Barbara Laa, Verkehrsexpertin an der TU Wien mit Fokus auf nachhaltige Verkehrssysteme, diskutiert, wie Wien zu einer autofreien Stadt werden könnte. Sie erklärt die Notwendigkeit, den öffentlichen Raum umzugestalten, um Fußgängern und Radfahrern mehr Platz zu bieten. Die Verkehrswende ist entscheidend im Kampf gegen den Klimawandel. Laa beleuchtet internationale Erfolgsbeispiele für weniger Individualverkehr und betont die Rolle von Politik und Bürgerbeteiligung bei der Umsetzung innovativer Verkehrskonzepte in Wien.
Wien könnte durch eine integrierte Stadtgestaltung und eine hohe Bevölkerungsdichte den Individualverkehr erheblich reduzieren, was umweltfreundliche Mobilität fördert.
Innovative Ansätze anderer Städte wie Paris und Barcelona zeigen, dass durch Maßnahmen zur Verkehrsreduktion die Bürgerakzeptanz steigen kann, wenn die Vorteile spürbar sind.
Deep dives
Stadtgestaltung für weniger Individualverkehr
Wien könnte durch eine integrierte Stadtgestaltung den Individualverkehr erheblich reduzieren. Eine hohe Bevölkerungsdichte und eine Mischung von Wohn- und Arbeitsbereichen ermöglichen kürzere Wege, was den Bedarf an Autofahren verringern würde. Gute Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer sowie enge Gehwege fördern umweltfreundlichere Mobilitätsformen. Der historische Umbau der Stadt für die Autonutzung führt jedoch zu Herausforderungen in den Außenbezirken, wo monofunktionale Strukturen und größere Entfernungen die Umstellung erschweren.
Vision eines autofreien Wiens
Ein autofreies Wien könnte deutlich ruhiger und lebendiger sein, da Lärm und Platzierung von Parkplätzen reduziert wären. Der öffentliche Raum könnte neu gestaltet werden, sodass Fußgänger und Radfahrer mehr Platz hätten, um sich dort zu treffen und auszuruhen. Diese Veränderung würde auch mehr Grünflächen und ein angenehmes Mikroklima fördern, um sich an die klimatischen Herausforderungen anzupassen. Die Idee ist, den Verkehr nicht vollständig zu verbannen, sondern clever umzugestalten und sicherzustellen, dass notwendige Transporte weiterhin möglich sind, wie etwa für Rettungsfahrzeuge und Lieferdienste.
Internationale Beispiele für Verkehrsgestaltung
Städte wie Paris und Barcelona bieten innovative Ansätze zur Reduzierung des Individualverkehrs, die auch für Wien inspirierend sein können. Während Paris zahlreiche Radwege und Verkehrsberuhigungszonen eingerichtet hat, experimentiert Barcelona mit dem Konzept der Superblocks, die den Durchgangsverkehr in Wohngebieten reduzieren. Solche Maßnahmen haben gezeigt, dass die Akzeptanz der Bürger nach der Implementierung oft zunimmt, wenn sie die Vorteile erleben. Wien kann aus diesen Beispielen lernen, indem es eigene Lösungen entwickelt, die den spezifischen Bedürfnissen und Strukturen der Stadt gerecht werden.
Verkehrsexpertin Barbara Laa erklärt, was sich verändern muss, damit die Wienerinnen und Wiener kein Auto mehr benötigen
An jedem Wochentag rollen rund 464.000 Personen mit dem Auto nach Wien. Das ist eine gewaltige Zahl, zumal laut Verkehrsclub Österreich durchschnittlich auch nur rund eine Person, konkret 1,14, in jedem Auto sitzt. Damit nimmt der Pendlerverkehr viel Platz ein und verursacht neben Abgasen auch immer wieder Staus. Wie könnten alternative Konzepte aussehen, und wie müsste Wien generell gestaltet sein, damit weniger Menschen mit dem Auto durch die Stadt düsen und stattdessen in Öffis steigen oder in die Pedale treten? Darüber und über die Frage, ob Wien jemals eine autofreie Stadt werden kann, sprechen wir in dieser Folge mit Barbara Laa. Sie ist Verkehrsexpertin und forscht an der TU Wien zu den Themen nachhaltige Verkehrssysteme, Stadtentwicklung und Zukunft der Mobilität.
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