Autor Elias Hirschl zum Zeitalter der Künstlichen Intelligenz - #1077
Jan 28, 2024
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Elias Hirschl, ein Wiener Musiker und Poetry-Slammer, präsentiert sein neues Buch "Content" über das Leben in einer Trollfabrik. Im Gespräch geht es um die tiefgreifenden Veränderungen, die Künstliche Intelligenz mit sich bringt. Er diskutiert die Herausforderungen der jungen Generation, die ethischen Dilemmata von Bullshit-Jobs und persönliche Erfahrungen mit KI in der kreativen Arbeit. Zudem reflektiert er über Geschlechtsidentität und deren Darstellung in literarischen Werken, während er aktuelle Wahlprognosen beleuchtet.
Elias Hirschls Buch "Content" kritisiert die Rolle von Künstlicher Intelligenz und deren Einfluss auf die moderne Arbeitswelt und soziale Bindungen.
Der Autor vermeidet spezifische politische Themen, um universelle menschliche Erfahrungen in den Mittelpunkt seiner Erzählung zu stellen.
Deep dives
Der aufstrebende Autor Elias Hirschl
Elias Hirschl ist ein talentierter junger Autor aus Wien, der sich in mehreren literarischen Genres ausdrückt, darunter Romane, Theater und Musik. Nach dem Gewinn des Publikumspreises beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2022 und einem Stadtschreiberstipendium in Klagenfurt hat er ein neues Buch mit dem Titel "Content" veröffentlicht, das sich kritisch mit der Rolle von Social Media und den Folgen der KI in der heutigen Gesellschaft beschäftigt. Hirschls Werk zeichnet sich durch eine Verbindung von persönlichen Erfahrungen und gesellschaftlichen Themen aus, wobei er seine Recherchen für das Buch teilweise im Ruhrgebiet durchführte, einer Region, die stark von traditioneller Kohleindustrie geprägt ist. Dies verdeutlicht seine Fähigkeit, aktuelle gesellschaftliche Fragen in fiktive Geschichten einzubetten und untersucht die Verflechtungen von Technologie und Arbeitswelt durch seine Protagonistin.
Die Darstellung der Content-Industrie
In seinem Roman "Content" thematisiert Hirschl die Arbeitsweise von Angestellten in einer sogenannten Content Farm, die für die Erstellung scheinbar sinnloser Online-Inhalte zuständig sind. Die Geschichte beleuchtet die Perspektive einer Generation, die in einem kapitalistischen System arbeitet, in dem sie sich oft perspektivlos fühlt, während sie gleichzeitig versucht, soziale Bindungen aufrechtzuerhalten. Hirschl untersucht, wie Technologie, speziell KI, diese Arbeitsplätze bedrohen kann, indem sie die Menschen durch automatisierte Prozesse ersetzt, und stellt die Verbindung zwischen der Schaffung von Inhalten und der Entfremdung im Arbeitsleben dar. Seine Ansichten spiegeln die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt wider, in der Menschen oft von ihrem kreativen Schaffensprozess entfremdet sind.
Ein kritischer Blick auf KI und ihre Auswirkungen
Hirschls Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz in "Content" führt zu einer kritischen Reflexion über die Abhängigkeit der Gesellschaft von Technologie und deren futuristischen Implikationen. Er beschreibt das Internet als eine riesige Recyclingfabrik, die sich selbst mit Inhalten versorgt, was zu einem Szenario führt, in dem Neues immer weniger entsteht. Diese Vorstellung wirft Fragen auf über die Qualität und den Wert von Informationen, die von Algorithmen generiert werden, die sich in einem Kreislauf von bereits existierenden Daten und Inhalten bewegen. Hirschl zeigt, wie diese Entwicklung die Authentizität und Kreativität des menschlichen Schaffens in Frage stellt und hinterlässt eine nachdenkliche Perspektive auf die Zukunft der Literatur und Medien.
Politik und persönliche Perspektiven im Schreiben
Hirschl hat sich bewusst entschieden, politische Themen in seinem neuesten Werk zu vermeiden und stattdessen universelle menschliche Erfahrungen in den Mittelpunkt zu stellen. Er erklärt, dass er die Strukturen und Dynamiken der gegenwärtigen politischen Landschaft in Österreich analysiert hat, um sie in fiktive Kontexte zu integrieren, ohne spezifische Ereignisse oder Persönlichkeiten zu benennen. Diese Entscheidung ist sowohl eine kreative als auch eine strategische, da sie ihm ermöglicht, sich von aktuellen politischen turbulenzen zu distanzieren und eine zeitlose Analyse menschlicher Beziehungen und Herausforderungen zu präsentieren. Die Reflexion seiner eigenen Erfahrungen und Beobachtungen wird durch eine Erzählweise unterstützt, die Leser dazu einlädt, über die Komplexität der menschlichen Existenz und die Umstände, die uns formen, nachzudenken.
Das neue Buch von Elias Hirschl heißt "Content" und beschreibt das Leben von einer Angestellten bei einer Trollfabrik. Lina Paulitsch spricht mit ihm darüber, wie Künstliche Intelligenz unser Leben verändert, über Doppelgänger im Netz und warum Kickl Kurz überholt.
Dieses Interview als Text finden Sie hier: https://www.falter.at/zeitung/20240123/ich-bin-durch-mit-der-oesterreichischen-politik
"Content" von Elias Hirschl ist im faltershop erhältlich: https://shop.falter.at/detail/9783552073869/content
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