J.D. Vance und das Ende der transatlantischen Freundschaft
Feb 18, 2025
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J.D. Vance kritisiert bei der Münchner Sicherheitskonferenz die Werte in Europa und bezeichnet diese als Bedrohung von innen. Er sieht Russland und China als weniger gefährlich an als die Missbrauch von Begriffen wie Desinformation. Die Diskussion behandelt die Alarmzustände europäischer Demokratien und die Isolation Europas in der Weltpolitik. Außerdem wird die Kluft zwischen der Rhetorik für Demokratie und den tatsächlichen Wahlergebnissen thematisiert. Die Folgen dieser Rede für die transatlantischen Beziehungen sind besorgniserregend.
J.D. Vance kritisierte die europäische Demokratie als fragil und stellte äußere Einflüsse wie russische Desinformation als zentrale Bedrohung dar.
Die aggressive Rhetorik von Vance signalisiert einen signifikanten Wandel in den transatlantischen Beziehungen und die Aufkündigung von Partnerschaften zwischen Europa und den USA.
Deep dives
Historischer Rückzug von transatlantischen Beziehungen
Die Rede von J.D. Vance bei der Sicherheitskonferenz markierte einen signifikanten Wendepunkt in den transatlantischen Beziehungen, was von vielen als historisch schlechter Tag interpretiert wurde. Vance ließ durchblicken, dass die USA ihre Freundschaft zu Europa aufgekündigt haben und dass die amerikanischen Interessen im Vordergrund stehen, egal wie sie sich auf Europa auswirken. Anstatt eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zu fördern, stellte er die Notwendigkeit von Allianzen in Frage und betonte, dass gut ist, was für Amerika von Vorteil ist. Diese aggressive Rhetorik signalisiert, dass die tradierten Werte der transatlantischen Partnerschaft nicht mehr dieselbe Bedeutung haben und Europa sich auf einen dramatischen Wandel einstellen muss.
Einfluss von Russland auf europäische Wahlen
Ein zentrales Thema in Vances Rede war der Einfluss von Russland auf demokratische Prozesse in Europa, exemplifiziert am Beispiel der annullierten Präsidentschaftswahl in Rumänien. Er kritisierte die europäische Demokratie, die durch äußere Einflüsse, wie russische Desinformation, destabilisiert wird, und stellt infrage, wie stark diese Demokratien wirklich sind. Vance erklärte, dass die Furcht vor ausländischer Einflussnahme zeigt, wie fragil diese Demokratie ist, wenn sie von ein paar hunderttausend Dollar digitaler Werbung umgestürzt werden kann. Diese Argumentation verdeutlicht den Spannungsbogen zwischen realen Bedrohungen und dem Eigenengpass europäischer Staaten, die sich in der Selbstwahrnehmung ihrer politischen Stabilität befinden.
Die Krise der europäischen Identität
Vance's Rede hinterließ ein Gefühl der Bedrohung für die europäische Identität und Demokratie, indem er auf eine vermeintliche Übermacht extremistischer Ansichten hinwies. Er warnte vor der Unterdrückung von Meinungen und stellte den demokratischen Prozess in Europa als zunehmend gefährdet dar, was die europäische Position und Verantwortung in der Welt in Frage stellt. Diese Äußerungen stießen auf Widerstand, wie beispielsweise die Reaktion von Verteidigungsminister Boris Pistorius, der betonte, dass Demokratie sich gegen Extremisten wehren könne und dass die Situation in Europa nicht mit autoritären Regimen verglichen werden kann. Solche Vergleiche verstärken die Spaltung und Unsicherheit innerhalb Europas und lassen Raum für die Befürchtung eines Verlusts an Einfluss und Identität.
US-Vize J.D. Vance hält bei der Münchner Sicherheitskonferenz eine historische Rede. Er sieht Europa als Totengräber der Freiheit. Russland oder China seien für Europa nicht die größte Bedrohungen. Vance spricht stattdessen von einer »Bedrohung von innen«.
Die Europäer würden sich hinter »Begriffen aus der sowjetischen Ära wie Missinformation und Desinformation verstecken«. Aber in Wirklichkeit gehe es nur darum, Andersdenkende zum Schweigen zu bringen, so der Vizepräsident der USA.
Vance hat in gut 20 Minuten Europas Wertefundament zerlegt. Welche Konsequenzen hat dieser kulturkämpferische Angriff?
In dieser Folge von »Trumps Amerika« spricht Host Juan Moreno mit Francesco Collini, SPIEGEL-Journalist im Auslandsressort, über eine historische Rede, die zeigt, dass die neue US-Regierung Europa vor ungekannte Herausforderungen stellt.
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