THW-Kiel-Co-Chefin: „Basketball ist vermeintlich der coolere Sport, aber mehr Geld verdient man im Handball“
May 2, 2025
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Alisa Türck, Co-Geschäftsführerin des THW Kiel, beleuchtet die Herausforderungen des Handballs in Deutschland im Vergleich zu Fußball und Basketball. Sie diskutiert den Einfluss von Digitalisierung und sozialen Medien auf die Wahrnehmung des Sports. Außerdem betrachtet sie die emotionale Bindung der Handballfans und die Notwendigkeit, jüngere Zielgruppen anzusprechen. Türck teilt auch ihre Erfahrungen aus der Musik und deren Parallelen im Marketing. Ein faszinierender Einblick in die Zukunft und das Marketing des Handballs!
Streaming-Dienste erhöhen die Sichtbarkeit des Handballs erheblich, indem sie dynamische Inhalte zur Erreichung neuer Zielgruppen nutzen.
Handball fördert Teamarbeit und soziale Fähigkeiten bei Kindern, was ihn zu einer wertvollen Sportart für die Jugend macht.
Die finanzielle Lage des Handballs ist angespannt, weshalb die emotionale Bindung zu Fans und Sponsoren für den THW Kiel unerlässlich ist.
Deep dives
Der Einfluss von Streaming auf Handball
Streaming-Dienste haben das Potenzial, die Sichtbarkeit des Handballs erheblich zu steigern. Der THW Kiel hat bereits positive Veränderungen durch die Einführung von Video-Inhalten und dynamischem, snackbarem Content wahrgenommen. Spieler und Vereine nutzen diese Plattformen, um kurze, aussagekräftige Clips zu teilen, was die Reichweite auf Social Media verbessert. Diese neuen Ansätze zeigen bereits Wirkung und erreichen ein breiteres Publikum, das sonst möglicherweise nicht mit dem Sport in Kontakt gekommen wäre.
Die Werte im Handball
Handball wird oft als brutaler Sport wahrgenommen, doch die Co-Geschäftsführerin des THW Kiel, Alisa Türk, betont die positiven Werte, die im Handball vermittelt werden. Es wird nicht nur auf dem Spielfeld hart gekämpft, sondern auch Teamarbeit und respektvolles Miteinander nach dem Spiel gelebt. Diese Werte machen den Handball zu einer geeigneten Sportart für Kinder und fördern soziale Fähigkeiten. Türk sieht den modernen Handball, mit seinen veränderten Regeln und seiner positiven Atmosphäre, als eine bereichernde Sporterfahrung.
Finanzielle Herausforderungen im Handball
Im Vergleich zum Fußball hat der Handball mit erheblichen finanziellen Differenzen zu kämpfen. Obwohl der THW Kiel als Traditionsverein mit einer starken Marke gilt, bleiben die Erlöse aus Fernsehrechten und Sponsoring im Vergleich zu Fußballclubs bescheiden. Die stark ungleiche Verteilung der Gelder belässt Handballvereine in einer finanziellen Zwangslage, wodurch Zuschauer- und Sponsoreinnahmen besonders wichtig werden. Türk betont, dass der Kontakt zu den Fans und die emotionale Bindung im Handball entscheidend sind, um das finanzielle Fundament zu stärken.
Das Potenzial zur Markenentwicklung
Die Marke THW Kiel hat über 121 Jahre an Tradition und Reputation, und Türk sieht großes Potenzial in der weiteren internationalen Entwicklung dieser Marke. Die Herausforderung besteht darin, Handball über die Grenzen der traditionellen Fangemeinde hinaus bekannt zu machen und neue, jüngere Zielgruppen zu erreichen. Dies erfordert innovative Ansätze, die auf moderne Medienformate zielen und darauf abzielen, das Interesse für den Sport zu wecken. Initiativen zur Markenerweiterung sollen Handball als attraktive Sportart präsentieren und neue Märkte erschließen.
Die Zukunft des Handballs
Die Zukunft des Handballs sieht Türk durch neue Technologien und Eventisierung geprägt. Die Einbeziehung jüngerer Zielgruppen wird als entscheidend angesehen, und es gibt Überlegungen zu flexiblem Ticketing, E-Sport-Elementen und Virtual-Reality-Übertragungen. Diese innovativen Konzepte sollen dazu beitragen, Handball attraktiver zu gestalten und das Zuschauerengagement zu erhöhen. Es wird eine Anpassung an moderne Trends angestrebt, um den Handball relevant und spannend für kommende Generationen zu halten.
Handball war in Deutschland über Jahrzehnte die unangefochtene Sportart Nummer 2, gleich hinter Fußball. Entsprechend bekannt waren die großen Vereine, allen voran der THW Kiel, die Ikone des Sports. Dass dieser Status nun nicht mehr unangefochten ist, weiß eine Frau besonders gut: Alisa Türck. Sie ist Co-Geschäftsführerin jenes THW Kiel, des bedeutendsten deutschen Handballvereins. Ob ihr Sport wirklich in der Krise steckt, was Musizieren und Sport gemeinsam haben und wo die Unterschiede zwischen der Führung eines Unternehmens und einer Sportmarke liegen, das erzählt sie Konrad Fischer in dieser Folge.
Mitarbeit: Johannes Grote
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