In dieser Folge ist Stefan Fickl zu Gast, ein Zahnarzt aus Fürth und Professor für Zahnmedizin an der Universität Würzburg. Er spricht über die faszinierende Mischung aus handwerklicher Fertigkeit und medizinischem Wissen in der Zahnmedizin. Fickl teilt seinen Werdegang aus einer Zahnarztfamilie und die Herausforderungen, Patienten anzusprechen. Zudem geht es um moderne Ansätze zur Zahnhygiene und die oft ungeachtete Rolle der Zahnmedizin für die Lebensqualität der Patienten.
Die Spezialisierung in der Zahnmedizin steigert die Behandlungsqualität, da Patienten zunehmend auf Fachkräfte mit spezifischem Wissen vertrauen.
Die Zahnmedizin berücksichtigt jetzt auch den Lebensstil und die Ernährung, was die ganzheitliche Gesundheit der Patienten verbessert.
Deep dives
Spezialisierung in der Zahnmedizin
Die Zahnmedizin hat sich in den letzten Jahren stark spezialisiert, wodurch Experten in verschiedenen Bereichen wie Implantologie und Parodontologie entstanden sind. Dr. Stefan Fickel erklärt, dass diese Spezialisierung oft durch familiäre Hintergründe beeinflusst wird, da viele Zahnärzte aus zahnmedizinischen Familien stammen. Diese Entwicklung führt dazu, dass Zahnärzte heutzutage gezielt in bestimmten Bereichen arbeiten, was die Behandlungsqualität steigern kann. Dies ist besonders relevant, da die Patienten zunehmend auf spezialisierte Fachkräfte vertrauen, um ihre spezifischen zahnmedizinischen Probleme effektiv zu lösen.
Die Bedeutung von Prophylaxe und Digitalisierung
Der Zahnarztberuf hat sich vom rein mechanischen Handwerk hin zu einer Disziplin entwickelt, die auch die Gesundheit des gesamten Körpers in den Blick nimmt. Fickel betont, dass Faktoren wie Ernährung und Lebensstil für die Zahngesundheit entscheidend sind. Zudem wird die Digitalisierung immer wichtiger, da moderne Technologien, wie digitale Abdrücke, die Behandlung und Diagnostik verbessern können. Diese Innovationen sorgen nicht nur für eine höhere Präzision, sondern reduzieren auch den Aufwand für tiefere und invasive Eingriffe.
Die Rolle von Fluorid und Zahnpflege
Fluorid spielt eine essentielle Rolle in der Zahnpflege, da es den Zahnschmelz stärkt und Kariesbildung vorbeugt. Laut Fickel ist es wichtiger, fluoridhaltige Zahnpasta zu verwenden, als sich ausschließlich auf die Häufigkeit des Zähneputzens zu konzentrieren. Diese Erkenntnisse basieren auf umfangreichen Studien, die zeigen, dass eine adäquate Zahnpflege mit Fluorid deutlich bessere Ergebnisse liefert als andere Methoden allein. Die Anwendung von fluoridhaltigen Produkten kann vor allem in der Kinder- und Jugendzahnheilkunde entscheidend für die Zahngesundheit sein.
Berufung versus Beruf im Zahnmedizinbereich
Fickel schildert seine Begeisterung für die Zahnmedizin, beschreibt jedoch auch, dass der Beruf nicht mehr so extrem wie bei seinem Vater ist, der sich voll und ganz auf die Zahnmedizin konzentrierte. Er betont die Bedeutung eines breiteren Lebensstils und das Verfolgen anderer Interessen neben der zahnmedizinischen Arbeit. Dennoch sieht er seine Tätigkeit als eine echte Berufung, da er die Möglichkeit hat, Menschen schnell und effektiv zu helfen. Dieses schnelle Erfolgserlebnis ist ein wesentlicher Bestandteil seines Berufes, da er unmittelbare Verbesserungen im Leben der Patienten bewirken kann.
"Die Zahnmedizin ist eine der wenigen Disziplinen der Medizin, in der wir Patienten wirklich sehr schnell helfen können", sagt Stefan Fickl, Zahnarzt im fränkischen Fürth und Professor für Zahnmedizin an der Universität Würzburg. "Ja, die Behandlung beim Zahnarzt ist oft unangenehm – aber ein Zahnarzt kann auch sehr schnell Schmerzen nehmen. Und es gibt eigentlich nichts Unangenehmeres als Zahnschmerzen."
Fickl, 44, stammt aus einer Zahnärztefamilie, schon sein Großvater und sein Vater übten diesen Beruf aus. "Bei den meisten, die Zahnmedizin studieren, gibt es einen familiären Hintergrund – und auch mich hat das natürlich beeinflusst, dass es am Abendessen ständig um Zähne ging", erzählt Fickl im Arbeitspodcast von ZEIT ONLINE.
Was er an seinem Beruf sehr schätze, sei die Mischung aus mechanischer Arbeit und medizinischem Wissen. "Anders als ein Schreiner oder Schlosser kann ich nicht sagen: Ach, da mache ich einfach morgen weiter", sagt Fickl. Gleichzeitig sei die Zahnmedizin eine Branche, die alle Menschen beträfe und keine Saison kenne, er werde in den absurdesten Situationen um Hilfe gebeten. "Das passiert mir schon: Dass ich bei einer Gartenparty bin und jemand fragt: Du bist Zahnarzt? Kannst du mal schnell schauen?", erzählt Fickl.
Besonders schwerfalle ihm allerdings bis heute, die Patientinnen und Patienten richtig anzusprechen. "Ich quatsche sie nach wie vor während jeder Behandlung zu", sagt er. "Alle meine Helferinnen sagen immer: Bitte fragen Sie sie doch wenigstens Fragen, die die Patienten mit Ja oder Nein beantworten können! Aber ich mag das einfach ein bisschen mit den Menschen zu interagieren und vergesse dann manchmal, dass meine Hände in seinem Mund stecken."
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