Philipp Köster, Gründer und Chefredakteur der Fußballzeitschrift Elf Freunde, spricht über die Kommerzialisierung des Fußballs und dessen Auswirkungen auf den Journalismus. Er kritisiert, wie Clubs die Kontrolle über Informationen an sich reißen und Interviews oft unkenntlich gemacht werden. Die Kluft zwischen echtem Fan-Dasein und inszenierter Medienpräsenz wird thematisiert. Trotz der Herausforderungen betont Köster die Leidenschaft für unabhängigen Journalismus und die Bedeutung authentischer Berichterstattung.
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Startschwierigkeiten von "11 Freunde"
Die erste Ausgabe von "11 Freunde" verkaufte sich schlecht, nur 400 von 2500 Exemplaren wurden abgesetzt.
Der Versuch, das Heft vor dem Stadion zu verkaufen, scheiterte, da die Leute skeptisch und uninformiert waren.
insights INSIGHT
Fußball als Kultur verstehen
Fußball wurde lange Zeit nicht als Kultur angesehen, sondern als Pöbelei und Alkohol.
"11 Freunde" setzte sich als Erklärmagazin für Fußballkultur gegen diese Einseitigkeit ein.
insights INSIGHT
WM 2006 als gesellschaftlicher Wendepunkt
Die WM 2006 in Deutschland war ein Brandbeschleuniger für das öffentliche Interesse am Fußball.
Fußball wurde zur großen Projektionsfläche für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.
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Kann man sich als Sportjournalist dem Fußballkommerz entziehen?
„Alles, was im Fußball nicht bei drei auf dem Baum ist, kriegt ein Preisschild umgehängt“, sagt Sportjournalist Philipp Köster. Vor 25 Jahren hat er das Magazin „11 Freunde“ gegründet, in dem er und seine Redaktion genau dagegen anschreiben wollen: gegen die „entfesselte Kommerzialisierung“ dieses Sports.
Doch ist das überhaupt möglich? Oder ist man als Medium, das über Fußball berichtet, nicht automatisch Teil dieser Kommerzialisierung? Darüber sprechen Holger Klein und Philipp Köster diese Woche im Übermedien-Podcast.
Das Arbeitsumfeld von Sportjournalisten habe sich massiv verändert, die Klubs "wollen die komplette Kontrolle“ über alles bekommen, sagt Köster. Also auch darüber, was und wie berichtet wird. Unabhängiger, kritischer Journalismus sei da eine Bedrohung. Interviews mit Spielern würden oft „bis zur Unkenntlichkeit“ redigiert – wenn sie nicht gleich im vereinseigenen Kanal erscheinen. Die Grenzen zwischen Journalismus und PR seien oft nicht mehr zu erkennen.
Wie geht man als Fußballjournalist damit um? Gibt es Themen, über die man dann einfach gar nicht mehr berichtet? Und wie schreibt man als Journalist über seinen Lieblingsverein? Darum geht es in der neuen Folge „Holger ruft an…“.
"Maximale Kontrolle" – Philipp Köster über das Verschwimmen von Journalismus und PR im Fußball ("11 Freunde)
"Wunder geschehen" – Philipp Köster über Arminia Bielefeld im Pokalfinale und die Frage, wie man als Fan mit dem Erfolg umgeht ("11 Freunde")