#29 2023 Über politische "Nonsens-Themen" - mit Christoph Badelt
Aug 30, 2023
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Christoph Badelt, ehemaliger WU-Rektor und Finanzpolitiker, beleuchtet die finanziellen Herausforderungen Österreichs in Krisenzeiten. Er diskutiert die Auswirkungen der Inflation und die Notwendigkeit nachhaltiger Fiskalpolitik. Badelt erklärt, wieso Themen wie Bargeld in der Verfassung nicht prioritär sind und fordert ernsthafte Auseinandersetzung mit Klima- und Fachkräftemangel. Außerdem vergleicht er die wirtschaftliche Lage Deutschlands mit der von Österreich und betont die Dringlichkeit einer sozial-ökologischen Transformation.
Österreichs finanzpolitische Lage ist durch steigende Staatsausgaben und soziale Belastungen geprägt, während unterstützende Programme auslaufen.
Die Bildungssituation, insbesondere bei Schülern mit Migrationshintergrund, erfordert umfassende Maßnahmen zur Verbesserung von Sprachfähigkeiten und Berufsintegration.
Deep dives
Neuer Merch-Shop als Ausdruck der Wertschätzung
Der neue Merch-Shop verbindet die Fans mit dem Podcast, indem er Produkte wie T-Shirts und Tassen anbietet. Die Hosts zeigen sich dankbar für die Unterstützung ihrer Hörer und möchten ihnen mit Merchandise eine Freude bereiten. Dies ermöglicht nicht nur den Fans, ihre Verbundenheit auszudrücken, sondern fördert auch die Sichtbarkeit des Podcasts. Solche Initiativen tragen zur Schaffung einer Community rund um den Podcast bei.
Österreichs finanzpolitische Herausforderungen
Österreich steht aufgrund verschiedener Krisen in einer speziellen finanzpolitischen Lage, die von der Corona-Pandemie bis zur aktuellen Inflationskrise reicht. Diese Ereignisse haben zu einem rapiden Anstieg der Staatsausgaben und somit auch der Verschuldung geführt. Es wird betont, dass die Staatsausgaben nun wieder zurückgehen, da viele der unterstützenden Programme auslaufen. Dennoch sind die steigenden Ausgaben für soziale Bereiche, wie Pensionen und Gesundheit, weiterhin ein großes Thema, das nicht ignoriert werden kann.
Internationale Vergleich und Auswirkungen der Staatsausgaben
Im internationalen Vergleich hat Österreich eine hohe Staatsausgabenquote, die größtenteils auf einen entwickelten Sozialstaat zurückzuführen ist. Die Ausgabenstruktur zeigt eine starke Belastung durch Arbeitssteuern, während Vermögen und Umwelt nur geringfügig besteuert werden. Die aktuelle Lage wird als Drucksituation beschrieben, da eine zunehmende Konkurrenz und höhere Energiekosten österreichische Industrien unter Druck setzen könnten. Dies erfordert dringende Maßnahmen zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Anpassung der industriellen Struktur.
Dringender Handlungsbedarf in der Bildung
Die Bildungssituation in Österreich wird als besorgniserregend beschrieben, insbesondere in Bezug auf Schüler mit Migrationshintergrund, die oft mit Sprachbarrieren konfrontiert sind. Diese Barrieren verhindern, dass Schüler grundlegende Fähigkeiten in Lesen und Schreiben entwickeln, was spätere berufliche Integration erschwert. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, ältere Arbeitnehmer weiterzubilden, um den sich verändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Ein vielseitiger Ansatz zur Verbesserung der Bildungssysteme ist entscheidend für den zukünftigen Erfolg des Arbeitsmarktes in Österreich.
Christoph Badelt war lange Jahre WU-Rektor, dann Wifo-Chef und ist nun als Vorsitzender von Fiskal- und Produktivitätsrat das finanz- und wirtschaftspolitische Gewissen der österreichischen Politik. Mit Georg Renner spricht er darüber, wie die Republik zu Beginn des letzten Jahres der türkis-grünen Legislaturperiode und multiplen Krisen wirtschaftlich dasteht, was die Inflation mit der Politik macht und was die dringendsten To Dos für die Politik wären. Spoiler: „Nonsens-Themen“ wie Bargeld in der Verfassung oder Zinsdeckel zählen eher nicht dazu.
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