Der Eklat im Weißen Haus und das Ende der Weltordnung
Mar 4, 2025
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Mathieu von Rohr, der SPIEGEL-Auslandschef und Experte für internationale Politik, spricht über die jüngsten diplomatischen Turbulenzen zwischen den USA und der Ukraine. Er beleuchtet den dramatischen Eklat im Weißen Haus, als Selenskyj von Trump öffentlich demütigt wurde. Von Rohr diskutiert die Veränderungen in der US-Außenpolitik und die zunehmenden geopolitischen Herausforderungen für Europa. Zudem thematisiert er die aggressive Außenpolitik Russlands und die Dringlichkeit von Sicherheitsgarantien für die Ukraine in einer instabilen Weltordnung.
Die öffentliche Demütigung des ukrainischen Präsidenten Zelensky durch Trump und Vance markiert einen dramatischen Wandel in den US-ukrainischen Beziehungen.
Europa beginnt, sich von der Abhängigkeit von den USA zu lösen und plant, die eigenen Verteidigungsfähigkeiten zu stärken.
Deep dives
Der Bruch der transatlantischen Allianzen
In den letzten Wochen gab es einen signifikanten Wandel in der Beziehung zwischen den USA und Europa, insbesondere in Bezug auf die Unterstützung für die Ukraine. Der Streit zwischen dem US-Präsidenten Trump und dem ukrainischen Präsidenten Zelensky im Oval Office verdeutlichte eine schockierende Entwicklung, bei der Trump und sein Vizepräsident Vance den ukrainischen Führer öffentlich demütigten. Zelensky, der in Washington war, um ein Rohstoffabkommen zu unterzeichnen, sah sich mit einem abrupten Umdenken der amerikanischen Politik konfrontiert, das die langjährige Partnerschaft der beiden Nationen infrage stellte. Diese Ereignisse markieren einen Wendepunkt, an dem Amerika signalisiert, dass die Bindungen zu seinen traditionellen Verbündeten nicht mehr prioritär sind.
Kriminalisierung der entscheidenden diplomatischen Bemühungen
Zelensky wurde während des Treffens mit Trump und Vance nicht nur ausgebremst, sondern erfuhr auch Widerstand gegen seine Argumente, die darauf abzielten, die Ukraine als Opfer der Aggression zu präsentieren. In einem Moment der Eskalation widersprach Zelensky Vance deutlich, was zu einer erschütternden Auseinandersetzung auf öffentlicher Bühne führte. Diese öffentliche Demütigung könnte nicht nur die diplomatischen Bemühungen der Ukraine untergraben, sondern auch die Sicherheitsgarantien, die sie von den USA erhoffte. Letztlich steht die Ukraine nun in einer prekären Lage, die ihre Verhandlungsposition erheblich schwächt.
Europas Reaktion auf die neue geopolitische Realität
Die europäische Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen zeigt ein wachsendes Bewusstsein über die Notwendigkeit, die eigenen Verteidigungskapazitäten zu stärken und sich von der Abhängigkeit von den USA zu lösen. Angesichts der Unsicherheit bezüglich der amerikanischen Unterstützung beginnt Europa, sich erneut zu organisieren und Konzepte zu entwickeln, um einen mögliche Isolation und Zerfall zu verhindern. Initiativen zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben und zur Konsolidierung europäischer Sicherheitsstrukturen sind auf dem Vormarsch. Zugleich müssen die europäischen Staaten jedoch eine Strategie entwickeln, um ihre Unabhängigkeit zu gewährleisten, während sie gleichzeitig versuchen, die Beziehungen zu Trump und den USA nicht vollständig zu verlieren.
Der Präsident der Vereinigten Staaten schreit vor versammelter Presse einen jahrelangen Verbündeten an. Im Podcast erklärt SPIEGEL-Auslandschef Mathieu von Rohr, was das bedeutet: Die USA verlassen die von ihnen geschaffene Weltordnung.
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump, Vizepräsident J.D. Vance und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj endete am Freitag in einer diplomatischen Katastrophe. Selenskyj war nach Washington gereist, um ein Rohstoffabkommen mit der US-Regierung zu unterschreiben. Die Hoffnung der Ukrainer war, dass die Amerikaner für Rohstoffe Sicherheitsgarantien geben würden. Was einer der »Deals« von Donald Trump werden sollte, lief völlig aus dem Ruder. Selenskyj stürmte aus dem Weißen Haus. Trump hat mittlerweile angekündigt, die Militärunterstützung für die Ukraine auszusetzen.
In der aktuellen Folge von »Acht Milliarden« spricht Host Juan Moreno mit dem SPIEGEL-Auslandschef Mathieu von Rohr über einen Eklat, der für viele vor allem eines klargemacht hat: Die USA haben sich entschieden, sie stehen an der Seite Russlands, nicht des Westens.
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