Felix Diergarten, Bruckner-Biograf und Kenner des Komponisten, erzählt von Anton Bruckners faszinierendem Leben und seiner musikalischen Entwicklung. Er erläutert, wie Bruckner, inspiriert von der größten Orgel der Donaumonarchie, seine Leidenschaft für die Musik entdeckte. Trotz harscher Kritik in Wien schuf Bruckner monumentale Sinfonien, die Beethovens und Wagners Einflüsse vereinen. Diergarten beleuchtet auch die Herausforderungen, die Bruckner auf seinem Weg zum großen Komponisten überwinden musste, einschließlich finanzieller Schwierigkeiten und persönlicher Visionen.
14:44
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Bruckners einzigartige Symphonieverbindung
Bruckners symphonisches Projekt verbindet Beethoven und Wagner in der modernen Musiksprache.
Dies gelang ihm einzigartig und macht ihn zum bedeutenden Komponisten des 19. Jahrhunderts.
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Später Beginn als Sinfoniker
Bruckner wird fast 40 und entscheidet sich, Sinfonien zu komponieren, nach Unterricht bei Otto Kitzler.
Dies ist ungewöhnlich und beeindruckend für einen Komponisten in diesem Lebensalter.
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Bruckners tiefes Wagner-Fieber
Durch Otto Kitzler lernt Bruckner die Musik Wagners kennen, die ihn ein Leben lang prägt.
Er verehrt Wagner abgöttisch und reist extra zur Uraufführung von Tristan und Isolde.
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Bis zu seinem 40. Lebensjahr verschreibt sich Anton Bruckner ganz der Orgelmusik – und sattelt dann auf Sinfonien um. Seine Vorbilder Beethoven und Wagner vereint er allen Kritikern zum Trotz in seinem eigenen Werk.
In Wien bezeichnen die Kritiker seine Werke als "unnatürlich" und "aufgeblasen", doch Anton Bruckner lässt sich davon nicht beirren. Heute gilt er als einer der bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Mit seiner einzigartigen Fähigkeit, die sinfonische Tradition Beethovens mit der modernen Musiksprache Wagners zu verbinden, schafft er monumentale Werke, die bis heute faszinieren.
Geboren am 4. September 1824 in Ansfelden, beginnt Bruckner seine musikalische Laufbahn zunächst in der Kirchenmusik, bevor er sich in der Mitte seines Lebens der Sinfonik zuwendet. Trotz seines schwierigen Charakters und der oft harschen Kritik bleibt er seiner künstlerischen Vision treu.
Bruckner schreibt neun Sinfonien. Beginnend meist mit stillen, mystischen Klängen, zeichnen sie sich durch kraftvolle Steigerungen und eine enorme Ausdruckskraft aus. Heute zählt Bruckner zu den wichtigsten Vertretern der Romantik.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vratz:
wie die frühe Begegnung mit der größten Orgel der Donaumonarchie Bruckners Leidenschaft für die Musik entfacht,
welche Rolle der junge Theaterkapellmeister Otto Kitzler für Bruckners erste Orchesterwerke spielt,
wie Bruckner mit fast 40 Jahren beschließt, Sinfoniker zu werden,
wie tief Bruckner Richard Wagner verehrt und warum diese Bewunderung weitgehend einseitig bleibt,
und warum Bruckner seine Werke mehrfach überarbeitet, oft ohne sie vorher gehört zu haben.
Das sind unsere wichtigsten Quellen:
Wolfgang Johannes Bekh: Anton Bruckner. Biographie eines Unzeitgemäßen, Bergisch Gladbach 2001.
Felix Diergarten: Anton Bruckner. Ein Leben mit Musik, Kassel 2023.
Rüdiger Görner: Bruckner. Der Anarch in der Musik, 2024.
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