

„Erdoğan hat seinen Zenit überschritten“: Warum immer mehr türkische Bürgermeister in Haft sitzen
Es ist ein wenig so, als ob eine dem österreichischen Bundeskanzler hörige Justiz den Wiener Bürgermeister, den Salzburger, den Innsbrucker und Dutzende Bürgermeister weiterer Städte verhaftet hätte. Was sich derzeit in der Türkei abspielt, ist ein großer Feldzug des Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und der ihm hörigen Justiz gegen die kemalistisch-sozialdemokratische Oppositionspartei CHP. Doch diese gibt nicht nach. Ihr neuer Chef Özgür Özel ist äußerst umtriebig und immer wieder auf Kundgebungen landauf, landab zu sehen. Wird er Erdoğan zu mächtig?
„Presse“-Journalistin Duygu Özkan ist fundierte Kennerin der Türkei, sie kehrte erst vor wenigen Tagen von einer Reise in die Türkei zurück nach Wien. Sie kennt die Gründe, warum die Justiz derzeit vor allem CHP-Politiker verfolgt - und etwa nicht mehr Politiker der kurdischen DEM-Partei (vormals HDP), deren Gründer Selahattin Demirtaş sitzt aber ebenso in Haft - seit fast neun Jahren.
Und das alles hängt irgendwie zusammen: Erdoğans Suche nach dem Machterhalt, die starke CHP und der vor kurzem von Erdoğan angestoßene Friedensprozess mit der bisher in der Türkei verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. In der Türkei ist jede Menge Bewegung in der Innenpolitik - ohne dass es in der EU scheinbar jemanden interessieren würde. Grund genug, genau bei Duygu Özkan nachzufragen. Sie analysiert die aktuelle Lage in der Türkei für den „Presse“-Podcast „Was wichtig ist“.
Gast: Duygu Özkan, „Presse“-Journalistin Host: Klemens Patek Schnitt: Audiofunnel/Dominik Lanterdinger
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