Düstere Prognosen für 2025: Ifo-Chef Fuest zeigt Wege für mehr Wachstum auf / Wer 2024 noch Rentenpunkte kaufen sollte
Dec 12, 2024
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Clemens Fuest, Präsident des IFO-Instituts, diskutiert über die düsteren Wachstumsaussichten der deutschen Wirtschaft, die zwischen Stagnation und minimalem Wachstum schwanken. Er fordert umfassende Reformen im Steuer- und Sozialsystem sowie den Abbau von Regulierungen, um mehr Anreize für die Arbeit zu schaffen. Laura de la Motte, Geldanlage-Redakteurin, erklärt, für wen sich der Kauf von Rentenpunkten vor Jahresende rentiert und welche Faktoren dabei zu beachten sind.
Die wirtschaftlichen Wachstumsprognosen für Deutschland sind düster, und entscheidende Reformen sind notwendig, um ein kemalisches Wachstum zu erreichen.
Der Kauf von Rentenpunkten kann vor dem Jahreswechsel finanziell sinnvoll sein, insbesondere für Personen, die frühzeitig in Rente gehen möchten.
Deep dives
Wachstumsaussichten der deutschen Wirtschaft
Die Prognosen für das Wachstum der deutschen Wirtschaft im kommenden Jahr sind besorgniserregend. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Erwartungen auf zwischen Stagnation und minimalem Wachstum von 0,2 bis 0,4 Prozent gesenkt. Faktoren wie die Zurückhaltung der Unternehmen bei Investitionen und Unsicherheiten in Bezug auf die Energieversorgung und Klimapolitik bremsen das Wachstum. Lediglich wenn die neue Bundesregierung entscheidende Strukturprobleme angeht, könnte ein Wachstum von 1,1 Prozent möglich sein.
Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank
Die Europäische Zentralbank hat ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, eine Maßnahme, die von den Märkten erwartet wurde. Diese Zinssenkung wurde als nicht ausreichend erachtet, jedoch wird künftig mit weiteren Senkungen gerechnet, was positiv für den Aktienmarkt sein könnte. Analysten prognostizieren, dass die Zinsen im nächsten Jahr um einen gesamten Prozentpunkt gesenkt werden könnten. Dies könnte die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen und Verbraucher verbessern und somit den Aktienmarkt behüten, trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage.
Tesla und der Einfluss der US-Politik
Die Tesla-Aktie hat in letzter Zeit eine dramatische Kursentwicklung gezeigt und erreicht immer neue Rekordhöhen, was Zweifel an ihrer Bewertung aufwirft. Der Markt wird durch Zukunftserwartungen geprägt, während Tesla an einem selbstfahrenden Auto arbeitet, wozu jedoch kein klarer Zeitplan existiert. Ein weiterer Faktor ist die Nähe von Elon Musk zur neuen US-Regierung, was der Marke unter den potenziellen Käufern helfen könnte. Analysten sind gespalten, ob die aktuellen Bewertungen gerechtfertigt sind oder ob es sich lediglich um ein Hype handelt.
Rentenpunkte zur Altersvorsorge
Die Möglichkeit, zusätzliche Rentenpunkte zu kaufen, wird als sinnvoll erachtet, insbesondere angesichts steigender Preise im kommenden Jahr. Der Kauf von Rentenpunkten kann helfen, Rentenschmälerungen auszugleichen, wenn jemand vorzeitig in Rente geht. Allerdings müssen Käufer mindestens 50 Jahre alt sein und Mitglied der gesetzlichen Rentenversicherung, wobei es auch Einschränkungen in Bezug auf festgelegte Maximalbeträge gibt. Eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Analyse ist erforderlich, um zu entscheiden, ob der Kauf lukrativ ist, abhängig von der individuellen finanziellen Situation und Lebensplanung.
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben am Donnerstag düstere Wachstumsprognosen für das kommende Jahr vorgelegt: Die Erwartungen für Deutschland bewegen sich zwischen Stagnation und einem Mini-Wachstum knapp oberhalb der Nulllinie.
Die neue Bundesregierung müsse nach den Wahlen im Februar ein „breites Programm zur Belebung der Wachstumskräfte auf den Weg bringen“, fordert der Chef des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, in der aktuellen Folge von Handelsblatt Today. Konkret fordert er Reformen des Steuer- und Sozialsystems. „Es lohnt sich einfach für sehr viele Menschen kaum, zu arbeiten.“ Zudem müssten „unsinnige Regulierungen“ dringend abgebaut werden. „Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sagen mir, ich will einfach in diesem Land mein Unternehmen nicht mehr haben, weil man erdrosselt wird durch Regulierungen und Bürokratielasten.“
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