Walid Mehanna, Experte für Künstliche Intelligenz bei Merck, diskutiert die beeindruckenden Einsparungen durch die Anwendung MyGPT, die wöchentlich 3600 Arbeitsstunden für Mitarbeitende reduziert. Er betont, wie strategischer KI-Einsatz nicht nur die Effizienz steigert, sondern auch neue Möglichkeiten in der Medikamentenentwicklung eröffnet. Besondere Hoffnung sieht er in der Verbindung von KI mit Implantaten zur Behandlung chronischer Erkrankungen. Mehanna hebt hervor, dass präzisere, personalisierte Lösungen zur nächsten Generation der Medizintechnologie gehören.
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MyGPT Erfolgsgeschichte
Mercks internes ChatGPT, MyGPT, spart den Mitarbeitern 3600 Arbeitsstunden pro Woche.
Es ist eine der zehn meistgenutzten Apps und wird von einem Drittel der Mitarbeiter regelmäßig verwendet.
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Kosten-Nutzen von KI
Konzentrieren Sie sich bei KI-Investitionen auf messbare Erfolge und Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Nicht jede KI-Anwendung bietet einen ausreichenden Mehrwert für den Preis.
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DeepSeek R1: Potenzial und Risiken
DeepSeek R1 ist ein vielversprechendes Open-Source-Modell mit hoher Qualität und transparenter Entwicklung.
Die Lizenz ist attraktiv, aber Unternehmensdaten sollten nicht über den chinesischen Service verarbeitet werden.
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Das Buch erzählt die Geschichte von Frodo Beutlin, einem Hobbit, der den gefährlichen Einheitsring von Bilbo Beutlin erhält und ihn in die Feuer des Schicksalsberges bringen muss, um ihn zu zerstören. Auf seiner Reise wird Frodo von einer Gemeinschaft aus Hobbits, Elfen, Zwergen und Menschen begleitet, die gemeinsam gegen die dunklen Kräfte von Sauron kämpfen. Die Geschichte spannt sich über verschiedene Welten und Kulturen in Middle-earth und thematisiert den Kampf zwischen Gut und Böse, Schicksal und freiem Willen sowie die Gefahren der Macht und die Bedeutung von Freundschaft und Opferbereitschaft.
Unternehmen, die generative KI strategisch clever einsetzen, können die Früchte schnell ernten: 3600 Arbeitsstunden in der Woche erspare allein die hauseigene Wissensmanagement-Anwendung MyGPT den Mitarbeitenden, erzählt Walid Mehanna im F.A.Z. KI-Podcast. Die ChatGPT-ähnliche Lösung mache den Wissensschatz des Unternehmens über Dialoge abrufbar und könnte in vergleichbarer Ausführung in Unternehmen jeder Branche zum Einsatz kommen. „Wenn man das Invest sehr fokussiert macht, ist der Return on Invest heute schon gegeben“, sagt Mehanna. Wichtig sei dabei, diszipliniert nicht jede KI-Welle mitzunehmen, sondern durch Verbindung der generativen KI mit den eigenen Datenbeständen die wirklich spannenden Mehrwerte zu identifizieren, die das Preisschild auch wert wären.
Über den alltäglichen Einsatz hinaus könnten disruptive KI-Lösungen die Medikamentenentwicklung beschleunigen oder personalisierte Therapien ermöglichen, beispielsweise mit Wachstumshormonen für Jugendliche. Mit Blick in die Zukunft seien für Mehanna insbesondere auch Implantate, die direkt mit dem Nervensystem verbunden werden und bei der Behandlung schwerer chronischer Erkrankungen helfen können, vielversprechend. Die nächste Generation an Implantaten werde „mit KI viel präziser, personalisierter, in Echtzeit auf Nervensignale reagieren können“. Das ist ein frühes Forschungsfeld, aber die ersten Ergebnisse seien extrem positiv.
Hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen der KI sieht Mehanna in der Veröffentlichung des chinesischen Open Source Modells DeepSeek-R1 vor zwei Wochen schon einen enormen Fortschritt: „Es erinnert mich von der Energie her ein bisschen an den Launch von ChatGPT in 2022.“ Das Modell sei qualitativ sehr hochwertig, in aktuellen Benchmarks entweder gleichauf mit oder besser als Konkurrenzmodelle, und beschreibe seine Vorgehensweise sehr gut in Echtzeit. Zusätzlich sei die Transparenz des Startups zu ihren Entwicklungsfortschritten begrüßenswert und die Lizenz extrem attraktiv – auch für Unternehmen, da sie die kommerzielle Nutzung erlaube. DeepSeek-R1 sei somit eine kosteneffiziente, transparente, offene und performante Option, die allerdings mit einem Haken daherkomme: „Ähnlich wie amerikanische Modelle auch einen Bias haben, ist DeepSeek-R1 politisch korrekt – in China“. Politische Vielfalt sei deshalb im Modell nicht zu erwarten, führt Mehanna aus, ließe sich jedoch bei Bedarf je nach Anwendungsfall leicht nachtrainieren.
Darüber hinaus gelte es zwischen dem Modell und der Website bzw. der App zu unterscheiden, da die letzteren die eingegebenen Daten auf chinesische Server senden und sie DeepSeek zur Weiterverwendung freigeben, womit sie für den Unternehmenseinsatz nicht in Frage kommen. Dennoch sei die Veröffentlichung des Modells und des zugehörigen Forschungspapers ein Meilenstein in der Entwicklung von KI-Systemen, von der auch die nächste Generation der europäischen Modelle profitieren könnte – wenn Europa die richtigen Schlüsse zieht. So hinke die Risikobereitschaft im Vergleich zur amerikanischen deutlich hinterher, sowohl im Hinblick auf Investitionen in KI, als auch bei der Anwendung neuer KI-Ansätze. Des Weiteren fehle Europa der Fokus: „Ultimativ brauchen wir in Europa mehr Priorität auf dem Thema Digitalisierung. ns geht es vielleicht manchmal zu gut, als dass wir wirklich die Notwendigkeit sehen“, sagt Mehanna.
Die Folge ist Teil unseres Podcasts „Künstliche Intelligenz“. Er geht den Fragen nach, was KI kann, wo sie angewendet wird, was sie bereits verändert hat und welchen Beitrag sie in der Zukunft leisten kann. Hosts des Podcasts sind Peter Buxmann, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik an der TU Darmstadt, und Digitalwirtschaft-Redaktionsleiter Holger Schmidt. Die Podcast-Folgen erscheinen jeweils am ersten Mittwoch im Monat.
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