Aurel Mertz, Comedian und Moderator, spricht mit Sarah Bosetti über die verzwickte Welt der Populismus und „Rotzlöffel-Politik“. Sie diskutieren die seltsame Zurückhaltung der Populisten nach einem Messerangriff in Hamburg und verweilen bei der Notwendigkeit, psychisch erkrankten Menschen besser zu helfen. Außerdem kritisieren sie, wie junge Politiker*innen durch Provokationen mehr Aufmerksamkeit erregen wollen als durch gute Politik – ein Umstand, der die Debatten über Themen wie Polizeigewalt verzerrt.
39:45
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insights INSIGHT
Instrumentalisierung von Täterschaft
Populistische Diskussionen kreisen oft um die Herkunft des Täters, statt die tatsächlichen Probleme anzugehen.
Dieses Spiel nutzen skrupellose Akteure zur politischen Instrumentalisierung.
insights INSIGHT
Populismus alle Parteien betreffend
Alle Parteien nutzen populistische Taktiken, um Debatten zu ihren Gunsten zu lenken.
Etikette und Faktentreue leiden seit der ersten Trump-Präsidentschaft spürbar darunter.
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Klug Aufmerksamkeit nutzen
Junge Politiker sollten politische Aufmerksamkeit gezielter und klüger nutzen, statt auf plumpe Provokationen zu setzen.
Rotzlöffel-Politik spielt der politischen Gegenseite nur in die Karten.
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„Plötzlich funktionieren die Feindbild-Schablonen nicht mehr“, analysiert Sarah Bosetti im Gespräch mit ihrem Gast, dem Comedian und Moderator Aurel Mertz. Sie sprechen zu Beginn über die Reaktionen nach der furchtbaren Messer-Attacke am Hamburger Hauptbahnhof. Die Populisten haben sich mit Verurteilungen und Forderungen auffällig zurückgehalten, findet Sarah und vermutet den Grund darin, dass es sich bei der Täterin um eine deutsche Frau mit psychischen Problemen handelt. Aurel bedauert, dass die Tat noch nicht mal eine breite Diskussion darüber ausgelöst hat, wie psychisch Erkrankten besser geholfen werden kann.
Mit Unverständnis reagiert Aurel auch auf das 2.Thema, nämlich das Posting der Chefin der grünen Jugend Jette Nietzard, die sich in einem Pullover mit ACAB-Aufdruck auf dem Weg in den Bundestag fotografiert hat. Anstatt einfach mit guter Politik aufzufallen, erzeugen viele junge Politiker*innen lieber mit Provokationen Aufmerksamkeit, finden beide. „Rotzlöffel-Politik“ nennt Aurel das Phänomen, das der politischen Gegenseite viel zu sehr in die Karten spielt.
Auch Sarah sieht, dass die notwendige Debatte – wie zum Beispiel über Polizeigewalt - durch Verallgemeinerungen in eine völlig falsche Richtung läuft. Aber, was tun?
Time-Codes:
00:00:55 Eröffnung : Friedrich Merz und sein Vertrauen in Frauen
00:01:40 Heute zu Gast Comedian und Moderator Aurel Mertz
00:03:45 Aurel Mertz trifft Friedrich Merz
00:07:30 Der Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof und die Folgen
00:09:25 Maschinerie der Meinungsmache
00:17:15 Rubrik „Verliererin der Woche“ Grüne Jugend Chefin Jettte Nietzard
00:17:45 Wirbel und Zurückrudern wegen Eat the Rich Basecap und ACAB Pulli
00:24:55 Das Aufmerksamkeitsspiel
00:26:55 Comedians vs. Politiker in Sachen Publicity
00:30:00 Kritik ist keine Respektlosigkeit
00:32:55 Debatten gibt’s nur nach Aufregung (Polizeikritik wegen Lorenz)
00:35:45 Der kontroverse Sketch über die Polizei und Racial Profiling