

Warm und nachhaltig - wie die Wärmewende in Quartieren gelingt
Was haben sich alle die Köpfe heiß geredet ums Heizungsgesetz, das Gebäude-Energie-Gesetz, im vergangenen Sommer. Was von der Debatte übrig blieb: Ob jetzt oder später, weiter mit Gas und Öl heizen können wir nicht. Dann doch lieber jetzt was ändern, oder? Zumal die Aufgabe so gewaltig ist, dass wir sie jetzt langsam wirklich mal angehen sollten. Sonst wird’s schwierig mit Deutschlands Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden. (Ob wir das schaffen, dazu gibt es am Schluss dieser Episode von "Zukunftsorte" eine Einschätzung von einem Experten.)
Köln: Energie gewinnen aus Abwasser
Zunächst schauen wir uns ein sehr spannendes, sehr konkretes Projekt an, das gerade in Köln Realität wird. Dort wird nicht unbedingt aus einem Ackergaul ein Rennpferd, auch nicht aus Unaussprechlichem Gold - aber immerhin aus Abwasser Wärme. Wie das geht, erklärt Nadine Busse in dieser Episode. Sie ist Projektleiterin bei Naturstrom, einem Anbieter von Ökostrom und -gas. Naturstrom entwickelt unter anderem Projekte für nachhaltige Energiegewinnung für Bauprojekte und Quartiere und engagiert sich für die kommunale Nahwärmeversorgung aus erneuerbaren Energien. Nadine Busse ist Energie- und Umwelttechnikerin und kümmert sich unter anderem um ein Projekt in Köln-Ehrenfeld. Da entstehen gerade auf einem alten Fabrikgelände 216 Wohnungen und ein Kindergarten. Das warme Wasser, das die verbrauchen, soll aus Abwasser gewonnen werden. Mehr kann man hier nachlesen.
So will NRW die Wärmewende schaffen
An Ideen mangelt es also nicht, um die Wärmewende in den Quartieren zu realisieren. Aber natürlich muss dafür vieles gebaut oder umgebaut werden. Das kostet richtig viel Geld und viel Planungsarbeit. Insbesondere in dicht besiedelten Gegenden wie in Nordrhein-Westfalen. Die landeseigene Agentur NRW.Energy4Climate will Kommunen dabei unterstützen.
Einer ihrer Geschäftsführer ist seit April Christian Mildenberger. Er kennt sich ziemlich gut mit der Energiewende aus - vorher war er Geschäftsführer des Landesverbands Erneuerbare Energien NRW. Und mit der Wärmewende hat er sehr persönliche Erfahrungen gemacht: Aus privaten Gründen pendelt er zwischen Hamburg und Düsseldorf - und hat also nicht nur eine, sondern zwei Wohnungen, die er winters beheizen muss. Was er daraus gelernt hat und welche Rollen die Kommunen bei der Wärmewende in den Quartieren spielen, besprechen wir in dieser Episode.
Mehr zum Thema Wärmewende im Zukunftsorte-Podcast gibt es auch in der Episode “Das Gebäude der Zukunft” in Staffel 1. Jetzt hören!