#142 Datendiebstahl, Erpressung, Wahlfälschung: Wer sind die Cyber-Kriminellen und wie kann man sich schützen?
Jan 23, 2025
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Cornelius Granig, ein erfahrener Cybersecurity-Experte mit Stationen bei IBM und Siemens, teilt seine Erkenntnisse über die Gefahren von Cyberkriminalität. Er berichtet von seinen Erlebnissen in der Ukraine und dem Anstieg von Cyberangriffen in Westeuropa. Granig beleuchtet die Motive von Cyber-Kriminellen, die Risiken von Identitätsdiebstahl und digitale Wahlmanipulationen. Zudem spricht er über die Herausforderungen der Faktenüberprüfung und die dringende Notwendigkeit von Sicherheitsvorkehrungen und internationalen Kooperationen im Kampf gegen Cyberbedrohungen.
Cybercrime stellt eine wachsende Bedrohung dar, die etwa ein Fünftel der Straftaten umfasst und unsichtbare Risiken birgt.
Identitätsdiebstahl wird durch digitale Betrugsmaschen verstärkt, was unterstreicht, wie wichtig Sicherheitsmaßnahmen für Unternehmen sind.
Die Bekämpfung von Cybercrime erfordert internationale Zusammenarbeit sowie Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung über digitale Gefahren.
Deep dives
Die Bedrohung durch Cybercrime
Cybercrime stellt eine wachsende Bedrohung dar, da etwa ein Fünftel der Straftaten in der heutigen Zeit diese Form annimmt und die Dunkelziffer hoch ist. Experten warnen eindringlich vor den Gefahren, die durch Cyberangriffe entstehen, die immer raffinierter und zahlreicher werden. Insbesondere in Osteuropa sind Banken und Organisationen häufigen Angriffen ausgesetzt, wobei schnell und heimlich Geld abgebucht wird, ohne dass die betroffenen Nutzer es sofort bemerken. Diese Realität stellt nicht nur Unternehmen, sondern auch normale Bürger vor große Herausforderungen, da viele nicht wissen, wie man sich effektiv schützen kann.
Identitätsdiebstahl und Betrugsmaschen
Identitätsdiebstahl ist ein zentrales Problem, das durch die Digitalisierung verstärkt wird. Täter nutzen verschiedene Betrugsmaschen, wie etwa Love Scams oder Business Email Compromise, um ahnungslose Menschen um ihr Geld zu bringen. Ein prägnantes Beispiel dafür ist der Fall eines Unternehmens in Österreich, bei dem ein Angreifer sich als Geschäftsführer ausgab und eine hohe Geldsumme auf ein ausländisches Konto transferieren ließ. Ein mangelndes organisatorisches Sicherheitskonzept begünstigte diese drastische Möglichkeit, was verdeutlicht, wie wichtig es ist, überprüfbare Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren.
Die Akteure hinter Cyberangriffen
Die Täter hinter Cyberangriffen sind sowohl Einzelpersonen als auch organisierte Gruppen, wobei über 90 Prozent der Angreifer männlich sind. Es gibt private Hacker, die aus ihren Kinderzimmern agieren, sowie gut organisierte Banden, die sich mit professionellen Methoden gegen größere Zielstrukturen richten. Auch staatlich unterstützte Akteure, insbesondere aus Ländern wie Russland und Nordkorea, spielen eine bedeutende Rolle und haben oft eigene strategische Ziele. Diese Vielfalt an Akteuren macht es schwierig, Cybercrime effektiv zu bekämpfen und erfordert koordinierte internationale Zusammenarbeit.
Strategien zur Vermeidung von Cyberangriffen
Um sich gegen Cyberangriffe zu schützen, sollten Unternehmen und Einzelpersonen grundlegende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Dazu zählt die Einführung von Mehrfaktor-Authentifizierung, das regelmäßige Aktualisieren von Software und die Erstellung sicherer Backups wichtigen Daten. Insbesondere die Sensibilisierung für Phishing-E-Mails ist entscheidend, um zu verhindern, dass Nutzer auf Betrugsversuche hereinfallen. Zudem sollte darüber nachgedacht werden, welche sensiblen Daten digital gespeichert werden müssen und ob sie in der Cloud oder auf unsicheren Servern aufbewahrt werden sollten.
Die Rolle der Behörden und der Gesellschaft
Die Bekämpfung von Cybercrime erfordert nicht nur technische Lösungen, sondern auch eine aktive Rolle der Gesellschaft und der Behörden. Es besteht ein großer Bedarf an Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung über digitale Gefahren und die Möglichkeiten, sich zu schützen. Eine staatliche Cybersicherheitsbehörde könnte helfen, Standards zu setzen und Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen zur Umsetzung von Sicherheitsrichtlinien zu bewegen. Gleichzeitig ist eine internationale Zusammenarbeit zwischen Polizei und Sicherheitsbehörden nötig, um die Effizienz im Kampf gegen das grenzüberschreitende Cybercrime zu erhöhen.