Laura Tremmel ist Steuerexpertin bei der Arbeiterkammer Wien und beleuchtet die komplexen steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Aspekte von Zweitjobs. Sie erklärt, warum ein zweiter Job nicht immer finanziell vorteilhaft ist und welche steuerlichen Fallen lauern. Zudem werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für Nebenjobs in Österreich und Tipps zur finanziellen Planung thematisiert. Die Bedeutung einer gesunden Work-Life-Balance wird hervorgehoben, während immer mehr Menschen nach zusätzlichen Einkommensquellen suchen.
Die Entscheidung für einen zweiten Job erfordert sorgfältige Überlegung und umfassende Informationen über Steuerpflichten und Sozialversicherungen.
Es ist essenziell, sowohl die arbeitsrechtlichen Bestimmungen als auch die möglichen finanziellen Risiken einer Mehrfachbeschäftigung zu beachten, um negative Folgen zu vermeiden.
Deep dives
Die Entscheidung für einen zweiten Job
Die Entscheidung, einen zweiten Job anzunehmen, sollte gut überlegt sein, da damit oft bürokratische Herausforderungen und zusätzliche Pflichten verbunden sind. Es ist wichtig, sich im Vorfeld über die eigenen Rechte und Pflichten zu informieren, insbesondere über Fristen und mögliche Nachforderungen in Bezug auf Steuer und Sozialversicherung. Experten empfehlen, den Zuverdienstrechner der Arbeiterkammer zu nutzen, um potenzielle Nachzahlungen zu berechnen. Diese Informationen helfen, fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, ob der zusätzliche Aufwand tatsächlich einen finanziellen Vorteil bringt.
Steuerliche Überlegungen bei Mehrfachbeschäftigung
Bei einer Mehrfachbeschäftigung wird der gesamte Einkommensbetrag pro Jahr betrachtet, und es ist entscheidend, die steuerlichen Grenzen zu beachten, um unangenehme Nachforderungen zu vermeiden. Eine wichtige Grenze liegt bei 13.981 Euro, ab der eine Steuerpflicht entsteht. Sozialversicherungsrechtlich ist Geringfügigkeit relevant, wobei man monatlich nicht mehr als 518,44 Euro verdienen darf, um keine Beiträge zahlen zu müssen. Überschreitungen können zu erheblichen Nachzahlungen führen, die zu einem finanziellen Schock werden können, wenn sie nicht im Voraus eingeplant werden.
Rechtliche Aspekte der Nebentätigkeit
Arbeitsrechtlich ist es erlaubt, mehrere Jobs gleichzeitig zu haben, jedoch sollten arbeitsvertragliche Regelungen sowie das Konkurrenzverbot berücksichtigt werden. Die tägliche Arbeitszeit darf eine maximale Grenze von 12 Stunden nicht überschreiten, während die wöchentliche 60 Stunden nicht überschreiten sollte, um rechtlichen Problemen vorzubeugen. Eine klare Kommunikation mit den Arbeitgebern über mögliche Nebenbeschäftigungen ist ratsam, um Konflikte zu vermeiden. Auch Urlaubsregelungen und die Frage, ob man während der Kündigungsfrist bei einem alten Job arbeitet, erfordern besondere Aufmerksamkeit.
Viele Menschen haben neben ihrem Hauptjob eine Nebenbeschäftigung. Aber bedeutet mehr Arbeit wirklich mehr Geld? Eine Steuerexpertin erklärt
Mehr Geld mit mehr Arbeit? Die Inflation fordert heute viele Menschen, sich das Leben zu leisten wird für viele schwieriger. Andere wiederum wollen gerne flexibel sein, oder ihren Teilzeit-Lohn nebenbei aufbessern. Unter digitalen Nomaden, also Menschen die auf Reisen mit dem Computer arbeiten sind zwei Jobs gleichzeitig keine Seltenheit. Egal ob der eine oder andere Grund, es gibt Menschen die heutzutage mehr als einen Job ausüben. Wichtig zu wissen ist dabei vor allem, ob sich die Mehrarbeit überhaupt finanziell lohnt, oder ob die Steuerlast in die Quere kommt. Steuerexpertin Laura Tremmel von der Arbeiterkammer Wien erklärt Moderatorin Melanie Raidl in der neuen Folge von "Lohnt sich das?" alles, was man dazu wissen sollte.
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