Fabian Fellmann, USA-Korrespondent, schildert den zunehmenden Konflikt zwischen Kanada und den USA. Er erzählt von einem Besuch an der Grenze, wo eine Bibliothek die beiden Länder trennt. Trumps beleidigende Äußerungen über Kanada als den "51. Bundesstaat" sorgen für Proteste und Boykottaufrufe. Gleichzeitig beleuchtet er die kreative Antwort der Kanadier auf die Zölle, wie satirische Protestsongs und die Förderung lokaler Produkte. Die Spannungen zeigen die Verwundbarkeit und den Stolz der kanadischen Bevölkerung in Zeiten politischer Turbulenzen.
32:03
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Symbolische Bibliothek
Die Haskell-Bibliothek, erbaut 1901, steht symbolisch für die einst offene Grenze zwischen den USA und Kanada.
Zunehmende Grenzschließungen, verstärkt unter Trump, belasten die Beziehung.
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Noems Grenzbesuch
US-Grenzministerin Kristi Noem besuchte die Haskell-Bibliothek, die auf der US-kanadischen Grenze steht.
Sie stellte ein Bein in die USA und rief: "Größtes Land der Welt", dann ein Bein nach Kanada: "51. Bundesstaat".
insights INSIGHT
Wirtschaftliche Sorgen
Strafzölle von Trump gegen Kanada treffen die kanadische Wirtschaft, die stark vom Export abhängig ist.
Kanadier befürchten Rezession und Arbeitsplatzverluste.
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In einer kleinen Bibliothek in der Grenzstadt Stanstead trennt eine schwarze Bodenlinie das Haus in zwei Hälften: Die «Haskell Free Library & Opera House» steht mitten auf der Grenze von Kanada und den USA.
Ende Januar stellte Donald Trumps Grenzministerin Kristi Noem bei einem Besuch an der Grenze ein Bein in die USA und rief: «Greatest country in the world». Dann stellte sie das andere Bein nach Kanada und rief: «51. Bundesstaat». Alle ihre Angestelleten sollen gelacht haben. Die US-amerikanische Bibliothekarin Kathy Converse empfand es als hochgradig beleidgend.
Noems Ton ist einer, den auch Präsident Donald Trump selbst anschlägt. In den letzten Wochen bezeichnete Trump Kanada mehrfach als «51. Bundesstaat», sprach davon das Nachbarland anexieren zu wollen und nannte den kanadischen Präsident Justin Trudeau einen Gouverneur. Auf Social Media postete Trump Bilder von veränderten Landeskarten, die beide Nachbarländer unter US-amerikanischer Flagge darstellen. Diese Woche hat die Trump-Regierung zusätzlich die angedrohten Strafzölle gegen Kanada, Mexiko und China definitiv in Kraft gesetzt.
In Kanada reagiert man auf die Provokationen aus den USA: Im Supermarktregal stehen «Boykott»-Schilder vor amerikanischen Produkten. Kandadier stornieren Reisen in die USA. Satirische Protestsongs werden online gestellt. Und viele Posts auf Social-Media zeigen den Unmut der kanadischen Bevölkerung gegenüber ihrem Nachbarland.
Was bedeutet der Streit zwischen den beiden Nachbarländer? Welche Folgen hat Trumps Zollpolitik? Und was erzählt das alles darüber, wie in den nächsten Jahr seiner Präsidentschaft zu erwarten ist? Das ist Thema in einer neuen Folge des täglichen Podcasts «Apropos» mit USA-Korrespondent Fabian Fellmann.
Host: Mirja Gabathuler Produzentin: Laura Bachmann