeschlagen beschrieben, mit einem Wahlsystem, das oft ungleich verteilt ist und wo die Stimmen in weniger bevölkerungsreichen Bundesstaaten mehr Gewicht haben. Es wird darauf hingewiesen, dass die Popular Vote nicht ausschlaggebend ist, da die Wahlmänner entscheidend sind, was schon bei früheren Wahlen zu Diskrepanzen führte. Historisch gesehen hat die radikale Entfremdung zwischen den politischen Parteien zu einem Mangel an Zusammenarbeit geführt, was die demokratischen Prozesse erschwert. Diese Polarisierung ist eine der Hauptursachen für die gegenwärtigen Spannungen im politischen Klima der USA.
Der Einfluss des Supreme Court
Der Supreme Court hat eine erhebliche Macht in den USA und beeinflusst nahezu jedes Gesetz, das verabschiedet wird. Aktuell haben die Republikaner mit einer 6 zu 3 Mehrheit im Gerichtshof die Kontrolle, was zu bedeutenden Veränderungen in der Rechtsprechung geführt hat, wie etwa im Fall des Abtreibungsrechts. Dies hat weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen und zeigt, wie politische Entscheidungen durch die gerichtliche Macht manipuliert werden können. Die Möglichkeit eines umstrittenen Wahlausgangs im Jahr 2024 könnte den Supreme Court wieder ins Visier nehmen, was besorgniserregende Szenarien für die Stabilität der US-Demokratie erzeugt.