Wie hat Ihre Arbeit Sie trotz schwerer Krankheit am Leben gehalten, Miriam Maertens?
Aug 6, 2019
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Miriam Maertens, Schauspielerin aus einer Hamburger Theaterfamilie, kämpft seit ihrer Geburt mit Mukoviszidose. Im Gespräch erzählt sie, wie ihre Arbeit ihr trotz der Krankheit Halt gibt. Sie reflektiert über das Verdrängen von Ängsten und den Druck, stark zu wirken. Nach ihrer Lungentransplantation erlebte sie einen Wandel: Die Passion für die Schauspielerei erwachte neu, während sie auch lernte, Grenzen zu setzen. Zudem teilt sie ihre Erfahrungen über die heilende Kraft der Natur und den inneren Konflikt, Mutter werden zu wollen.
Miriam Maertens' geheime Auseinandersetzung mit Mukoviszidose verdeutlicht, wie sie ihre Schauspielkarriere trotz gravierender gesundheitlicher Herausforderungen beibehielt.
Die Unterstützung ihrer Familie spielte eine fundamentale Rolle in ihrem Leben, indem sie ihr half, ihre Lebenschancen und Träume trotz ihrer Krankheit zu verfolgen.
Nach der Lungentransplantation erlebte sie eine transformative Lebensänderung, die ihr die Freiheit gab, ihre Schauspielkarriere ohne die Limitierungen ihrer früheren Erkrankung zu genießen.
Deep dives
Leben mit Mukoviszidose
Mukoviszidose ist eine erblich bedingte Stoffwechselerkrankung, die schwere gesundheitliche Probleme verursacht, insbesondere in der Lunge und der Bauchspeicheldrüse. Diese Erkrankung führt dazu, dass der Körper übermäßig zähen Schleim produziert, der sich ansammelt und die Funktion der betroffenen Organe beeinträchtigt. Die Lebensqualität der Betroffenen wird dadurch stark eingeschränkt, und die Krankheit kann im Laufe der Zeit zu ernsthaften Komplikationen oder sogar zum Tod führen. Trotz Fortschritten in der medizinischen Behandlung bleibt Mukoviszidose unheilbar, und die einzige Hoffnung auf ein längeres Leben für viele Betroffene ist eine Lungentransplantation.
Arbeitsleben und Krankheit
In ihrem Berufsleben als Schauspielerin hat die Protagonistin oft den Eindruck erweckt, gesund zu sein, und ihre Krankheit verborgen gehalten. Sie hat dies getan, um nicht vom Drama und der Kreativität des Theaters ausgeschlossen zu werden und um Mitleid oder Vorurteile von Kollegen zu vermeiden. Der tägliche Aufwand, mit der Krankheit umzugehen, war beträchtlich, aber sie versuchte, sich die Freiheit und die Freude an der Schauspielerei zu bewahren. Diese Entscheidung zeigt, wie wichtig es ihr war, in einem kreativen und fordernden Berufsleben ihren Platz zu finden, trotz der Herausforderungen ihrer Erkrankung.
Einfluss der Familie
Die Unterstützung ihrer Familie spielte eine entscheidende Rolle in der Lebensgestaltung der Protagonistin. Ihre Eltern und Geschwister haben sie immer ermutigt und bei der Verfolgung ihrer Träume unterstützt, auch wenn sie sich mit den Herausforderungen der Erkrankung auseinandersetzen musste. Diese Unterstützung half ihr nicht nur, in die Schauspielerei einzutauchen, sondern auch, ihre Krankheit zu akzeptieren und sich nicht von ihr definieren zu lassen. Diese positive Umgebung ermöglichte es ihr, die nötige Kraft und den Mut zu entwickeln, ihre Faszination für das Theater trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen auszuleben.
Mut zur Schwangerschaft
Trotz medizinischer Warnungen beschloss die Protagonistin, schwanger zu werden, was auf den ersten Blick als verantwortungslos angesehen wurde. Diese Entscheidung reflektierte ihren starken inneren Wunsch nach einem erfüllten Leben, auch angesichts der Herausforderungen, die ihre Krankheit mit sich brachte. Ihre positive Einstellung und der Wunsch, ein Kind zu bekommen, führten dazu, dass sie sich gegen die Empfehlungen ihrer Ärzte stellte und schließlich erfolgreich einen gesunden Sohn zur Welt brachte. Diese Erfahrung zeigte, wie wichtig es für sie war, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu verwirklichen, selbst in schwierigen Zeiten.
Leben nach der Transplantation
Nach ihrer Lungentransplantation erlebte die Protagonistin eine enorme Lebensveränderung und eine neue Perspektive auf ihre Karriere und ihr Leben. Sie berichtete von der Herausforderung, sich an ein neues Leben ohne permanente Beeinträchtigung durch ihre Krankheit zu gewöhnen. Diese Veränderung ermöglichte ihr nicht nur, ihre schauspielerische Arbeit unbeschwerter auszuüben, sondern auch, diese Zeit in vollen Zügen zu genießen. Der Prozess, ihre neue Freiheit anzunehmen, zeigt, wie wichtig es ist, nach schweren Erfahrungen zu wachsen und das eigene Leben neu zu definieren.
"Im Grunde arbeite ich erst seit sieben Jahren ohne Schummelei", sagt die Schauspielerin Miriam Maertens im ZEIT-ONLINE-Podcast "Frisch an die Arbeit". Die heute 49-Jährige hat seit ihrer Geburt Mukoviszidose, eine nicht heilbare Stoffwechselerkrankung, die unter anderem zu viel Schleim in der Lunge produziert. Bis zu ihrer Lungentransplantation vor sieben Jahren erzählte sie nur wenigen Kollegen und Regisseuren von ihrer Krankheit. In den Pausen ging sie nach Hause, um Übungen zu machen, und später, um sich an der Sauerstoffmaschine zu stärken. Miriam Maertens kommt aus einer Hamburger Theaterfamilie. Schon als Kind wusste sie, dass sie einmal Schauspielerin werden würde. Dass die Ärzte bei ihr eine Lebenserwartung von fünf Jahren prognostiziert hatten, verdrängte sie. Sie sagt im Podcast: "Das Verdrängen war in der Familie hoch angesagt, um auch Spaß am Leben zu haben." Mit 20 Jahren spielte sie ihre ersten Rollen, unter anderem an der Schaubühne in Berlin, dann als festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Zürich. Die Arbeit habe sie am Leben gehalten, sagt sie. Aber irgendwann ging es nicht mehr. Vor sieben Jahren bekam sie eine Spenderlunge. Im Podcast erzählt Maertens, wie sie mit der Krankheit arbeiten konnte – und auch, wie sich Arbeit für sie verändert hat, seitdem sie eine neue Lunge hat. So arbeitete sie in den ersten Jahren nach der OP zunächst sehr viel, weil sie endlich alles konnte. Aber sie sagt auch: "Ich mache manche Sachen nicht mehr, wenn ich sie nicht wirklich machen will." Stattdessen wolle sie lieber auch mal reisen – was sie früher auch nicht immer konnte. Zur neuen Spielzeit wechselt sie ins Ensemble des Schauspiels Hannover. Im vergangenen Jahr ist ihr Buch „Verschieben wir es auf morgen“ über ihren Kampf gegen Mukoviszidose erschienen.
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