Ehemalige Soldaten erzählen von ihren traumatischen Erlebnissen in Afghanistan und den Herausforderungen, mit posttraumatischen Belastungsstörungen umzugehen. Anika, Alex und Robert schildern ihre emotionalen Kämpfe, die oft von Flashbacks und Schlafstörungen geprägt sind. Experten diskutieren die Mängel im System der Bundeswehr, besonders bei der Behandlung von PTBS. Es wird thematisiert, wie Ärzte sowohl als Mediziner als auch als Verwaltungsmitarbeiter fungieren, was das Vertrauen der Soldaten beeinträchtigt.
48:01
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Annika Schröders Einsatz in Kunduz
Annika Schröder erlebt 2010 in Kunduz das schwerste Feuergefecht der Bundeswehrgeschichte.
Trotz eigener Verwundung rettet sie mehrmals Kameraden unter Lebensgefahr.
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Alex' Panzerfaust-Erlebnis
Alex erlebt eine Panzerfaust-Attacke während des Karfreitagsgefechts hautnah mit.
Erst Monate später erkennt er seine psychischen Folgen und erleidet Flashbacks.
insights INSIGHT
Tabuisierung psychischer Erkrankungen
Psychische Erkrankungen bei Soldaten wurden lange nicht anerkannt und als Tabu gesehen.
Soldaten wollten keine Schwäche zeigen, was die Behandlung verzögerte.
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In dieser Folge geht es darum, was die drei ehemaligen Soldaten, Luftlandesanitäterin Annika, Feldjäger Alex und Fallschirmjäger Robert im Einsatz erlebt haben und wie sich ihre Posttraumatische Belastungsstörung am Anfang zeigte. Eine Gewöhnung an traumatische Situationen tritt Psychiaterin Dr. Ulrike Schmidt zufolge nicht ein. Traumazentren und – behandlungskonzepte sind für die Bundeswehr neu, erläutert Rechtsanwalt Arnd Steinmeyer - sie war auf traumatisierte Soldaten lange nicht eingestellt, "weil man ja immer auch davon ausgegangen ist, die Bundeswehr macht mehr so ein bisschen Unterstützungs- und Hilfseinsätze, und da wird schon nichts passieren".
Doch es ist etwas passiert im schwersten Gefecht in der Geschichte der Bundeswehr, Karfreitag in Kundus 2010 - drei Gefallene, acht Verletzte. Mit Folgen für Annika, Alex - und Robert, der bereits 2002 traumatisiert worden war. Sie funktionieren zunächst weiter, doch haben jahrelange Schlafstörungen, quälende Flashbacks, teils Suizidgedanken. "Man hat sich das nicht eingestanden. Man will ja nicht krank sein. Ein Soldat ist nicht krank", so Feldjäger Alex. In dieser Ausgabe geht es außerdem um die Doppelrolle der Ärzte: Einerseits entscheiden sie im Auftrag der Bundeswehr über Geldzuwendungen und berufliche Zukunft, andererseits sollen sie als Mediziner helfen: "Das ist ein ganz hochproblematischer Punkt, dass die Soldaten manchmal von Vorgesetzten behandelt werden", sagt Trauma-Expertin Schmidt.
Die nächsten Folgen von „Killed in Action – Trauma Bundeswehr“ werden am 22.5. veröffentlicht.
Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine psychische Erkrankung ist für aktive Soldaten der Truppenarzt. Für ehemalige Soldaten und Angehörige: Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeut (Terminservice 116117)
Hilfe bei einer akuten Krise bei der nächsten psychiatrischen Klinik oder beim Notarzt (112)
Der Sozialpsychiatrische Dienst ist ein Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige, bietet Beratung und Hilfe an. In Suchmaschine "Sozialpsychiatrischer Dienst" und Wohnort eingeben.
Telefonseelsorge rund um die Uhr kostenfrei:
0800-1110111 oder 0800-1110222