In dieser spannenden Diskussion spricht Bettina Pfluger, Redakteurin im Wirtschaftsressort des STANDARD und Expertin für Altersvorsorge, über die Herausforderungen des österreichischen Pensionssystems. Sie beleuchtet die Sorgen jüngerer Generationen gegenüber staatlicher Rente und vergleicht das österreichische System mit dem erfolgreicheren schwedischen Modell der Aktienpension. Zudem thematisiert sie die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen bei Renten und gibt wertvolle Tipps zur privaten Altersvorsorge, um sich optimal auf die Zukunft vorzubereiten.
Das bestehende Pensionssystem in Österreich steht unter Druck, weil die Zahl der Erwerbstätigen sinkt und die Anzahl der Pensionisten steigt.
Alternative Modelle wie die Aktienpension und Pensionssplitting könnten dazu beitragen, die finanzielle Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zu verringern.
Deep dives
Funktionsweise des Pensionssystems in Österreich
Das Pensionssystem in Österreich basiert auf drei Säulen: der staatlichen Umlage, der betrieblichen Vorsorge und der privaten Altersvorsorge. Bei der ersten Säule zahlen Erwerbstätige und Arbeitgeber Beiträge ein, die dann zur Finanzierung der laufenden Pensionszahlungen verwendet werden. Diese Struktur bedeutet, dass die jüngere Generation die Pensionen der älteren Bevölkerung finanziert, ein System, das zunehmend unter Druck steht, da die Zahl der Arbeitenden sinkt und die der Pensionisten steigt. Dies führt zu einer beträchtlichen finanziellen Belastung für den Staat, der 2022 allein 22,8 Milliarden Euro aus dem Staatshaushalt zuschießen musste, und die Prognosen zeigen einen weiteren Anstieg dieser Zuschüsse in den kommenden Jahren.
Unterschiedliche Modelle der Altersvorsorge
Im Vergleich zu anderen Ländern zeigt Österreich einige Unterschiede in der Pensionsgestaltung, insbesondere wenn man Modelle aus Ländern wie Schweden betrachtet. In Schweden wird ein Teil der Pensionsbeiträge am Kapitalmarkt investiert, was den Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, aus verschiedenen Fonds zu wählen und somit ihre zukünftige Pension aktiv zu beeinflussen. Im Gegensatz dazu bleibt die staatliche Pension in Österreich relativ stabil und wird jährlich inflationsangepasst, wodurch die finanziellen Spielräume für den Staat und die individuelle Vorsorge enger werden. Die Diskussion um alternative Modelle wie die Aktienpension in Österreich hat zugenommen, da immer mehr junge Menschen an die Nachhaltigkeit des bestehenden Systems zweifeln.
Chancenkonto und Gender-Pensionsgap
Das Gender-Pensionsgap in Österreich wird stark durch die ungleiche Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit beeinflusst, wobei Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten und mehr Verantwortlichkeiten im Bereich der Kinderbetreuung tragen. Eine mögliche Lösung ist das Pensionssplitting, das es ermöglicht, Pensionsgutschriften zwischen Elternteilen auszutauschen, um das Ungleichgewicht zu verringern. Außerdem wurde das Konzept eines Chancenkontos vorgestellt, das jungen Erwachsenen einen Grundstock für ihre Altersvorsorge bietet und gezielt für Bildung, Immobilienerwerb oder Unternehmensgründungen eingesetzt werden kann. Diese Ansätze sind jedoch noch nicht in die Praxis umgesetzt, sondern werden weiterhin intensiv diskutiert, um die finanziellen Perspektiven beider Geschlechter im Alter zu verbessern.
Welche Alternativen gibt es zu unserem Pensionssystem, und sind diese wirklich sicherer? Wir haben uns die Aktienpension genauer angesehen
Gerade für junge Menschen scheint das Thema Altersvorsorge noch in weiter Ferne. Zudem hört und liest man immer öfter, dass unser Pensionssystem in Zukunft nicht mehr so funktionieren wird wie bisher. Viele Junge denken deshalb, dass sie ohnehin keine staatliche Rente mehr bekommen werden. Aber stimmt das wirklich – und wenn ja, gibt es Alternativen? Eine Option ist die sogenannte Aktienpension. Auf dieses Modell setzt beispielsweise Schweden. Wie genau das funktioniert und ob es wirklich besser für künftige Generationen ist, darüber sprechen in dieser Folge Bettina Pfluger, Redakteurin im Wirtschafts-Ressort des STANDARD, und Moderatorin Anika Dang.
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