Wie militärische Planspiele unsere Vernichtung simulieren | Propagandaforscher Dr. Jonas Tögel
Jan 15, 2025
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Dr. Jonas Tögel ist Propagandaforscher und Buchautor, der sich mit modernen Kriegsmechanismen beschäftigt. Er erklärt, wie militärische Planspiele wie Carte Blanche oder Winter Cimex die Wahrnehmung von Konflikten beeinflussen. Tögel diskutiert die Rolle der öffentlichen Meinung und deren Bedeutung für Frieden und Kriegsverhinderung. Zudem beleuchtet er die Manipulation durch Propaganda und die Apathie der Gesellschaft in Bezug auf aktuelle Konflikte. Abschließend fordert er mehr gesellschaftliches Bewusstsein und Engagement für friedliche Alternativen.
Dr. Jonas Tögel hebt hervor, dass das Verständnis der historischen Rolle militärischer Planspiele für die Analyse moderner Kriegsführung unerlässlich ist.
Die Diskussion über Persönlichkeiten wie Elon Musk verdeutlicht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Medien, Macht und der öffentlichen Wahrnehmung in der heutigen Zeit.
Apathie in der Bevölkerung wird als gezielte Strategie der kognitiven Kriegsführung identifiziert, die aktives Engagement und kritisches Denken untergräbt.
Deep dives
Manipulation und Propaganda
Die Diskussion thematisiert die Verwirrungen, die durch Manipulation und Propaganda entstehen, die den klaren Blick auf die Realität erschweren. Der Gast, Dr. Jonas Tögel, betont, dass es wichtig ist zu analysieren, was hinter den veröffentlichten Narrativen steckt, insbesondere im Kontext von Krieg und Frieden. Wenn man den 'Vorhang' der Propaganda etwas zur Seite zieht, wird deutlich, dass bei vielen militärischen Konflikten meist Macht und Profit im Vordergrund stehen. Das Verständnis dieser Dynamiken ist entscheidend, um die wirklichen Ziele hinter den politischen Entscheidungen zu erkennen.
Elon Musk und die öffentliche Meinung
Elon Musk wird als eine kontroverse Figur betrachtet, insbesondere in seiner Rolle als Eigentümer von Plattformen wie X, die eine bedeutende Rolle im öffentlichen Diskurs spielen. Während seine Übernahme von Twitter als ein Schritt zur Förderung der Meinungsfreiheit gefeiert wird, gibt es auch Bedenken, dass seine Einflussnahme die Demokratie gefährden könnte. Kritiker argumentieren, dass Musk die Algorithmen so anpassen könnte, dass seine Meinung überproportional gehört wird. Diese Debatte veranschaulicht die komplexe Wechselwirkung zwischen Macht, Medien und öffentlicher Wahrnehmung.
Kriegsspiele und kognitive Kriegsführung
Die Bedeutung von Planspielen, die im Kontext der kognitiven Kriegsführung stehen, wird hervorgehoben und als notwendig erachtet, um die Strategien, die der NATO und anderen Mächten zugrunde liegen, zu verstehen. Solche Planspiele simulieren potenzielle militärische Konflikte und verdeutlichen, dass die Überlegungen hinter diesen Übungen weit über das hinausgehen, was in der Öffentlichkeit kommuniziert wird. Es wird festgestellt, dass trotz der Diskurse um Frieden und Demokratie oft die militärischen Ziele im Vordergrund stehen. Der Blick hinter diesen strategischen Vorhang zeigt, dass die Konsequenzen solcher Planungen für die Zivilbevölkerung oft katastrophal sein können.
Öffentliche Meinung als Machtfaktor
Die öffentliche Meinung wird als zentrales Element in der Verhinderung von Kriegen dargestellt. Historisch hat der Druck der Bevölkerung oft entscheidend zur Deeskalation von Konflikten beigetragen, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg. Dr. Tögel argumentiert, dass eine informierte und aktive Zivilgesellschaft notwendig ist, um den militärischen Vorhaben entgegenzuwirken. Aufgrund dessen müssen sowohl die allgemeine Sensibilität für diese Themen als auch der Wunsch nach Frieden in der Gemeinschaft gefördert werden.
Apathie und kognitive Desensibilisierung
Apathie in der Bevölkerung wird als eines der zentralen Probleme beschrieben, das durch eine Überflutung mit Informationen und Propaganda entsteht. Viele Menschen fühlen sich hilflos angesichts der komplexen geopolitischen Situationen und ziehen es vor, sich mit unbedeutenden Themen zu beschäftigen, anstatt sich mit den echten Herausforderungen auseinanderzusetzen. Dieses Gefühl der Ohnmacht wird als gezielte Strategie der kognitiven Kriegsführung identifiziert, die darauf abzielt, kritisches Denken zu unterdrücken. Es wird betont, dass Bildung und Aufklärung der Schlüssel sind, um diese Apathie zu überwinden und aktiven Widerstand zu leisten.
Die Verantwortung und Maßnahmen der Zivilgesellschaft
Es wird argumentiert, dass die Zivilgesellschaft eine zentrale Rolle in der Friedensarbeit spielt, indem sie sich aktiv in den politischen Prozess einbringt. Die Wahlbeteiligung wird als eine der Möglichkeiten hervorgehoben, wie die Menschen ihren Einfluss geltend machen können. Dr. Tögel ermutigt die Menschen, sich selbst zu hinterfragen und Verantwortung für ihre Entscheidungen zu übernehmen, sei es bei Wahlen oder im täglichen Leben. Die Schaffung einer starken Gemeinschaft, die für Frieden und Aufklärung kämpft, ist unerlässlich, um Manipulation und kriegerisches Handeln zu verhindern.
Dr. Jonas Tögel ist Propagandaforscher, Buchautor und Dozent und präsentiert in seinem neuen Werk „Kriegsspiele“ tiefgreifende Einblicke in die Mechanismen moderner Kriegsführung. Das Buch beleuchtet die historische Bedeutung militärischer Planspiele während des Kalten Krieges und zeigt, wie diese Szenarien Krieg in Mittel- und Osteuropa simulieren. Tögel beschreibt eindrucksvoll, wie Soft-Power-Techniken eingesetzt werden, um gesellschaftliche Meinungen zu steuern und Apathie zu erzeugen – mit dem Ziel, Zustimmung für Kriege zu sichern. Mit seiner Forschung will er den Propagandavorhang beiseite schieben, denn die öffentliche Meinung bleibt der Schlüssel für Frieden. Im Interview spreche ich mit Dr. Tögel über aktuelle Themen wie die öffentliche Wahrnehmung von Persönlichkeiten wie Elon Musk und Alice Weidel aus Sicht eines Propaganda-forschers. Warum müssen wir uns mit Planspielen wie Carte Blanche (1955) und Winter Cimex (1989) beschäftigen, und welche Erkenntnisse lassen sich daraus für die heutige Zeit ableiten? Darüber hinaus diskutieren wir, ob wir eine Verschärfung der Propaganda erleben und welche Folgen Apathie-Induktion und erlernte Hilflosigkeit auf die Gesellschaft haben. 📖 Kapitel 00:00 Intro + Vorstellung 01:35 Elon Musk und Alice Weidel aus Sicht eines Propagandaforschers 10:45 Warum müssen wir uns mit militärischen Planspielen aus dem Kalten Krieg beschäftigen? 15:50 Warum wir uns an der Militärlogik orientieren? 20:00 Planspiele Carte Blanche 1955 und Winter Cimex 1989 36:00 Sind die Planspiele aus der Zeit des Kalten Krieges auf heute übertragbar? 44:40 Halten Sie eine kriegerische Eskalation für wahrscheinlich? 46:25 Erleben wir eine Eskalation in der Propaganda? Die öffentliche Meinung ist der entscheidende Faktor für Frieden 58:15 Apathie-Induktion und erlernte Hilflosigkeit in der Gesellschaft 01:09:20 Welche Wahl ist die Wahl für den Frieden?
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