#05 2025 Über das Rohrbombenattentat in Oberwart- mit Manuela Horvath
Jan 29, 2025
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Manuela Horvath ist ÖVP-Stadträtin in Oberwart und Cousine der beim Rohrbombenattentat 1995 ermordeten Erwin und Karl Horvath. Sie teilt ihre bewegenden Erinnerungen an das Attentat, das ihre Kindheit prägte. Horvath spricht über die Notwendigkeit einer Erinnerungskultur und was die Roma-Community von der Politik erwartet. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Ungleichheiten, mit denen Roma konfrontiert sind, und diskutiert die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen seit dem Anschlag.
Manuela Horvath teilt ihre Erinnerungen an das traumatische Rohrbombenattentat in Oberwart und dessen Einfluss auf ihre politische Sensibilisierung.
Die Gedenkfeiern zum 30. Jahrestag des Attentats sind zentral für das Erinnern der Opfer und die Aufklärung über Rassismus gegenüber der Roma-Community.
Deep dives
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Das Oberwarter Rohrbombenattentat
Das Rohrbombenattentat in Oberwart im Jahr 1995, bei dem vier Männer der Roma-Community ermordet wurden, wird als das größte rassistisch motivierte Verbrechen in der Zweiten Republik Österreich anerkannt. Manuela Horvath, die Stadträtin von Oberwart, erinnert sich an die traumatischen Erlebnisse und deren Auswirkungen auf die Community. Der Attentäter Franz Fuchs hatte den Sprengsatz so konstruiert, dass er Opfer des rassistischen Hasses wurde, was die Tragik des Vorfalls umso mehr verdeutlicht. Der Jahrestag des Attentats ist ein bedeutender Anlass, um das Gedächtnis an die Opfer wachzuhalten und die gesellschaftliche Sensibilisierung für Rassismus und Diskriminierung zu fördern.
Persönliche Erinnerungen an den Attentatstag
Manuela Horvath beschreibt, dass sie zum Zeitpunkt des Attentats erst zehn Jahre alt war und sich gut an den Tag erinnert, obwohl sie die volle Tragweite damals nicht begreifen konnte. Der laute Knall der Explosion versetzte sie in einen Schockzustand, der bald in das Chaos folgte, als die Nachricht von den Toten sich verbreitete. Ihr Vertrauen in die Sicherheit ihrer Umgebung wurde durch dieses traumatische Ereignis schwer erschüttert, und sie erinnert sich an die Sensationsberichterstattung der Medien, die die Dorfgemeinschaft weiter verletzten. Dies führte dazu, dass die Opfer und deren Familien nicht nur mit dem Verlust kämpfen mussten, sondern auch mit dem Stigma und der Verdächtigung durch die Polizei und die Gesellschaft.
Gedächtnis und Gedenkfeiern der Roma-Community
Die Gedenkfeiern zum 30. Jahrestag des Attentats werden als wichtig erachtet, um das Gedächtnis der Opfer zu bewahren und die Mainstream-Gesellschaft auf die Diskriminierung der Roma aufmerksam zu machen. Horvath betont die Notwendigkeit, Kinder und Jugendliche über die Geschehnisse aufzuklären, um sicherzustellen, dass die jüngere Generation die Geschichte nicht vergisst. Die Verbindung zu Schulen und die Einbindung von Schülern in die Gedenkfeiern sind entscheidend, um eine kulturelle Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu gewährleisten. Diese Initiative ist auch Teil eines größeren Bestrebens, die Roma-Identität zu stärken und den Diskurs über Rassismus und soziale Gerechtigkeit in Österreich zu fördern.
„Uns Roma-mögen halt viele Leute nicht. Uns Roma hassen manche Leute so sehr, dass sie uns eine Bombe vor die Türe stellen.“ Diese Erkenntnis hatte Manuela Horvath mit zehn Jahren, als der Terrorist Franz Fuchs mit einer Rohrbombe ihre beiden Cousins Erwin und Karl Horvath und deren Freunde Peter Sarközi und Josef Simon umgebracht hat. Am 4. Februar jährt sich das Rohrbombenattentat in Oberwart zum 30. Mal. Mit Solmaz Khorsand spricht Manuela Horvath, die mittlerweile für die ÖVP im Oberwarter Stadtrat sitzt, über den Tag, der sie politisiert hat, die österreichische Erinnerungskultur und was sie sich auch gerade als Angehörige der Roma-Community von ihren ÖVP-Parteikollegen im Bund wünscht.
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