Multikulti und Wiens neuer Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr – #450
Jan 14, 2021
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Christoph Wiederkehr, Wiener Neos-Chef und Integrationsstadtrat, sowie Ercan Niknafs, Kinder- und Jugendanwalt, diskutieren über die Herausforderungen bei der Integration in Wien. Sie sprechen über die jüngsten Randale in Favoriten und die Rolle der Polizei. Besondere Aufmerksamkeit erhalten die psychosozialen Hintergründe der Jugendkultur, wie etwa die Verwendung des Ausrufs 'Allahu Akbar'. Zudem wird die Bedeutung von Bildung und sozialer Teilhabe hervorgehoben, um Gewalt zu verhindern und ein friedliches Zusammenleben zu fördern.
Die gewalttätigen Vorfälle in Favoriten werfen Fragen zur Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und den Bildungszugang auf.
Ein verbessertes Verhältnis zwischen Polizei und migrantischen Jugendlichen ist entscheidend für die Sicherheit in multikulturellen Stadtteilen wie Wien.
Deep dives
Randale in Wien und ihre Auswirkungen
In Wien kam es zu einer Reihe von gewalttätigen Vorfällen, die von Jugendlichen im Stadtteil Favoriten verursacht wurden, darunter Angriffe auf die Polizei mit Feuerwerkskörpern. Diese Vorfälle, die von Randalierern begleitet wurden, die islamistische Rufe ausstießen, führten zu einer politischen Diskussion über die mögliche Existenz von islamistischen Parallelgesellschaften in Österreich. Während die Polizei betont, dass kein politischer oder religiöser Hintergrund erkennbar war, erhält das Thema durch die Reaktionen der Regierung verstärkte Aufmerksamkeit. Es wird diskutiert, wie solche Gewaltakte in einer multikulturellen Stadt wie Wien interpretiert und gemanagt werden sollten, ohne Vorurteile gegenüber Migranten zu fördern.
Integration und die Rolle von Bildung
Die Herausforderungen der Integration wurden hervorgehoben, insbesondere im Kontext der Bildung und der sozialen Chancen für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Ein wichtiger Punkt ist, dass der Zugang zu Bildung entscheidend für die Verhinderung von Konflikten ist, da Bildung den Jugendlichen hilft, gesellschaftliche Teilhabe zu erlangen. Politiker argumentieren, dass ein verstärkter Fokus auf Sprachförderung und soziale Integration notwendig ist, um Vorurteile abzubauen und Benachteiligungen zu verringern. Gleichzeitig wird festgestellt, dass es auch an der Zeit ist, ein besseres Verständnis für die kulturellen Hintergründe dieser Jugendlichen zu entwickeln, um ein friedliches Zusammenleben zu fördern.
Polizei und Vertrauen in die Gemeinschaft
Die Beziehung zwischen der Polizei und migrantischen Jugendlichen wird als zentral für die Sicherheit in Wien betrachtet, insbesondere in gefährdeten Stadtteilen wie Favoriten. Es wird betont, dass nicht nur die Anzahl der Polizeikräfte erhöht, sondern auch die Qualität und die spezifische Ausbildung der Beamten verbessert werden müssen, um ein besseres Vertrauensverhältnis aufzubauen. Migrantische Jugendliche äußern den Wunsch nach mehr Sicherheit, gleichzeitig jedoch auch nach einem respektvollen Umgang seitens der Polizei. Eine multikulturelle Polizei, die die Diversität der Stadt widerspiegelt, könnte eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung dieser Beziehungen spielen.
In der Silvesternacht haben Jugendliche in Favoriten randaliert. Wie reagiert die Polizei, was können die Schulen besser machen? Sind migrantische Parallelgesellschaften ein politisches Schreckgespenst? Raimund Löw im Gespräch mit dem Wiener Neos-Chef Christoph Wiederkehr, dem Jugendanwalt Ercan Niknafs und den JournalistInnen Nina Horaczek (Falter) und Amar Rajković (Biber).