#170 Aus dem Inneren einer Freimaurer-Loge: "Frauen sind immer noch verboten"
Apr 11, 2025
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Peter Gnaiger, Journalist bei den Salzburger Nachrichten und ehemaliges Mitglied einer Freimaurer-Loge, teilt seine schmerzhaften Erfahrungen. Er spricht über die geheimen Riten, die Machtstrukturen und die Ausgrenzung von Frauen, die seit 1717 anhält. Gnaiger thematisiert seine Konflikte und die moralischen Dilemmata seines Austritts. Die Diskussion reicht von internen Skandalen zur Hierarchie vergangener Zeiten und wirft kritische Fragen zur Brüderlichkeit und Toleranz innerhalb der Organisation auf.
Die Freimaurerei wird als Machtstruktur vorgestellt, die Geheimnisse, Rituale und Hierarchien umfasst und damit eine gewisse Isolation fördert.
Der Ausstieg aus der Freimaurerei bringt tiefgreifende emotionale Herausforderungen mit sich, insbesondere durch interne Konflikte und strikte Regelungen.
Die Rolle der Frauen in der Freimaurerei wird als ausgrenzend kritisiert, was auf die Notwendigkeit von Reformen und eine breitere Einbeziehung hinweist.
Deep dives
Die Offenheit über Wechseljahre
Wechseljahre sind ein bedeutendes, oft tabuisiertes Thema, das viele Menschen betrifft. Es gibt immer noch ein gesellschaftliches Stigma, das Frauen davon abhält, offen über ihre Erfahrungen und Herausforderungen zu sprechen. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass der Austausch von Erfahrungen, insbesondere von prominenten Frauen, dazu beitragen kann, das Bewusstsein zu schärfen und das Thema zu enttabuisieren. Männer werden ebenfalls in die Diskussion einbezogen, um zu zeigen, dass die Wechseljahre eine gesamtgesellschaftliche Angelegenheit sind.
Freimaurerei und ihre Geheimnisse
Die Freimaurerei wird als ein Männerbund dargestellt, in dem Macht, Geheimnisse und Rituale eine wichtige Rolle spielen. Ein ehemaliger Logenbruder berichtet von seiner Zeit innerhalb einer Loge und beleuchtet die Hierarchien sowie die Riten, die die Mitglieder durchlaufen. Es wird klar, dass die Freimaurerei nicht nur eine Bruderschaft ist, sondern auch eine Plattform, die in unterschiedlichen Graden strukturiert ist. Diese Struktur kann zu einer gewissen Isolation innerhalb der Loge führen, was den Austritt für viele Mitglieder schwierig gestaltet.
Der Ausstieg aus der Freimaurerei
Der Ausstieg aus der Freimaurerei kann mit erheblichen Herausforderungen und emotionalen Belastungen verbunden sein. Der Gesprächspartner hat seine Mitgliedschaft aus moralischen und ethischen Gründen beendet, war jedoch mit den nachfolgenden internen Konflikten konfrontiert. Dies führte ihn vor ein freimaurerisches Gericht, was auf die strikten Regeln und das die Kontrolle innerhalb der Organisation hinweist. Der Prozess stellte für ihn eine außergewöhnliche und belastende Erfahrung dar, die seine Sichtweise auf die Freimaurerei entscheidend prägte.
Die Problematik des Frauenbildes in der Freimaurerei
Ein zentrales Thema ist die Rolle der Frauen innerhalb der Freimaurerei, die traditionell ausschließend ist. Der Interviewte kritisiert die überholten Regeln, die Frauen den Zugang zur Freimaurerei verbieten, und erörtert die Notwendigkeit einer Reform. Diese Diskrepanz zwischen den Prinzipien der Freimaurerei und der Realität sorgt für Spannungen und spielt eine Rolle bei vielen internen Konflikten. Der Teilnehmer argumentiert, dass eine Einbeziehung von Frauen für die Bruderschaft und die Werte der Freimaurerei von Vorteil wäre.
Einfluss und Machtstrukturen der Freimaurerei
Es wird ein kritischer Blick auf die Machtstrukturen innerhalb der Freimaurerei geworfen, die als Netzwerk von Einflüssen und gegenseitiger Unterstützung fungieren. Die Idee von 'Geschäftemaurerei', wo Freimaurer bevorzugte Behandlung in ihren beruflichen Anliegen erfahren, wird angesprochen. Es entsteht der Eindruck eines unheilvollen Zusammenwirkens von persönlichen Beziehungen und geschäftlichem Vorteil innerhalb der Freimaurerei. Diese Dynamik kann zu einem Mangel an Transparenz und zu Interessenskonflikten führen, die sich auch auf die Gesellschaft auswirken.
Medien und Freimaurerei
Die Beziehung zwischen Journalismus und Freimaurerei wird ebenfalls untersucht, da Medienvertreter zu den Mitgliedern der Bruderschaft gehören. Hierbei wird hinterfragt, wie diese Mitgliedschaft die journalistische Unabhängigkeit beeinflussen kann. Ein Journalist, der Teil dieser geheimen Gesellschaft war, bekräftigt, dass die Schwellen zwischen Beruf und persönlichem Glauben an die Freimaurerei verschwommen werden können. Diese Verwicklungen sowie die Geheimhaltung sorgen für ein Gefühl der Paranoia und belastende Fragen zur Integrität von Mitgliedern, die in Schlüsselpositionen agieren.
Von Michael Nikbakhsh. Die 170. Ausgabe der Dunkelkammer beschäftigt sich mit der Freimaurerei. Ich spreche mit einem Aussteiger über seine Zeit in einer Salzburger Loge.
Diese Episode ist zugleich auch eine Premiere, denn erstmals habe ich es in der Dunkelkammer mit einem Verwandten zu tun: Dieser ehemalige Logen-Bruder ist mein Cousin mütterlicherseits.
Er heißt Peter Gnaiger, er ist Oberösterreicher und er schreibt als Journalist für die Salzburger Nachrichten.
Peter Gnaiger war viele Jahre Mitglied einer Salzburger Freimaurer-Loge, er hat da so etwas wie Karriere gemacht und einen sogenannten Hochgrad erreicht, ehe er den Verein im Unfrieden verließ. Was er als Freimaurer erlebt hat und warum er ausgestiegen ist – das erzählt er hier. Die Dunkelkammer ist ein Stück Pressefreiheit.
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