

WHO-Pandemievertrag: "Nicht das Papier wert, auf dem er steht"
May 30, 2025
Virologe Alexander Kekulé bringt kritische Einblicke in den neuen WHO-Pandemievertrag. Er sieht ihn als "zahnlosen Tiger", da er stark vom guten Willen abhängt. Kekulé begrüßt zwar einige Ansätze, warnt jedoch, dass ohne verbindliche Sicherheitsstandards für Labore unsichere Bedingungen bleiben. Er betont, dass viele Länder möglicherweise keine Informationen über neue Viren teilen werden, was die globale Gesundheit gefährdet. Auch die Rolle der USA und die Unfähigkeit der CDC, mobile Einheiten ins Ausland zu schicken, werden scharf kritisiert.
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Episode notes
Pandemievertrag ähnlich wie bisher
- Der Pandemievertrag entspricht inhaltlich weitgehend den bisherigen internationalen Gesundheitsvorschriften.
- Viele wichtige Vereinbarungen fehlen oder sind zu schwach formuliert, sodass die Wirkung zweifelhaft bleibt.
Unverbindliche Impfstoffverteilung
- Die Verpflichtung, 20 Prozent Impfstoffvorrat an ärmere Länder abzugeben, ist unverbindlich und von bilateralen Vereinbarungen abhängig.
- Der Vertrag ist faktisch nur "Papier", wenn Hersteller nicht zustimmen, erfolgt keine gerechte Verteilung.
Mangelnder Anreiz zur Meldung von Ausbrüchen
- Länder im globalen Süden haben wenig Anreiz, schnell Ausbrüche zu melden, wegen möglicher wirtschaftlicher und politischer Nachteile.
- Das wegfallende Pathogen Access and Benefit Sharing (PABS) im Vertrag schwächt fairen Informations- und Ressourcenaustausch.