In dieser Folge geht es um den langwierigen Prozess der Anerkennung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) bei Soldaten. Betroffene schildern die emotionalen und bürokratischen Hürden, die sie überwinden müssen. Insbesondere werden die Herausforderungen von Fehldiagnosen und ein unzureichendes Gutachterwesen thematisiert. Ehemalige Soldaten berichten von ihren frustrierenden Erfahrungen und mangelnder Unterstützung durch die Bundeswehr. Der Fokus liegt auf der Wichtigkeit einer frühzeitigen Behandlung und der Notwendigkeit, das System zu verbessern.
48:09
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insights INSIGHT
Bürokratischer Kampf um Anerkennung
Die gesetzliche Verantwortung der Bundeswehr als Dienstherr beinhaltet Fürsorge gegenüber Soldaten. - Doch die Bürokratie erschwert oftmals den Zugang zu Anerkennung und Versorgung.
insights INSIGHT
Fehlerkultur und Beschwerden
Die Bundeswehr bietet Fehler- und Beschwerdemöglichkeiten bei Beanstandungen. - Peter Zimmermann betont die Existenz von Anlaufstellen zur Fehlerkorrektur.
question_answer ANECDOTE
Stefanos Tragischer Weg
Stefano B.s Zustand verschlechterte sich trotz mehrfacher Suizidversuche drastisch. - Seine letzte Eskalation war eine Geiselnahme, um auf die fehlende Behandlung aufmerksam zu machen.
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Folge 4: Papierkrieg
In dieser Folge tauchen wir tiefer ein in den "Papierkrieg" eines Wehrdienstbeschädigungsverfahrens. Um finanziell abgesichert und versorgt zu werden, prüft die Bundeswehr genau, ob die PTBS eines Veteranen die Folge eines Einsatzes ist: "Oftmals werden dann noch Zeugen gesucht. Dann wird das Einsatztagebuch versucht einzusehen und zu prüfen", erklärt Bernard Drescher vom Bund deutscher EinsatzVeteranen.
Bei psychischen Erkrankungen dauert es im Schnitt 22 Monate bis zum Bescheid.
Dem gehen Gutachten und viel Schriftverkehr voraus. "Wir leben in einem Verwaltungswahn. Jemand mit einer psychischen Krankheit ist da grundsätzlich überfordert", sagt Psychiaterin Dr. Ulrike Schmidt.
Auch wenn der PTBS-Beauftragter der Bundeswehr Peter Zimmermann betont, die Gutachter innerhalb wie außerhalb der Bundeswehr hätten "wirklich Freiheiten", äußern Fachleute und betroffene Soldaten den Verdacht, dass die Gutachter tendenziell im Sinne des Auftraggebers urteilen.
Der ehemalige Fallschirmjäger Robert, dessen Einsatzschädigung zwölf Jahre nach dem Einsatz in Kabul anerkannt wurde, berichtet von strukturellen Problemen im Verfahren wie einer monatelang nicht bearbeiteten Akte, "weil die liegt in einem Stahlspind und wir finden den Schlüssel nicht. Das muss endlich aufhören".
Die Angebote der Bundeswehr für psychisch Kranke finden sich unter: https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/ptbs-hilfe
Dazu gibt es die Trauma-Hotline: 0800 588 7957
Hilfsangebote des Deutschen BundeswehrVerbandes e.V.:
https://www.dbwv.de/multimedia/fuer-veteranen/hilfsangebote
Und des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen:
https://www.veteranenverband.de/hilfe/
Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine psychische Erkrankung ist für aktive Soldaten der Truppenarzt. Für ehemalige Soldaten und Angehörige: Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeut (Terminservice 116117).
Hilfe bei einer akuten Krise bei der nächsten psychiatrischen Klinik oder beim Notarzt unter 112.
Der Sozialpsychiatrische Dienst ist ein Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige, bietet Beratung und Hilfe an. In Suchmaschine "Sozialpsychiatrischer Dienst" und Wohnort eingeben.
Sie erreichen die Telefonseelsorge rund um die Uhr kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222.
Informationen und Hilfe rund um das Thema Depression:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de
Informationen zu Angsterkrankungen:
https://www.angstselbsthilfe.de
Für Angehörige:
https://www.bapk.de
"Panorama"-Beitrag:
https://1.ard.de/Trauma_Soldaten
ARD-Sendung "Mitreden!":
https://www.ndr.de/nachrichten/info/sendung1538136.html
Podcast-Tipp: "ARD Crime Time": https://www.ardaudiothek.de/sendung/ard-crime-time-der-true-crime-podcast/64622682/