Verhältnis USA-China: Der Marco-Rubio-Trump gegen den Elon-Musk-Trump
Jan 24, 2025
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Cornelius Dieckmann, SPIEGEL-Redakteur mit Fokus auf Taiwan, China und die USA, beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen den USA und China unter Donald Trump. Er diskutiert Trumps ambivalente China-Politik und die Rolle von Elon Musk, der für einen weniger konfrontativen Kurs plädiert. Zudem wird die kritische Lage Taiwans als potenzielle Verhandlungsmasse angesprochen. Dieckmann analysiert die geopolitischen Spannungen und die Implikationen von Trumps Handelsstrategien und politischen Entscheidungen auf die Beziehungen zu China.
Die unentschlossene Haltung Donald Trumps gegenüber China zeigt sich in seinem ambivalenten Umgang mit Taiwan und geopolitischen Freundschaften.
Die Fortführung der aggressiven Handelspolitik unter Biden unterstreicht die breite Zustimmung im politischen Spektrum zur China-Strategie der USA.
Deep dives
Trumps Antagonistische Haltung gegenüber China
Die erste Amtszeit von Donald Trump war von einer antagonistischen Rhetorik gegenüber China geprägt, die sich durch seinen wiederholten Verweis auf "China, China, China" manifestierte. Diese Haltung führte zu einem Handelskrieg, in dem Trump Zölle auf chinesische Waren erheben ließ, weil er der Meinung war, dass die USA ungerechtfertigt ausgebeutet werden. Trotz kritischer Stimmen über Chinas Handelspraktiken stellte Trump fest, dass die Handelsbilanzdefizite des Landes die Hauptursache für seine aggressive Strategie waren. Letztlich brachte seine aggressive Politik zwar einige kurzfristige Erfolge, aber langfristig blieb das Handelsdefizit bestehen oder wuchs sogar, was die fehlgeschlagene Strategie unterstrich.
Us-China Beziehungen unter Joe Biden
Joe Biden führte die Linie Trumps in Bezug auf China fort und hat die während Trumps Amtszeit eingeführten Zölle weitgehend beibehalten, da er ebenfalls der Auffassung war, dass China der größte Rivale der USA ist. Dies zeigt sich in Legislative wie dem Chips Act, der darauf abzielt, den Zugang Chinas zu fortschrittlichen Computerchips zu blockieren, um dessen militärische Fähigkeit zu mindern. Die Fortdauer dieser Policies belegt eine breitere Zustimmung im politischen Spektrum, dass die Herausforderungen durch China adäquat angegangen werden müssen. Trotz der politischen Rivalität zwischen Trump und Biden sorgt sowohl ihre öffentliche Haltung als auch ihre politischen Entscheidungen für ein größeres einheitliches Bild hinsichtlich der Herausforderungen, die China für die USA darstellt.
Die Unsicherheit von Trumps zweiten Amtszeit und ihre Auswirkungen
Die bevorstehenden Entscheidungen Donald Trumps in Bezug auf China sind von Unsicherheit geprägt, da sich unklar zeigt, ob er sich als harter Ausschreiter oder als kooperativer Partner präsentieren wird. Während Trump einem starken Team von China-Skeptikern den Vorzug geben könnte, hat er gleichzeitig auch geopolitische Freundschaften mit führenden Persönlichkeiten wie Xi Jinping demonstriert. Die Frage der politischen Intention ist verschleiert durch Trumps Wandel in der Ansprache, beispielsweise seiner plötzlichen Unterstützung für TikTok und seiner ambivalenten Position gegenüber Taiwan. Diese Dynamik deutet darauf hin, dass die amerikanisch-chinesischen Beziehungen unter seiner Führung weiterhin von Unberechenbarkeit geprägt sein werden, was sowohl für die USA als auch für China strategische Herausforderungen mit sich bringt.
Donald Trump scheint unentschlossen: Wird er China als Konkurrenten attackieren oder umgarnen? Taiwan könnte dabei zur reinen Verhandlungsmasse werden.
Am Telefon stimmte die Chemie offenbar. Kurz vor seinem Amtsantritt sprachen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping miteinander. Die beiden Männer wünschten sich einen guten Start und verabredeten einen baldigen Besuch. Prompt schien sich Trumps sonst sehr robuste China-Rhetorik abzumildern. Beobachter machen dafür auch den Einfluss von Multimilliardär Elon Musk verantwortlich. Dieser plädiert schon aus eigenen Geschäftsinteressen heraus für eine konziliantere China-Politik der USA.
In dieser Folge von »Acht Milliarden« spricht Host Juan Moreno mit SPIEGEL-Redakteur Cornelius Dieckmann über das Verhältnis der beiden Supermächte unter Donald Trump. »Also wenn die Chinesen schlau sind, dann schmeicheln sie Trump hier und da, dann geben sie ihm irgendwas, was sie für lässlich halten und versuchen ihn im Gegenzu zu Konzessionen in Sachen Taiwan zu bewegen«, so Dieckmann.
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