Seraphin Reiber, ein erfahrener SPIEGEL-Journalist und Bahnexperte, gibt faszinierende Einblicke in die Pannenfahrt des ICE 79. Er thematisiert die prekäre Situation der Reisenden während einer Hitzewelle ohne funktionierende Klimaanlage. Die verheerenden Auswirkungen interner Fehlentscheidungen und jahrelanger Einsparungen auf die Deutsche Bahn werden beleuchtet. Zudem wird die Transformation von einem Dienstleister zu einem profitorientierten Unternehmen und die darauf folgenden Herausforderungen eindrucksvoll skizziert.
Die Episode illustriert, wie jahrelange Vernachlässigung und Sparmaßnahmen bei der Deutschen Bahn zu gravierenden Infrastrukturproblemen führen, die chaotische Situationen wie beim ICE 79 hervorrufen können.
Der technische Ausfall und der menschliche Fehler im ICE 79 verdeutlichen die fragilen Abläufe im Bahnbetrieb und die dringende Notwendigkeit von Systemreformen, um zukünftige Pannen zu verhindern.
Deep dives
Chaosfahrt im ICE 79
Die Reise im ICE 79 nach Zürich verwandelte sich in ein Desaster, als die Klimaanlage ausfiel und die Temperaturen schnell anstiegen. 800 Passagiere erlebten das Chaos, das in Panik hätte umschlagen können, während sie auf freier Strecke standen. Passagiere begannen Informationen über Notausstiege zu recherchieren, als die Hitze unerträglich wurde und es zu einer besonderen Form emotionaler Belastung kam. Die Episode beleuchtet die alarmierenden Umstände und die Risiken, die mit einer derart schlechten Infrastruktur verbunden sind.
Systemische Schwächen der Deutschen Bahn
Die Probleme bei der Deutschen Bahn sind nicht nur Einzelfälle, sondern resultieren aus jahrelanger Vernachlässigung und Sparmaßnahmen. So spielt die Privatisierung eine wesentliche Rolle, die eine Wachstumsperspektive für die Bahn untergräbt. Auf lange Sicht haben diese Entscheidungen zu signifikanten Schwachstellen im Betrieb geführt, was sich in chaotischen Situationen wie im ICE 79 bemerkbar macht. Der Podcast thematisiert die Notwendigkeit, diese Systeme zu reformieren, um zukünftige Pannen zu vermeiden.
Humans Fehler und technische Probleme
Der technische Ausfall im ICE 79 führte dazu, dass der Lokführer in einer kritischen Situation einen falschen Stromabnehmer wählte, was den Zug erneut zum Stehen brachte. Die Kombination aus technischem Versagen und menschlichem Fehler unterstreicht die fragilen Abläufe in der Bahn. Dies zeigt sich besonders deutlich bei der Eskalation der Situation, als die Klimaanlage ausfiel und die Passagiere unter extremen Bedingungen litten. Der Lokführer entschied sich unter Druck, was letztendlich zu einem weiteren Stillstand führte.
Einblicke in die Fahrgastperspektive
Die Erfahrungen der Fahrgäste reichen von Humor bis zu absoluter Verzweiflung, während sie sich der delektablen Situation im überhitzten Zug stellen. Einige versuchten, die Stimmung aufzulockern, während andere bereits nach Möglichkeiten suchten, den Zug zu verlassen, als die Luft unerträglich wurde. Der Podcast dokumentiert, wie wichtig Wasser und Vorräte während solch kritischer Momente sind, und verweist auf die Herausforderungen, die die Passagiere erlebten. Diese persönlich gesammelten Erfahrungen verstärken die Dringlichkeit einer Überarbeitung der Bahnstruktur, um die künftige Zuverlässigkeit zu sichern.
Am 25. Juni 2023 startet ICE 79 von Berlin nach Zürich. Noch weiß keiner der Reisenden, dass diese Fahrt in einem Fiasko enden wird.
Nach knapp zwei Stunden bleibt der Zug plötzlich auf freier Strecke liegen – weil die Stromzufuhr nicht mehr funktioniert. Die Klimaanlage fällt aus. Die Ersten googeln »Nothammer«.
Der SPIEGEL Original Podcast »344 Minuten – Das Bahn-Fiasko« erzählt die Geschichte einer Pannenfahrt. Und offenbart die vielen Probleme der Deutschen Bahn. Wie Fehlentscheidungen und ein jahrelanger Sparkurs die Bahn ins Chaos gesteuert haben.
Wie sind eure Reise-Erfahrungen? Oder habt ihr Fragen zur Deutschen Bahn? Schickt uns gern Sprachnachrichten per WhatsApp an +49 40 38080 400 oder per Mail an podcast@spiegel.de.
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