Die Fehlentscheider und der Anschlag mitten in Berlin
Oct 15, 2024
Am 19. Dezember 2016 ereignet sich der schwerste islamistische Anschlag in Deutschland. Anis Amri, der Attentäter, wird von den Behörden erstaunlicherweise nicht als große Bedrohung wahrgenommen. Es wird analysiert, wie die Fragmentierung der Informationen und mangelnde Kooperation zwischen den Sicherheitsbehörden zu diesem katastrophalen Versagen führten. Zudem wird die Rolle des geheimnisvollen Predigers Abu Wallah und die Nutzung digitaler Plattformen zur Anstiftung terroristischer Aktivitäten beleuchtet.
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Der Angriff in der Shisha-Bar
Anis Amri griff in einer Shisha-Bar in Berlin-Neukölln Gäste mit einem Dönermesser und Gummihammer an.
Die Behörden stuften den Vorfall als positives Zeichen ein, da sie ihn als Drogendealer und nicht als Terroristen sahen.
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Maximalkatastrophe
Der Fall Anis Amri ist eine Katastrophe für die deutschen Sicherheitsbehörden.
Trotz Identifizierung als gefährlichster Gefährder konnte der Anschlag nicht verhindert werden.
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Zu viele Bildschirme
Anis Amri war auf den Bildschirmen vieler Behörden.
Die relevanten Informationen gingen jedoch aufgrund der Zersplitterung der Behörden unter.
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19. Dezember 2016. Ein LKW rast auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin. Es ist der größte islamistische Terroranschlag auf deutschem Boden. Der Attentäter: Anis Amri. Er ist kein Mann, der unter dem Radar fliegt, im Gegenteil. Hinterher stellt sich heraus: Amri ist auf zu vielen Bildschirmen gleichzeitig zu sehen. Staatsanwaltschaften, Bundesbehörden, Polizei und Nachrichtendienste, sie alle sammeln Wissen über ihn und seine Machenschaften. Aber die relevanten Informationen gehen verloren. Mit verheerenden Folgen.
Wie konnte es zu diesem Versagen mit tödlichem Ausgang kommen? Und warum wurde auch nach dem Anschlag offensichtlich nicht mit dem nötigen Nachdruck und aller Gründlichkeit gearbeitet? “Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste” erzählt euch die Geschichte von einem Gefährder, mit dem die Behörden und Nachrichtendienste gefährlich leichtsinnig umgegangen sind. Und wenn ihr mehr darüber hören wollt, welche Handhabe Geheimdienste gegen Verdächtige haben, dann hört rein in die begleitende Hintergrundfolge: Wie überwachen Geheimdienste Verdächtige?
Und das ist "Dark Matters”: In der ersten Staffel ging es um deutsche Geheimdienste, in der zweiten um Nachrichtendienste aus aller Welt. In Staffel drei tauchen wir noch tiefer ein in die Arbeit der Dienste, nehmen euch mit auf geheime Missionen, decken tödliche Machenschaften auf und zeigen auch, wie Agenten manchmal das Schlimmste verhindern. Jede Woche öffnen wir die Tür zu einem Geheimdienst ein Stück weit und schauen uns Dinge an, von denen wir eigentlich nichts wissen sollten – erzählt von Eva-Maria Lemke und den ARD-Geheimdienstexperten Michael Götschenberg und Holger Schmidt.
Eine neue Folge “Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste” gibt es immer mittwochs in der ARD Audiothek, auf SWR3.de, rbb24inforadio.de und überall, wo ihr Podcasts hört.
Und noch ein Tipp zum Weiterhören: Der Zerfall Babylons ist ein Geschichts-Podcast, wie es ihn so noch nie gegeben hat: Erfolgs-Autor Volker Kutscher nimmt euch mit durch die Jahre 1929 bis 38 – ein Jahrzehnt, das vom Glanz der Weimarer Republik bis zu den düsteren Vorboten des Krieges reicht. Was trieb die Menschen damals an? Wie wurde das Verbrechen zum Gesetz? Und an welchen Stellen hätte man alles noch stoppen können?