
WDR Zeitzeichen "Gottesurteile" werden 1215 verboten
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Nov 30, 2025 Matthias Becher, Mittelalterhistoriker, und Arnold Angenendt, Theologe und Kirchenhistoriker, diskutieren die grausamen Praktiken der mittelalterlichen Gottesurteile. Sie erklären, wie diese rituellen Prüfungen wie Feuer- und Wasserproben das Vertrauen in Gottes Schutz widerspiegelten. Auch die kritischen Stimmen, die bereits im 12. Jahrhundert laut wurden, kommen zur Sprache. 1215 verbot Papst Innozenz III. die Gottesurteile, doch die Einführung der Inquisition führte zu neuen, düsteren Prüfungen in der Gesellschaft.
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Kunigundes Feuertest
- Kaiserin Kunigunde bewies ihre Unschuld, indem sie über 15 glühende Pflugscharen ging und unverletzt blieb.
- Diese spektakuläre Geschichte illustriert, wie Gottesurteile öffentlich Vertrauen erzeugten.
Gottesurteil Als Theologische Logik
- Gottesurteile beruhten auf der Annahme, dass Gott den Gerechten schützt und den Ungerechten strafen würde.
- Diese Logik wandelte menschliche Unsicherheit in ritualisierte Prüfungen zur Wahrheitsfindung um.
Kesselfang Und Verbandsprobe
- Beim Kesselfang musste der Angeklagte seine Hand in siedendes Wasser tauchen und einen Ring herausfischen.
- Nach drei Tagen wurde der Verband geprüft; Eiter galt als Schuld, Heilung als Unschuld.

