Anika Moritz, eine Katzentrainerin und Content Creatorin mit über 200.000 Followern auf TikTok, erzählt spannende Fakten über Katzen. Wusstest du, dass sich Katzen selbst domestiziert haben, während Hunde gezielt vom Menschen gezüchtet wurden? Sie erklärt auch, wie Katzen ihre Farben anders wahrnehmen und welche Bedeutung das für das richtige Spielzeug hat. Zudem gibt sie wertvolle Tipps zur Katzenkommunikation und betont die soziale Natur dieser Tiere, die sich in Gruppen wohler fühlen.
Katzen haben sich selbst domestiziert, indem sie sich in der Nähe von Getreidespeichern ansiedelten, was eine symbiotische Beziehung förderte.
Entgegen der Annahme sind Katzen soziale Tiere, die Gesellschaft benötigen und idealerweise nicht alleine gehalten werden sollten.
Katzen benötigen regelmäßige Bewegung und mentale Beschäftigung, um gesund zu bleiben, was durch Spiel und eine katzengerechte Umgebung unterstützt wird.
Deep dives
Die Selbstdomestizierung der Katze
Die Beziehung zwischen Mensch und Katze basiert auf einer sogenannten Selbstdomestizierung, die vor etwa 10.000 Jahren begann, als Menschen begannen, Landwirtschaft zu betreiben. Während die Hunde gezielt vom Menschen gezüchtet wurden, haben Katzen sich selbst domestiziert, indem sie sich in der Nähe der Getreidespeicher ansiedelten, die Nagetiere anzogen. Die Katzen profitierten von der Nähe zu den Menschen, die ihnen eine hervorragende Jagdmöglichkeit bot, während die Menschen von der natürlichen Schädlingsbekämpfung der Katzen profitierten. Diese symbiotische Beziehung zeigt, dass Katzen nicht einfach Haustiere sind, sondern dass sie eine grundlegende Rolle im Leben der Menschen spielten und immer noch spielen.
Katzen sind soziale Tiere
Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Katzen Einzelgänger sind, wird im Podcast betont, dass sie soziale Wesen sind, die in Gesellschaft leben möchten. Während Katzen zwar alleine jagen, benötigen sie Gesellschaft und sollten vorzugsweise nicht allein gehalten werden. Die Empfehlung, mindestens zwei Katzen zu halten, ergibt Sinn, da dies das soziale Bedürfnis der Tiere berücksichtigt und sicherstellt, dass sie nicht einsam sind. Der Vorschlag, idealerweise drei Katzen zu haben, bietet auch den Vorteil, dass, sollten eine Katze sterben, die anderen nicht verlassen werden.
Die Bedeutung von Bewegung und Spiel
Katzen sind aktive Tiere, die regelmäßige Bewegung und geistige Beschäftigung benötigen, um gesund und glücklich zu bleiben. Durch Spiele können Katzen ihre Jagdinstinkte ausleben, was auch Verhaltensauffälligkeiten vorbeugt, die durch Langeweile entstehen können. Neben traditionellen Spielzeugen gibt es zudem Katzenlaufräder, die eine effektive Möglichkeit bieten, Katzen zu bewegen und zu beschäftigen. Eine katzengerechte Wohnumgebung, die etwa durch Spieltunnel und Klettermöglichkeiten gestaltet wird, trägt zur mentalen und physischen Gesundheit der Tiere bei.
Die Bedürfnisse der Katze kennenlernen
Es wird darauf hingewiesen, dass Katzen spezifische Bedürfnisse haben, die für ihre Zufriedenheit unerlässlich sind, darunter Sicherheit, Fütterung und soziale Interaktion. Die Fütterung sollte regelmäßig erfolgen, da Katzen Häppchenfresser sind, und damit ihre Gesundheit unterstützt wird, sollten sie mindestens alle vier Stunden zu Fressen bekommen. Außerdem ist es wichtig, dass Katzen bei der Toilette die Möglichkeit haben, sich wohlzufühlen und mehrere Katzenklos zur Verfügung stehen, um Stress und Unsauberkeit zu vermeiden. Je besser die Bedürfnisse der Katzen durch ein positives Umfeld erfüllt werden, desto glücklicher und gesünder sind die Tiere.
Körpersprache und Kommunikation der Katze
Die Podcastfolge hebt hervor, dass Katzen über komplexe Körpersprache kommunizieren, die oft von Menschen falsch interpretiert wird. Katzen drücken ihre Gefühle und Bedürfnisse durch verschiedene Verhaltensweisen aus, wobei das Schnurren nicht nur Freude, sondern auch Stress oder Unwohlsein signalisieren kann. Das Verständnis ihrer Körpersprache, zum Beispiel das gezielte Anstarren und die Ohrstellung, kann helfen, ihre Emotionen und Wünsche besser zu verstehen. Es ist wichtig, aufmerksam zu sein und die Signale der Katzen richtig zu deuten, um eine harmonische Beziehung zu ihnen zu fördern.
Eine Stunde nützliche Fun Facts über Katzen! Sie haben sich selbst domestiziert. Sie unterscheiden sich genetisch kaum von der Wildkatze. Sie miauen nur mit Menschen – weil sie merken, dass das bei uns zieht. Katzentrainerin und Creatorin Anika Moritz erklärt ihre Lieblingstiere.
Zur Person:
🙆 Anika Moritz ist Katzentrainerin und Content Creatorin. Ihren Tipps zum besseren Umgang mit den eigenen Katzen folgen auf Tiktok über 200.000 Menschen. Anikas Buch über Katzen: https://amzn.to/3E4h5Gc.
Diese Bücher empfiehlt Anika:
Play With Your Cat!: The Essential Guide to Interactive Play for a Happier, Healthier Feline, Mikel Maria Delgado. Englischsprachiges Buch mit praktischen Tipps zum Spielen mit Katzen, besonders für Anfänger geeignet
Das rationale Tier: Eine kognitionsbiologische Spurensuche, Ludwig Huber. Behandelt kognitive Leistungen und Bewusstsein bei Tieren allgemein (nicht katzenspezifisch)
Positiv bestärken, sanft erziehen: Die verblüffende Methode nicht nur für Hunde, Karen Pryor. Grundlagenwerk zum Klickertraining und positiver Verstärkung bei Tieren
Katzen haben sich selbst domestiziert. Als der Mensch sesshaft wurde, also nicht mehr ständig herumzog um Pflanzen zu suchen, sondern begann, selbst Getreide anzubauen, dachten sich die Vorfahren unserer Katzen: Ja, cool, hier gibt’s Mäuse, da bleibe ich. Der Hund wurde hingegen vom Menschen gezielt domestiziert und stark gezüchtet. Unsere Hauskatzen unterscheiden sich genetisch kaum von ihrer Wildform, der Falbkatze.
Katzen sind keine Einzelgänger. Sie jagen zwar alleine, aber sie leben nicht gerne alleine. Anika empfiehlt mindestens zwei Katzen zu halten, sie persönlich findet, dass drei Katzen ideal sind, weil dann immer noch eine da ist, wenn eine stirbt. Eine Katze in der Wohnung zu halten ist absolut tiergerecht möglich, nur muss man eben für ausreichend Bewegung und Spielmöglichkeiten sorgen.
Katzen haben gelernt, uns zu manipulieren. Das kennen wir alle. Erwachsene Katzen miauen nicht untereinander zur Kommunikation. Das machen sie nur mit Menschen. Weil sie gemerkt haben: Der Mensch wird da ziemlich schnell weich und gibt Aufmerksamkeit, Futter oder Streicheleinheiten. Aber wer soll diesen süßen Wesen schon böse sein.
Weiterführende Links:
Feline Grimace Scale App. Diese App hat Anika empfohlen, um Schmerzen bei Katzen einschätzen zu können
1st Day Skills Academy. Lernplattform für Veterinärstudenten und tierärztliche Ordinationsassistenten in Österreich
Ö1, ORF. Laut Annika beruhigt klassische Musik Katzen, weshalb sie diesen Sender für ihre Katzen laufen lässt
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