Handelsblatt-Chef Matthes über die Transformation der Medienwelt: „Schreiben wird nicht mehr USP von Journalisten sein“
Apr 12, 2024
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Sebastian Matthes, Chefredakteur des Handelsblatts, reflektiert über seinen Journalismus-Weg und die Transformation des Handelsblatts zum digitalen Vorreiter. Diskussion über die Zukunft des Journalismus mit Künstlicher Intelligenz und Automatisierung. Prognose, dass 60% der journalistischen Arbeit in den nächsten Jahren automatisiert sein wird.
Journalisten müssen sich auf unerzählte Geschichten konzentrieren, da das Schreiben nicht mehr ihr Alleinstellungsmerkmal sein wird.
Automatisierung könnte 60-70% der aktuellen journalistischen Tätigkeiten betreffen, was die Arbeitsweise von Redaktionen verändern wird.
Deep dives
Automatisierung von Redaktionen
Es wird prognostiziert, dass in Zukunft 60-70 Prozent der heutigen journalistischen Tätigkeiten automatisiert werden könnten. Die Diskussion dreht sich darum, wie dies die Arbeitsweise einer Redaktion verändern würde. Trotz Automatisierung bleibt der Fokus auf noch nicht erzählten Geschichten und unbeantworteten Fragen, die Journalisten anstreben.
Persönlicher Werdegang und Berufswahl
Der Werdegang des Podcast-Gastes, Sebastian Mattes, wird beleuchtet. Ursprünglich Musiker, entschied er sich nach Zweifeln bezüglich seines musikalischen Talents für den Journalismus. Sein Interesse an Technologie und Medien führte ihn zu verschiedenen journalistischen Stationen, einschließlich der Huffington Post und schließlich zum Handelsblatt.
Bedeutung von investigativem Journalismus
Die Bedeutung des investigativen Journalismus wird anhand des Projekts 'Tesla Files' hervorgehoben. Durch intensive Recherche und Verifizierung von Daten aus dem Inneren von Tesla wurden technische Probleme und andere relevante Themen aufgedeckt, die die Wirtschaft und Technologie betreffen.
Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus
Die Rolle von KI im Journalismus wird diskutiert. Es wird erörtert, wie KI zur Textzusammenfassung, SEO-Optimierung und Titelvorschlägen eingesetzt werden kann. Trotz des Potenzials von KI betont der Redner die Bedeutung menschlicher Generierung von Inhalten und die Notwendigkeit, KI-Tools als Unterstützung, nicht als Ersatz, zu betrachten.
In dieser Folge nimmt Chefredakteur Sebastian Matthes ausnahmsweise auf der anderen Seite des Podcast-Studios Platz. Im Gespräch mit Christoph Moss, Experte für Newsroom-Organisation und Gründer der Beratungsfirma Mediamoss, reflektiert Matthes seinen Weg in den Journalismus, sein gespaltenes Verhältnis zu Düsseldorf und seinen ersten Berufswunsch. Denn wäre alles ein bisschen anders gekommen, wäre er heute Profi-Geiger.
So kam es aber nicht, und deswegen kann Matthes davon berichten, wie er das Handelsblatt zum digitalen Vorreiter weiterentwickelt hat und wie diese Transformation im Newsroom beim Tagesgeschäft aussieht.
Außerdem sprechen Moss und Matthes darüber, wie Künstliche Intelligenz den Journalismus in Zukunft verändern könnte. „Ich bin davon überzeugt, dass durchaus 60 Prozent von dem, was wir heute machen, in den nächsten vier bis acht Jahren automatisiert sein wird“, prognostiziert Matthes. „Das Schreiben wird nicht mehr der USP von Journalisten sein.“