Oberstarzt Peter Zimmermann, PTBS-Beauftragter der Bundeswehr, beleuchtet die dringenden Herausforderungen bei der Unterstützung von Veteranen mit posttraumatischen Belastungsstörungen. Er diskutiert den Fall von Stefano B., der durch seine Erfahrungen in einen dramatischen Vorfall verwickelt wurde. Zimmermann betont die Notwendigkeit von Veränderungen im Versorgungssystem und die Wichtigkeit, traumatisierte Soldaten rechtzeitig zu unterstützen. Die Erfahrungen anderer Veteranen zeigen eindringlich, wie wichtig Anerkennung und angemessene Hilfe sind.
49:23
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question_answer ANECDOTE
Extremfall Geiselnahme Stefano B.
Stefano B. nahm Geiseln in Ulm, getrieben von PTBS und dem Wunsch nach einem Tod durch Polizei.
Sein Fall zeigt, wie psychisch belastete Soldaten verzweifelt handeln und Hilfe brauchen.
insights INSIGHT
Dampfkessel psychischer Belastung
Traumatherapeut Arne Hofmann beschreibt PTBS-kranke Soldaten als einen "Dampfkessel" unter enormem Druck.
Verzögerungen bei Therapien sind schädlich und müssen dringend verbessert werden.
question_answer ANECDOTE
Delfintherapie als Wendepunkt
Robert Müller erlebte jahrelangen Kampf um Anerkennung seiner PTBS.
Erst mit einer Delfintherapie fand er Hoffnung und spürt seitdem keine Suizidgedanken mehr.
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Folge 5: Überleben
Wie geht es den Veteranen Alex, Annika, Robert jetzt - und wie Stefano B., der in Ulm Geiseln genommen hatte, um sich von der Polizei erschießen zu lassen? Anja J., deren minderjährige Tochter eine der Geiseln war, ist es wichtig, "Menschen, die mit einer PTBS zurückkommen, vorzeitig zu helfen" - bevor sie eine Tat wie Stefano B. begehen. Der Vorfall müsse Konsequenzen haben für die Bundeswehr und ihren Umgang mit traumatisierten Soldaten. Die Situation wirke wie ein "Dampfkessel", sagt Traumatherapeut Dr. Arne Hofmann: "Wenn jemand verzweifelt und voller Power ist - Soldaten sollten voller Power sein - dann ist er unter Druck".
Die Unterstützung für kranke Veteranen müsse optimiert werden - Fehlentscheidungen kämen zu häufig vor. Etwa bei der ehemaligen Luftlandesanitäterin Annika, deren Einsatzschädigung lange nicht anerkannt wurde. Die Tiere auf ihrer "kleinen Farm" schützen sie vor dem Suizid.
Auch der PTBS-Beauftragte der Bundeswehr Peter Zimmermann räumt ein, das Versorgungssystem der Bundeswehr sei "noch nicht an einem endgültigen Punkt". Wie es im internationalen Vergleich abschneidet und warum Experten wie der Rechtsanwalt Arnd Steinmeyer eine Beweislastumkehr zugunsten der Erkrankten fordern, darum geht es in dieser letzten Folge.
Die Angebote der Bundeswehr für psychisch Kranke finden sich unter: https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/ptbs-hilfe
Dazu gibt es die Trauma-Hotline: 0800 588 7957
Hilfsangebote des Deutschen BundeswehrVerbandes e.V.:
https://www.dbwv.de/multimedia/fuer-veteranen/hilfsangebote
Und des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen:
https://www.veteranenverband.de/hilfe/
Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine psychische Erkrankung ist für aktive Soldaten der Truppenarzt. Für ehemalige Soldaten und Angehörige: Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeut (Terminservice 116117).
Hilfe bei einer akuten Krise bei der nächsten psychiatrischen Klinik oder beim Notarzt unter 112.
Der Sozialpsychiatrische Dienst ist ein Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige. Der SpDi bietet Beratung und Hilfe an. In Suchmaschine "Sozialpsychiatrischer Dienst" und Wohnort eingeben.
Sie erreichen die Telefonseelsorge rund um die Uhr kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222.
Informationen und Hilfe rund um das Thema Depression:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de
Informationen zu Angsterkrankungen:
https://www.angstselbsthilfe.de
Für Angehörige:
https://www.bapk.de
Robert Sedlatzek-Müller – "Soldatenglück: Mein Leben nach dem Überleben" (Edel Books)
"Panorama"-Beitrag:
https://1.ard.de/Trauma_Soldaten
ARD-Sendung "Mitreden!":
https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendung1538136.html
Podcast-Tipp: "Mein Mensch":
https://www.ardaudiothek.de/sendung/mein-mensch/14301485/