2.8 Sag mir, wo die Blumen sind: Über unsere Wiesen
Nov 17, 2023
auto_awesome
In dieser Folge sprechen Franz Essl, Ökologe an der Universität Wien, und Andreas Schaumberger, Leiter der Abteilung Grünland an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, über die faszinierende Welt der Wiesen. Sie erläutern, wie menschliche Aktivitäten und der Klimawandel die Artenvielfalt beeinflussen. Die Diskussion dreht sich um die Bedeutung einer ausgewogenen Wiesenbewirtschaftung und die Herausforderungen, die der Intensivierung der Landwirtschaft entgegenstehen. Zudem wird aufgezeigt, wie wichtig nachhaltige Initiativen für den Erhalt der Natur sind.
Wiesen in Österreich sind durch menschliches Handeln geformt und tragen entscheidend zur Biodiversität des Landes bei.
Die Intensivierung der Landwirtschaft seit den 1950er Jahren hat einen negativen Einfluss auf die Artenvielfalt und Ökosysteme.
Eine zukunftsorientierte Landwirtschaft erfordert eine Balance zwischen Biodiversitätsschutz, Einkommenssicherung für Landwirte und Anpassung an den Klimawandel.
Deep dives
Violetta Parisini und ihr neues Album
Violetta Parisini, eine talentierte Musikerin aus Wien, hat ihr viertes Album selbst produziert, was in der Musikszene bemerkenswert ist. Die Lieder umfassen Themen von innerer Ruhe bis hin zu kritischen Ansichten über patriarchale Strukturen. Um die Produktionskosten zu decken, hat sie ein Crowdfunding gestartet, um insgesamt 9.000 Euro zu sammeln. Der Aufruf zur Unterstützung dieser emotionalen und bedeutungsvollen Musik zeigt das Engagement für die Indie-Szene und die Förderung von Künstlerinnen.
Die Bedeutung von Wiesen für Biodiversität
Wiesen und Grünland sind entscheidend für die Biodiversität in Österreich und machen etwa 20 % der Landesfläche aus. Ohne menschliches Eingreifen wären diese Flächen von Wäldern bedeckt, was zeigt, wie menschliche Landwirtschaft das Landschaftsbild geformt hat. Der Klimawandel beeinflusst jedoch die Landwirtschaft erheblich, indem er die Bedingungen für viele Pflanzen und Tiere verändert. Das Bewusstsein über die Wichtigkeit dieser Ökosysteme ist nötig, vor allem in Bezug auf den Erhalt der Artenvielfalt und nachhaltige Nutzung.
Intensivierung der Landwirtschaft
Die Landwirtschaft in Österreich hat sich seit den 1950er Jahren stark intensiviert, was sich negativ auf die Artenvielfalt in Wiesen auswirkt. Durch den vermehrten Einsatz von Düngemitteln und häufigeres Mähen verschwinden viele einheimische Pflanzenarten, was auch die Tierpopulationen beeinträchtigt. Die Verdrängung von Pflanzen durch dominante Gräser reduziert die Vielfalt und destabilisiert das gesamte Ökosystem. Lösungen müssen gefunden werden, um die negativen Auswirkungen der Intensivierung zu mindern und eine gesunde Balance zwischen Ertrag und Umwelt zu gewährleisten.
Klimawandel und seine Effekte
Der Klimawandel hat tiefgreifende Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Praxis und die Ökosysteme in Österreich, insbesondere in Grünlandregionen. Mit längeren Vegetationsperioden und unterschiedlichen Klimabedingungen können Landwirte mehr Erträge erzielen, müssen jedoch auch mit den Risiken von Dürreperioden umgehen. Dies führt zu Schwankungen in der Futterproduktion, die für die Viehhaltung notwendig sind, und erfordert ein angepasstes Management der Grünlandflächen. Die Herausforderung besteht darin, die Erträge zu sichern, während gleichzeitig die Biodiversität und die Bodenqualität geschützt werden.
Zukunftsvision für eine nachhaltige Landwirtschaft
Eine zukunftsorientierte Landwirtschaft muss sowohl die Biodiversität fördern als auch den Landwirten ein gutes Einkommen gewährleisten. Dabei spielt eine extensivere Nutzung von Wiesen und Feuchtgebieten eine zentrale Rolle, um Treibhausgasemissionen zu senken und das Klima zu schützen. Der Schutz von Biodiversität erfordert eine Kombination aus sozialer Anerkennung, finanziellen Anreizen und einer adaptiven Landwirtschaftspolitik. Nur durch ein gerechtes System lässt sich der Wunsch nach nachhaltiger landwirtschaftlicher Praxis und Naturschutz im Einklang mit den globalen Herausforderungen verwirklichen.
Wiesen sind absolut faszinierend! Die meisten sind nicht Natur, sondern vom Mensch erschaffen. Mäht man sie zu wenig, werden sie wieder zu Wald. Mäht man sie zu viel, verschwinden Blumen & Bestäuber. Über sozialen Fortschritt und ökologische Probleme
In der Folge zu hören:
Franz Essl, Department für Botanik und Biodiversitätsforschung, Universität Wien
Andreas Schaumberger, Wissenschaftlicher Leiter der Abteilung Grünland an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Peter Breunig, Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf