Wie emotional ist der Job eines Geburtsmediziners, Wolfgang Henrich?
Jul 18, 2023
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Wolfgang Henrich, Direktor der Geburtsklinik an der Berliner Charité, teilt spannende Einblicke aus über 33 Jahren Erfahrung in der Geburtshilfe. Er spricht über die emotionalen Höhen und Tiefen des Geburtsprozesses, verbindet Professionalität mit Empathie und hebt die wichtige Rolle seines Teams hervor. Henrich reflektiert über die Herausforderungen in der Geburtshilfe sowie die Notwendigkeit von Resilienz. Zudem blickt er in die Zukunft, betont die Bedeutung der Wissensweitergabe an kommende Generationen von Fachkräften.
Die Geburtshilfe erfordert eine Balance zwischen Empathie und Professionalität, um emotional belastende Situationen effektiv zu bewältigen.
Ein starkes, weiblich dominiertes Ärzteteam fördert die Zusammenarbeit und das Vertrauen, was die Versorgung in der Geburtshilfe verbessert.
Deep dives
Emotionale Herausforderungen in der Geburtshilfe
Die Geburtshilfe bringt zahlreiche emotionale Herausforderungen mit sich, die sowohl glückliche als auch traurige Momente umfassen. Ärzte wie Wolfgang Henrich berichten von ihren Erfahrungen und betonen die Notwendigkeit, eine professionelle Distanz zu wahren, um emotional nicht überfordert zu werden. Während glückliche Geburten Freude auslösen, können tragische Verluste bei Eltern herzerreißende Situationen schaffen, in denen das medizinische Personal oft selbst mit den eigenen Emotionen umgehen muss. Diese Balance zwischen Empathie und Professionalität ist entscheidend, um in solch belastenden Momenten die nötige Unterstützung bieten zu können.
Der Einfluss eines starken Ärzteteams
Ein starkes Ärzteteam ist in der Geburtshilfe unerlässlich, um eine erfolgreiche und sichere Versorgung zu gewährleisten. Wolfgang Henrich hebt hervor, dass bei der Charité die meisten Positionen von Frauen besetzt sind, was zu einem dynamischen und engagierten Team führt. Diese Feminisierung in der Medizin wird als Vorteil angesehen, da die Zusammenarbeit intensiviert wird und das Vertrauen in die Fähigkeiten der Kolleginnen wächst. Henrich beschreibt den Einsatz von Routinen und intensiven Schulungen, um sicherzustellen, dass das Team auf alle Eventualitäten vorbereitet ist.
Die Kunst der Kommunikation mit Patienten
Gute Kommunikation ist ein zentrales Element in der Geburtshilfe, sowohl mit den Schwangeren als auch im Team. Henrich betont, dass das medizinische Personal auf Augenhöhe mit den Eltern kommunizieren sollte, um Vertrauen aufzubauen und Ängste zu nehmen. Zudem wird darauf geachtet, die Schwangeren in Entscheidungen einzubeziehen und ihnen die Abläufe klar zu erklären, was eine beruhigende Wirkung auf sie hat. Durch die Förderung einer offenen und respektvollen Kommunikation entsteht eine positive Atmosphäre während der Geburt.
Herausforderungen und belastende Entscheidungen
Im Verlauf ihrer Arbeit sehen sich Hebammen und Ärzte oft schwierigen Situationen gegenüber, die schnelle Entscheidungen erfordern. Henrich beschreibt, dass in kritischen Phasen Ruhe bewahrt werden muss, um eine Überreaktion zu vermeiden und die Patientin sachlich zu informieren. In solchen Momenten sind standardisierte Verfahren hilfreich, um strukturiert handeln zu können, ohne die Kontrolle zu verlieren. Diese Herausforderungen zeigen die hohen Anforderungen an medizinisches Personal und die Notwendigkeit, sowohl fachlich als auch emotional stark zu sein.
Wir haben da etwas Neues! Der Podcast "Frisch an die Arbeit" von ZEIT ONLINE wird ab heute von zwei weiteren Hosts moderiert: Elise Landschek, Autorin und Podcast-Moderatorin von Was Jetzt?, und Hannah Scherkamp, Redakteurin im Ressort Arbeit von ZEIT ONLINE.
Das Thema des Podcasts bleibt gleich: Wir interviewen Menschen mit spannenden Berufen über ihre Arbeit. Wir wollen wissen, wie ihr Tag abläuft, was sie an ihrem Job lieben (und warum), welche Aufgaben sie nerven und was in ihrer Branche schiefläuft.
Die neue Folge ist mit Wolfgang Henrich, der seit zwölf Jahren die Klinik für Geburtsmedizin der Berliner Charité leitet. "Ich bin der Letzte, der den Chef raushängen lässt", sagt Henrich, 61, im Podcast über seine Aufgaben als Chefarzt. Seit 33 Jahren arbeitet er bereits für die Berliner Charité. In dieser Zeit sei er bereits für rund 150.000 Geburten verantwortlich gewesen, sagt er.
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