Die Gründung von Solidarnosc 1980 markiert den Beginn eines historischen Kampfes für Freiheit in Polen. Versorgungsengpässe und die Entlassung der Kranführerin Anna Walentynowicz sind entscheidende Auslöser der Streiks. Lech Walesa, einst Elektriker, führt die Bewegung und unterzeichnet das Danziger Abkommen. Die Anerkennung der ersten unabhängigen Gewerkschaft im Ostblock bringt 500 Tage der Freiheit, doch der Weg ist steinig. 1982 wird Solidarnosc verboten, doch sieben Jahre später erlangt die Bewegung zurück. Ein faszinierendes Kapitel der Geschichte!
14:35
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Streikfunke Auf Der Lenin-Werft
Anna Walentynowicz' Entlassung löste den Streik in der Danziger Lenin-Werft aus und mobilisierte 16.000 Arbeiter.
Lech Wałęsa trat als charismatischer Arbeiterführer an die Spitze, weil eine Frau in patriarchalem Polen weniger Wirkung gehabt hätte.
insights INSIGHT
Knappheit Trieb Bewegung Zusammen
Versorgungsengpässe und Miswirtschaft waren die eigentlichen Ursachen der Unruhen, nicht nur politische Unterdrückung.
Bündnisse zwischen Arbeitern, Intellektuellen und der katholischen Kirche machten den Protest effektiv.
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Papstbesuch Als Mobilisator
Johannes Paul II. besuchte 1979 Polen und stärkte moralisch und politisch die Menschen für Veränderungen.
Dominikaner Pater Maciej Ciemba erinnert, wie Millionen die Botschaft des Papstes als Motivationsquelle erlebten.
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Es ist eine Massenbewegung: Gewaltfrei will "Solidarität" für mehr Freiheiten für die Menschen in Polen kämpfen – ihre Gründung am 17.9.1980 besiegelt das Ende des Kommunismus.
In diesem Zeitzeichen erzählt Heiner Wember:
dass Versorgungsengpässe die eigentliche Ursache der Streiks sind,
warum Karol Wojtyla für Polens Befreiungs-Geschichte zum Glücksfall wird,
die Geschichte hinter dem Riesen-Kugelschreiber beim Danziger Abkommen,
warum Solidarnosc 1982 verboten und sieben Jahre später doch wieder zugelassen wird,
wie die Gewerkschaft dem eigenen Erfolg zum Opfer fällt.
Polen, 14. August 1980: Die Arbeiter der Danziger Lenin-Werft legen ihre Arbeit nieder. Sie protestieren gegen die Entlassung von Anna Walentynowicz, einer aufmüpfigen Kranführerin, und fordern Lohnerhöhungen. In den folgenden Tagen bildet sich ein Streikkomitee, an dessen Spitze der vier Jahre zuvor entlassene Elektriker Lech Walesa steht.
Als dieser Ende August das Danziger Abkommen unterzeichnet, ist das die Geburtsstunde der polnischen Gewerkschaft Solidarnosc ("Solidarität"). Erstmals wird im Ostblock eine unabhängige Gewerkschaft anerkannt. Am 17. September 1980 gründet sich die Solidarnosc offiziell.
Es folgen 500 Tage der Freiheit in Polen. Mit vielen Streiks: für die Freilassung politischer Gefangener, gegen Preiserhöhungen, für die Abschaffung der Samstagsarbeit. Die Gründung der Gewerkschaft gilt als ein Meilenstein beim Untergang des Sowjetimperiums. Bis zu zehn Millionen Mitglieder gehören in Hochphasen der Solidarnosc an.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
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