Niko Alm über die Trennung von Religion und Staat, und was sie mit Kunst und Kultur zu tun hat
Dec 9, 2021
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Niko Alm ist ein vielseitiger Medientheoretiker und Aktivist, bekannt für seinen Einsatz für die Trennung von Staat und Religion. In dem Gespräch beleuchtet er die Wichtigkeit dieser Trennung für Kunst und Kultur. Er diskutiert humorvoll den Pastafarianismus und das Nudelsieb als Symbol, reflektiert über persönliche Erfahrungen in der Politik und die Herausforderungen der Medienlandschaft in Österreich. Außerdem wird die Einflussnahme religiöser Institutionen auf das Bildungssystem und die Kunst kritisch betrachtet.
Niko Alm unterstreicht die Bedeutung der Kunst und Kultur für die Gesellschaft und deren Zugänglichkeit für ein breiteres Publikum.
Der Podcast thematisiert die Notwendigkeit einer neutralen Bildung, um den Religionsunterricht für alle Glaubensrichtungen und Weltanschauungen zu öffnen.
Alms aktivistischer Ansatz zeigt, wie persönliche Erfahrungen ihn motivieren, die Trennung von Kirche und Staat kritisch zu hinterfragen und Veränderungen zu fördern.
Deep dives
Die Bedeutung von Kunst und Kultur
Der Podcast betont die Wichtigkeit von Kunst und Kultur für die Gesellschaft und die Notwendigkeit, diese Themen zugänglicher zu machen. Die Gastgeber möchten ein breiteres Publikum ansprechen, das über den Rahmen traditioneller Kunstkreise hinausgeht. Dafür wählen sie bewusst Locations, die für Jedermann offen sind, und fördern so die Interaktion zwischen Kunstschaffenden und Interessierten. Dieser Ansatz soll dazu beitragen, die Kluft zwischen der Kunstwelt und der allgemeinen Bevölkerung zu verringern und Kunst als integralen Bestandteil des Lebens zu betrachten.
Nico Alm: Medienteoretiker und Aktivist
Guest Nico Alm wird als Medienteoretiker und Aktivist vorgestellt, der sich mit verschiedenen Themen rund um Medien und Religion beschäftigt. Er hat mehrere Unternehmen gegründet und fungiert als Geschäftsführer bei einer Kreativagentur, die unter anderem das Pop-Magazin The Gap ins Leben gerufen hat. Alm betont, dass seine Projekte eine Symbiose zwischen Theorie und Praxis darstellen und seine unterschiedlichen Tätigkeiten durch ein gemeinsames Interesse an Medien und Gesellschaft verbunden sind. Diese Leidenschaft zeigt sich auch in seiner Initiative für Laizität und das Streben nach einer Trennung zwischen Religion und Staat.
Herausforderungen des Religionsunterrichts
Das Thema des Religionsunterrichts in Schulen wird als eine der größten Herausforderungen für die Trennung von Kirche und Staat identifiziert. Der Podcast diskutiert die Privilegierung religiöser Lehren innerhalb des Bildungssystems und die Notwendigkeit, diese Form der Bildung zu überdenken. Es wird argumentiert, dass der Religionsunterricht nicht nur die christlichen Kirchen gegenüber anderen Religionsgemeinschaften bevorzugt, sondern auch nicht-religiöse Weltanschauungen ausschließt. Die Möglichkeit eines neutralen Unterrichts, in dem alle Glaubensrichtungen und Weltanschauungen gleich behandelt werden, wird als wünschenswert erachtet.
Die Rolle von Aktivismus in der modernen Gesellschaft
Alm beschreibt seine Anfänge im Aktivismus und wie persönliche Erfahrungen ihn dazu gebracht haben, die Themen Kirche und Staat kritisch zu hinterfragen. Der Pastafarianismus und seine Ursprünge werden als Beispiele für ein humorvolles, jedoch ernsthaftes Engagement für die Trennung von Kirche und Staat analysiert. Er hebt hervor, dass es wichtig ist, soziale Gerechtigkeit und eine gerechte Behandlung aller Glaubensrichtungen zu fördern. Dieser aktivistische Geist motiviert ihn, über Missstände aufzuklären und Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen.
Zukunftsperspektiven und mediale Entwicklungen
Abschließend werden Alms derzeitige Projekte und Buchveröffentlichungen thematisiert, die sich mit der digitalen Transformation der Medien beschäftigen. Er kündigt an, an zwei neuen Büchern zu arbeiten und weiterhin als Medienteoretiker aktiv zu sein. Der Podcast betont die ständige Evolution in der Medienlandschaft und die Herausforderungen, die darin bestehen, sich an neue Technologien und Kommunikationsformen anzupassen. Diese Entwicklungen erfordern ein fortwährendes Engagement und eine kritische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen auf Gesellschaft und Politik.
Es ist Donnerstag, der Tag an dem alle zwei Wochen eine neue Folge von uns herauskommt. Donnerstag ist auch der Tag vor Freitag: dem wichtigsten pastafarianischem Feiertag. Warum ist das wichtig? Weil diesmal Niko Alm zu Gast war, der vielleicht bekannteste Pastafari überhaupt.
Wir haben mit Niko über sein Leben gesprochen, warum eine Trennung von Kirche und Staat so wichtig ist und wie die (Kunst)-Welt vielleicht aussehen könnte wenn es nie zur Gründung von Religionen gekommen wäre.
Zur Person: Niko ist umtriebig. Er ist Medientheoretiker und -praktiker (Super-Fi, The Gap, Vice Österreich, Virtue, Addendum), Politik-Aktivist, Gründer der Initiative gegen Kirchenprivilegien und der Laizismus-Initiative zur Trennung von Staat und Religion. Er ist Gründungsmitglied der NEOS, war Abgeordneter zum Nationalrat, ist Nano-Business Angel, schreibt Bücher und hat im Herbst das Medienunternehmen für politiknahe Medienentwicklung mit dem Namen "Average" gegründet: Niko, vielleicht solltest du mal beginnen deine freitäglichen Feiertage ernster zu nehmen :)
Diese Folge wurde vor Publikum am 18. November 2021 im Badeschiff (Wien) aufgenommen (Danke Mavie! Danke Michi!). Sie ist gefördert von der Stadt Wien Kultur, sowie durch eine Förderung des Landes Niederösterreich. Ebenfalls danken wir wendy.network für die Unterstützung, sowie audiamo.plus
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