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Archivradio – Geschichte im Original

1984: USA verkünden Entdeckung von Aidsvirus | 29.4.1984

Apr 29, 2024
01:49

Aids: neue Krankheit betrifft vor allem Homosexuelle – und wird unterschätzt

Anfang der 1980er-Jahren kamen aus den USA Nachrichten von einer bis dahin unbekannten, ansteckenden und tödlichen Immunschwächekrankheit: Aids. Die meisten Betroffenen sind homosexuell, was dazu führt, dass die Gefährlichkeit der Krankheit in der breiten Öffentlichkeit zunächst unterschätzt wird. In den Archiven der ARD datieren die ersten spärlichen Berichte zum Stichwort Aids aus dem Jahr 1983. In jenem Jahr kamen Wissenschaftler auch erstmals dem verantwortlichen Virus auf die Spur. Im Folgejahr, am 29. April 1984, gab es dann Gewissheit: US-Gesundheitsministerin Margaret Heckler präsentiert Robert Gallo als Entdecker des Aidsvirus. Gleichzeitig kündigt sie an: Einen Impfstoff werde es "frühestens in zwei Jahren geben". Das war optimistisch: Einen Impfstoff gegen Aids gibt es bis heute nicht.

Gallo geht leer aus: Medizin-Nobelpreis 2008 an Barré-Sinoussi und Montagnier

Der Virologe Robert Gallo, auf dessen Forschung sie sich berief, ging leer aus, als es einen Nobelpreis für die Entdeckung des Aidsvirus gab. Den bekamen 2008 Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier aus Frankreich. Denn die hatten das Virus vor dem US-Amerikaner Gallo isoliert. Mehr historische Aufnahmen zur Medizingeschichte: http://swr.li/medizingeschichte

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