Giuseppe Verdi gründet ein Altersheim für Musikschaffende
Dec 7, 2024
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Giuseppe Verdi gründete 1899 ein Altersheim für bedürftige Musiker, um ihnen ein würdevolles Leben im Alter zu ermöglichen. Er investierte in die Idee, um künftige Einnahmen zu sichern und einen Ruheort für seine Kollegen zu schaffen. Verdi, bekannt für seine berühmten Opern, wollte damit nicht nur seine weniger glücklichen Gefährten unterstützen, sondern auch seine eigene Zukunft im Sinne der Musik sichern. Am Ende fand er selbst in der Casa di Riposo seine letzte Ruhe, umgeben von der Musik, die sein Leben prägte.
Giuseppe Verdi gründete 1899 die Casa di Riposo, um bedürftigen Musikern einen ruhigen Rückzugsort im Alter zu bieten.
Die kontinuierliche Präsenz von Musik in der Casa symbolisiert, dass Kunst ein lebenslanger Begleiter für die Künstler bleibt.
Deep dives
Giuseppe Verdis Vision der Casa di Riposo
Giuseppe Verdi gründete im Jahr 1899 ein Altersheim für Musiker in Mailand, das als Casa di Riposo bekannt ist. Diese Einrichtung sollte denjenigen Künstlern ein Zuhause bieten, die oft in Armut lebten, nachdem sie ein Leben lang der Musik gewidmet hatten. Verdi, selbst ein gefeierter Komponist, hatte die Idee, nach dem Kauf eines Grundstücks eine Gemeinschaft für "weniger glückliche Gefährten" zu schaffen, um ihnen einen Ort des Ausruhens zu ermöglichen. Sein Engagement und seine Investitionen von beträchtlichen Summen unterstrichen seine soziale Verantwortung und den Wunsch, etwas Bleibendes für die Musiker zu hinterlassen, die oft wenig Anerkennung erfahren haben.
Die Casa di Riposo als Musikzentrum
In der Casa di Riposo gibt es eine fortlaufende Präsenz von Musik, die die Atmosphäre prägt. Die Bewohner, viele von ihnen ehemalige Stars, üben, singen und hören Musik in den langen Gängen des Hauses. Diese Aktivität symbolisiert, dass die Musik ein lebenslanges Element für die Künstler bleibt, auch im Alter. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Film "Il Baccio di Tosca" von Daniel Schmid, der das Leben der Bewohner einfängt und deren Erinnerungen an frühere Ruhmestage zeigt, während sie oft mit einem Gefühl der Nostalgie leben.
Verdis Erbe und letzter Wunsch
Zur Einrichtung der Casa di Riposo hinterließ Verdi nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Teile seiner bedeutenden Kunstsammlung. Am Ende seines Lebens äußerte er den Wunsch, in der Kapelle der Casa neben seiner Frau Giuseppina beerdigt zu werden, was seine tiefe Verbindung zur Institution zeigt. Die Casa di Riposo war für Verdi nicht nur ein Projekt, sondern auch ein persönlicher Rückzugsort, der seine Werte und sein Erbe respektierte. Schließlich starb Verdi im Jahr 1901 und fand dort seine letzte Ruhe, umgeben von Musikern, die sein Leben und Werk würdigen.
Sein bestes Werk, so der italienische Komponist Verdi: Sein im Dezember 1899 gegründetes "Haus des Ausruhens", in dem Musikschaffende im Alter auf Gleichgesinnte treffen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Holger Noltze:
wie sich der bei seiner Arbeit oft unerbittliche Komponist Verdi privat sozial engagiert hat,
wie aus einer günstigen Gelegenheit, ein Grundstück zu kaufen, bei Verdi die Idee reifte, die Altersresidenz für Musiker und Musikerinnen zu bauen,
wie Verdi durch die Übertragung der Urheberrechte dem Altersheim langfristige Einnahmen sichert,
und wie es heute bei einem Besuch in der "Casa di Riposo per Musicisti" klingt.
Mit dem Haus in Mailand will Giuseppe Verdi für "meine weniger glücklichen Gefährten" einen Ruheort im Alter schaffen. Zum Zeitpunkt der Eröffnung, im Dezember 1899, rutschen selbst große Bühnenstars im Alter häufig in die Armut. Ihnen will Verdi ein wenig Frieden am Ende des Lebens schenken, umgeben von Musik.
Das erhofft sich der erfolgreiche Komponist, dessen Werke "La Traviata", "Rigoletto" oder "Aida" an den große und kleinen Opernhäusern weltweit gespielt werden, auch für sich selbst. So lässt er sich schließlich eine Sondergrabstätte genehmigen und wird selbst in der Kapelle der "Casa di Riposo per Musicisti" beerdigt – in der Sicherheit, dass immer Musik um ihn sein wird.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
Brief von Guiseppe Verdi an Giulio Ricordi
"Il Bacio di Tosca" (Der Kuss der Tosca), Film von Daniel Schmid, 1984
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