Pia Kruckenhauser, Expertin der STANDARD-Gesundheitsredaktion, beleuchtet die Herausforderungen des Eizellen-Einfrierens in Österreich. Sie erklärt den Prozess von der hormonellen Stimulation bis zum Einfrieren und diskutiert die ethischen Fragen rund um Social Egg Freezing. Die hohen Kosten im internationalen Vergleich werden thematisiert sowie der Einfluss von Lifestyle und Finanzinvestoren auf die Fruchtbarkeitsmedizin. Abschließend wird die gesellschaftliche Erwartungshaltung an Frauen in Bezug auf Familienplanung kritisch hinterfragt.
Das Einfrieren von Eizellen stellt eine Möglichkeit dar, die Fruchtbarkeit zu verlängern, wird jedoch in Österreich durch strenge gesetzliche Regelungen eingeschränkt.
Die Entscheidung für das Egg Freezing wird oft durch emotionale Faktoren geprägt, während gesellschaftlicher Druck und individuelle Lebensumstände eine Rolle spielen.
Deep dives
Einführung in das Eizelleneinfrieren
Das Einfrieren von Eizellen, auch bekannt als Kryokonservierung, ist ein Prozess, bei dem nicht befruchtete Eizellen auf etwa minus 180 Grad Celsius tiefgekühlt werden. Um dieses Verfahren durchzuführen, ist eine hormonelle Stimulation erforderlich, die dazu dient, mehrere Eizellen zur Reifung zu bringen, da normalerweise nur eine oder zwei pro Zyklus voll entwickelt sind. Nach der Reifung werden die Eizellen schonend entnommen und anschließend eingefroren. Diese Technik hat sich in den letzten zehn Jahren erheblich verbessert, um die Zerstörung von Eizellen während des Einfrierens zu minimieren.
Social Egg Freezing und dessen Grenzen in Österreich
Social Egg Freezing ermöglicht es Frauen, Eizellen aus sozialen Gründen einzufrieren, um ihre Fruchtbarkeit zu verlängern, jedoch ist dies in Österreich nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Die gesetzlichen Regelungen erlauben das Einfrieren von Eizellen nur aus medizinischen Gründen, was bedeutet, dass alleinstehende Frauen keinen Zugang zu dieser Technologie haben. Diese Einschränkung zeigt eine Diskrepanz zwischen dem wachsenden Interesse an Reproduktionsmedizin und den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der biologischen Uhr, da die Qualität der Eizellen ab dem Alter von 35 Jahren abnimmt.
Emotionale und gesellschaftliche Aspekte der Eizelleneinfrierung
Die Entscheidung, Eizellen einfrieren zu lassen, wird häufig von emotionalen Faktoren beeinflusst, wobei viele Frauen diese Maßnahme als Versicherung betrachten, um ihre reproduktive Freiheit zu bewahren. Es wird beobachtet, dass sich Lebensumstände und Karrierewege so verändert haben, dass viele Frauen später im Leben Kinder bekommen möchten, was oft zu Unsicherheiten führt. Das gesellschaftliche Stigma und der Druck, zur richtigen Zeit Kinder zu bekommen, stehen in starkem Kontrast zu den individuellen Lebensrealitäten der Frauen. Eingriffe zur Fruchtbarkeit können als Möglichkeit gesehen werden, diesen Druck zu mindern und den Frauen mehr Kontrolle über ihre reproduktive Gesundheit zu geben.
Als Frau erst später Kinder zu bekommen hat nicht nur biologische Grenzen. Auch der Gesetzgeber macht Frauen die Familienplanung schwer
Ihr Kinderlein kommet – gerade zur Weihnachtszeit wird vielen Frauen und Paaren die Frage gestellt, wann es denn endlich so weit sei. Also … mit dem Nachwuchs.
Doch nicht alle Frauen wollen Kinder – und nicht alle, die wollen, können Kinder bekommen. Und manchmal sind es einfach die Lebensumstände, die den aktuellen Zeitpunkt unmöglich erscheinen lassen. Und das Kinderkriegen aufzuschieben ist nur bedingt möglich – außer man hilft ein bisschen nach. Immer populärer wird eine Methode namens Egg Freezing – das Einfrieren von Eizellen.
Pia Kruckenhauser aus der STANDARD-Gesundheitsredaktion spricht darüber, was es mit dem Einfrieren von Eizellen auf sich hat und warum das ausgerechnet in Österreich nicht so einfach möglich ist.
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