Afridun Amu: Von Afghanistan zu den Wellen der Welt – ein Mann und seine Surf-Mission
Feb 13, 2025
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Afridun Amu, ein afghanischer Surfer und Innovationsberater, ist der erste Wellenreiter, der Afghanistan bei einer Surf-Weltmeisterschaft vertrat. Im Gespräch erzählt er von seiner Flucht aus Afghanistan, dem Surfen in einem landlocked Land und der Gründung des offiziellen Surfverbands. Afridun reflektiert die kulturelle Bedeutung des Surfens und die Herausforderungen, mit denen er konfrontiert ist. Er beleuchtet auch seine persönliche Verbindung zum Surfen und die Symbolik seines Granatapfel-Tattoos als Ausdruck von Identität und Hoffnung.
Afridun Amu möchte durch Surfen Afghanistan in einem positiven Licht präsentieren, obwohl das Land keinen Zugang zum Meer hat.
Die Gründung eines Surfverbands in Afghanistan erforderte jahrelange administrative Mühen und zeigt das wachsende Interesse der Bevölkerung an diesem Sport.
Surfen bietet Afridun eine tiefgehende spirituelle Verbindung zur Natur und stellt für ihn eine Art Meditation dar, die er propagieren möchte.
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Die Faszination des Surfens
Surfen bietet grenzenlose Freude und Verbundenheit mit der Natur, was eine tiefgreifende Faszination auslöst. Afridun Omu, ein afghanischer Surfer, entdeckt seine Leidenschaft erst nach dem Abitur, als er in Frankreich zum ersten Mal das Surfbrett in die Hand nimmt. Obwohl Afghanistan kein Meer hat, ist Surfen für ihn eine Mission, um das Land in einem anderen Licht zu präsentieren. Diese einzigartige Verbindung zu den Wellen und zur uralten Kraft des Ozeans wird nur von wenigen verstanden, insbesondere von denjenigen, die mit dem Kampfsport vertraut sind.
Herausforderungen beim Surfen in Afghanistan
Die Gründung eines Surfverbands in Afghanistan stellt eine immense Herausforderung dar, da der Sport dort völlig unbekannt ist. Afridun war einer der Mitgründer und musste umfangreiche administrative Arbeiten leisten, um die notwendige Unterstützung von Sportbehörden zu erhalten. Die Treffen und E-Mails mit verschiedenen Institutionen zogen sich über Jahre hin, bis schließlich die ersten nationalen Meisterschaften stattfinden konnten. Dies zeigt den entstehenden Enthusiasmus der afghanischen Bevölkerung für das Surfen, auch wenn viele zunächst skeptisch waren.
Surfen und Spiritualität
Afridun betont die spirituelle Dimension des Surfens, wodurch die Sportart für ihn weit über physischen Spaß hinausgeht. Surfen ist für ihn eine Möglichkeit, im Moment zu leben und die Sonne, den Wind sowie die Wellen zu spüren, was eine Art Meditation darstellt. Diese Verbindung zur Natur und die Synchronität mit den Elementen fördern ein tiefes Gefühl der Befreiung. Es ist diese Lebensweise, die er auch in seinem Geburtsland Afghanistan propagieren möchte, wo trotz der politischen und sozialen Herausforderungen noch Potenzial für eine positive Entwicklung besteht.
Identität und Integration
Die Frage nach Identität spielt in Afriduns Leben eine zentrale Rolle, da er mit seiner afghanischen Herkunft in Deutschland aufwuchs. Er beschreibt, wie seine Flucht vor dem Bürgerkrieg in Afghanistan und die Anfangsjahre in Deutschland von einem intensiven Kulturschock geprägt waren. Die Kindergärten in Deutschland gaben ihm eine Freiheit, die er zuvor nicht kannte, was ihm schließlich half, sich zu integrieren, während er gleichzeitig seine Herkunft bewahrte. Afridun erkennt an, dass die Wahrnehmung als Afghaner in Deutschland nach dem 11. September eine drastische Wende nahm, da Vorurteile und Stereotypen über den Nahen Osten stark zugenommen haben.
Aktuelle Herausforderungen und Zukunftsvisionen
Die Machtübernahme der Taliban hat Afriduns Pläne stark beeinflusst, da die Möglichkeiten, das Surfen in Afghanistan zu fördern, stark eingeschränkt sind. Trotz dieser Widrigkeiten bleibt seine Hoffnung, dass sich die Situation eines Tages bessert und Möglichkeiten für junge Menschen, Freude am Sport zu finden, zurückkehren. In der Zwischenzeit verfolgt er weiterhin seine Leidenschaft für den Sport, sei es im Jiu-Jitsu oder beim Surfen in Europa. Afridun bleibt ein starker Aktivist und Botschafter für seine Botschaft der Integration und Freude am Leben, die durch das Surfen repräsentiert wird.
Afridun Amu ist ein afghanischer Surfer. Er hat als erster Wellenreiter Afghanistan in einer Surf-Weltmeisterschaft vertreten. Er war hochgelobter Fernsehexperte bei Olympia und ist im normalen Leben Innovationsberater.
Afridun kam mit fünf Jahren nach Deutschland, als in Afghanistan Bürgerkrieg war. Er ging in Göttingen in den Kindergarten, studierte später in Berlin Jura und Kulturwissenschaften. Sein Engagement hat einen höheren Zweck: Er will auf die Lage in seinem Geburtsland Afghanistan aufmerksam machen. Wie er das Surfen nach Afghanistan gebracht hat, ein Land ohne Meer, das erzählt er hier. Wir erfahren, wie er selber das Surfen entdeckt hat, warum es so unglaublich schwierig ist und wie er den offiziellen Surfverband in Afghanistan gegründet hat.
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