Zartmann spricht über seinen musikalischen Urknall und die prägende Rolle von Musik in seiner Kindheit. Er teilt persönliche Herausforderungen wie ADHS und reflektiert über den Druck des Erfolgs in der heutigen Musikszene. Themen wie soziale Medien und Authentizität werden ebenfalls beleuchtet, ebenso wie die Balance zwischen kreativer Freiheit und komerziellen Erwartungen. Er betont die Bedeutung von emotionalem Ausdruck und echten Verbindungen für sein Glück und seine Karriere. Humorvolle Anekdoten über das Älterwerden runden das Gespräch ab.
Zartmann reflektiert über die Herausforderungen seiner Kindheit und den Druck, den Erwartungen seiner Umgebung nicht gerecht zu werden.
Seine musikalische Leidenschaft wurde durch prägende Erfahrungen, insbesondere David Bowies 'Space Oddity', und die Unterstützung seines Vaters geweckt.
Die Auseinandersetzung mit ADHS in seiner Schulzeit führte zu Frustration, aber auch zu einer positiven Entwicklung in den letzten Jahren.
Erntete den Druck des Erfolgs und reflektierte über die Balance zwischen künstlerischer Authentizität und den Erwartungen der Musikwelt.
Deep dives
Persönliche Kämpfe und Selbstfindung
Der Gesprächspartner reflektiert über seine unglückliche Kindheit, die geprägt war von Verhaltensauffälligkeiten und Schwierigkeiten in der Schule. Er erlebte konstanten Druck, da er oft nicht den Erwartungen seiner Umgebung entsprach und mit seiner Leistung zu kämpfen hatte. Ein Schlüsselmoment kam, als er erkannte, dass er seiner Leidenschaft für die Musik nicht weiter aus dem Weg gehen wollte, aus Angst vor Misserfolg und Ablehnung. Diese Einsicht motivierte ihn, sein Potenzial als Musiker ernsthaft zu verfolgen, um später nicht bereuen zu müssen, es nicht versucht zu haben.
Musikalische Einflüsse und Inspiration
Die erste bewusste Musikerfahrung, die er hatte, wurde durch David Bowies 'Space Oddity' geprägt, welches ihn in jungen Jahren faszinierte und seine Liebe zur Musik entfachte. Sein Vater spielte eine entscheidende Rolle, indem er ihm eine Vielzahl von Musik, einschließlich der Beatles und Neil Young, näherbrachte. Diese Begegnungen schufen eine musikalische Grundlage, die seine eigene Kreativität anregte und ihn dazu brachte, selbst Musik zu schaffen und Emotionen in seine Songs zu integrieren. Der Gesprächspartner betont, dass Musik für ihn eine Art Selbsttherapie ist, um seine Emotionen zu verarbeiten.
Herausforderungen und ADHS
Er spricht offen über die Herausforderungen, die mit seiner ADHS-Diagnose einhergingen, besonders in seiner Schulzeit, wo er oft als verhaltensauffällig galt. Der Druck, gleichzeitig gut in der Schule zu sein und seine Energie für die Musik zu nutzen, führte häufig zu Gefühlen der Frustration und Verzweiflung. Der Einsatz von Medikamenten wie Ritalin bot kurzfristige Verbesserungen, brachte aber langfristig eigene Herausforderungen mit sich. Dennoch reflektiert er, dass er in den letzten Jahren eine positive Entwicklung durchlebt hat, die ihn glücklicher und zufriedener mit sich selbst gemacht hat.
Der Weg zur Musikkarriere
Nach mehreren gescheiterten Versuchen und Herausforderungen fand der Gesprächspartner das nötige Selbstbewusstsein, um seine Musik ernsthaft zu verfolgen. Sein Antrieb und die Dringlichkeit, seine Musik zu veröffentlichen, spielten eine entscheidende Rolle in seiner künstlerischen Entwicklung, während er auch seine Ängste überwand. Zusammenarbeit mit wichtigen Personen in der Musikszene half ihm, seine Karriere zu starten und erste Erfolge zu feiern. Der Übergang von einem aufstrebenden Künstler zu einem etablierten Musiker stellte ihn gleichzeitig vor neue Anforderungen und Herausforderungen.
Der Druck des Erfolgs
Mit dem schnell wachsenden Erfolg kam auch ein neuer Druck, der seine Sicht auf das Leben und die Musik beeinflusste. Der ständige Vergleich mit anderen Künstlern und die Erwartungen seiner Umwelt machten es ihm manchmal schwer, den eigenen Weg zu sehen. Er reflektiert über das Gefühl, mit dem Anstieg seiner Beliebtheit auch seine Privatsphäre zu verlieren. Diese inneren Konflikte veranlassen ihn dazu, sich manchmal nach mehr Freiheit und Anonymität zu sehnen.
Kreativität und künstlerische Identität
Der Gesprächspartner merkt an, dass seine kreative Reise von Emotionen geprägt ist und dass er gemeinhin Musik schreibt, um Gefühle zu verarbeiten. Er sieht neben dem kreativen Prozess auch den geschäftlichen Aspekt seiner Musikkarriere und erkennt die Notwendigkeit, sich selbst zu vermarkten. Der Wunsch, das zu tun, was er liebt, ohne sich auf das Kommerzielle zu beschränken, stellt einen zentralen Konflikt in seiner Karriere dar. Das Streben, künstlerisch authentisch zu bleiben, während er gleichzeitig den Erwartungen des Marktes gerecht werden möchte, ist ein ständiger Balanceakt.
Öffentliche Wahrnehmung und persönliche Bindungen
Der Erfolg hat auch Auswirkungen auf seine persönlichen Beziehungen, da er manchmal Schwierigkeiten hat, als 'normaler' Mensch wahrgenommen zu werden. Der Gesprächspartner bemüht sich, seine Wurzeln nicht zu vergessen und pflegt enge Freundschaften aus seiner Kindheit. Er möchte nicht, dass sein Erfolg seine authentische Verbindung zu anderen beeinträchtigt und spricht sich gegen den Drang aus, sich für seine Errungenschaften zu schämen. Diese Instanz erfordert ständige Reflexion in seinem Leben und in seinen sozialen Interaktionen.
Zartmann ist Popsänger und Rapper und aktuell einer der erfolgreichsten Newcomer überhaupt. Sein Song “Tau mich auf” hat über 75 Millionen Klicks bei Spotify, landete auf Platz 1 der Singlecharts und brachte ihm seine zweite Goldene Schallplatte ein.
Ich wollte von ihm wissen, was sein musikalischer Urknall war, wie ihn sein Aufwachsen in Berlin geprägt hat und ob er das Gefühl hat, angekommen zu sein.
Wir sprechen über Melancholie, intime Themen in seinen Songs, es geht um ADHS, Social Media, sein Alter und um das Glücklichsein.