Der vergessene Wegbereiter des Aspirin: Arthur Eichengrün
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Dec 23, 2024
Arthur Eichengrün, ein brillanter Chemiker, war entscheidend an der Entwicklung von Aspirin beteiligt. Trotz seiner Erfolge musste er gegen massive Widrigkeiten kämpfen, insbesondere während der NS-Zeit. Seine Entdeckung der Acetylsalicylsäure wäre ohne seine kreativen Ansätze nie realisiert worden. Tragisch ist sein dramatischer Fall: Von den Nazis verfolgt, verlor er alles, sogar seine Patente. Seine Geschichte ist eine Mahnung, das vergessene Erbe und die Beiträge eines übersehenen Erfinders zu würdigen.
14:51
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Entstehung von Aspirin
Arthur Eichengrün testete Acetylsalicylsäure heimlich, entgegen den Anweisungen seines Vorgesetzten bei Bayer.
Dieser Regelverstoß führte zur Entstehung von Aspirin, dem erfolgreichsten Medikament der Welt.
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Chaussys Recherche
Ulrich Chaussy, ein Journalist, stiess durch eine Recherche am Obersalzberg auf Eichengrüns Geschichte.
Dort hatte Eichengrün ein Ferienhaus, bevor er von Hitler vertrieben wurde.
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Eichengrüns Werdegang
Eichengrün, geboren 1867 in Aachen, interessierte sich schon früh für Chemie.
Er studierte Chemie an der RWTH Aachen und trat der Studentenverbindung Montagna bei.
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Ohne Arthur Eichengrün (gestorben am 23.12.1949) wäre das erfolgreichste Medikament der Welt nie zugelassen worden. Den tiefen Fall des Erfinders hat das nicht verhindert...
In diesem Zeitzeichen erzählt Maren Gottschalk:
wie Arthur Eichengrün den Wirkstoff Acetylsalicylsäure illegal auf Nebenwirkungen testet,
welche Rolle der Chemiker bei der Entwicklung von Aspirin spielt,
wie es dazu kommt, dass Eichengrün auf dem Obersalzberg Hitlers Nachbar ist und in Berlin mit Göring in einem Haus wohnt.
Arthur Eichengrün wird in eine Familie von Tuchfabrikanten geboren, doch ihm steht der Sinn nach etwas anderem: Chemie. Nach dem Studium in Aachen erfindet Eichengrün das erste Tripper-Medikament, später entwickelt er bei Bayer neue Arzneimittel und andere chemische Stoffe. 1909 erfindet Eichengrün den Kunststoff Cellon und erhält das Patent darauf.
Doch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verliert er als Jude alles, auch die von ihm gegründeten Cellonwerke in Berlin. 1944 wird Eichengrün ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt er nach Berlin zurück - bankrott, ausgebombt, seiner Patente beraubt und gesundheitlich angeschlagen. Der Chemiker zieht nach Bad Wiessee in Bayern, wo er am 23. Dezember 1949 stirbt.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Ulrich Chaussy (Investigativ-Journalist)
Ulrich Chaussy: Arthur Eichengrün - Der Mann, der alles erfinden konnte, nur nicht sich selbst. Freiburg im Breisgau 2023
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