Erziehung: Grenzen setzen ohne Schimpfen (mit Nicola Schmidt)
May 13, 2022
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Nicola Schmidt, Bestsellerautorin und Wissenschaftsjournalistin, teilt wertvolle Einblicke in die Kunst der einfühlsamen Erziehung. Sie spricht darüber, wie wichtig es ist, Grenzen empathisch zu setzen, anstatt zu schimpfen, um die Beziehung zu Kindern zu stärken. Herausforderungen moderner Elternschaft werden thematisiert, ebenso wie der Umgang mit aggressivem Verhalten bei Kleinkindern. Zudem betont sie die Bedeutung von Selbstfürsorge für Eltern, um den emotionalen Druck zu bewältigen und die Familienharmonie zu fördern.
Hoher Stress bei Eltern beeinträchtigt die Empathiefähigkeit und verstärkt impulsives Verhalten, was die Beziehung zu den Kindern negativ beeinflusst.
Empathisches Setzen von Grenzen durch klare Kommunikation ohne Schimpfen fördert die Beziehung zwischen Eltern und Kindern sowie positives Verhalten der Kinder.
Deep dives
Stress und Empathie in der Erziehung
Stress hat einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten von Eltern und deren Empathiefähigkeit. Bei hohem Stress schaltet sich das Empathiesystem ab, was zu geringerer Geduld und Reizschwelle führt. In solchen Zuständen neigen Eltern dazu, impulsiver zu reagieren und möglicherweise aggressiv zu werden, was negative Auswirkungen auf die Beziehung zu ihren Kindern hat. Dieser Zustand kann durch äußere Faktoren wie beruflichen Druck oder gesellschaftliche Erwartungen verstärkt werden, was zu einem Kreislauf führt, in dem Stress und negative Erziehungsreaktionen sich gegenseitig bedingen.
Empathische Grenzen setzen
Das Setzen von Grenzen ist ein entscheidender Aspekt der Erziehung, kann jedoch auf empathische Weise geschehen. Anstatt mit Schimpfen zu reagieren, können Eltern klare, aber freundliche Kommunikationen verwenden, um Erwartungen zu formulieren. Zum Beispiel, anstatt zu sagen „Keine Süßigkeiten mehr!“, können sie die Bedürfnisse des Kindes anerkennen und die Situation freundlich umformulieren. Diese Methode stärkt nicht nur die Beziehung zwischen Eltern und Kindern, sondern fördert auch ein gesünderes Verhalten der Kinder.
Die Rolle von Selbstfürsorge für Eltern
Selbstfürsorge ist für Eltern unerlässlich, um ihre eigene emotionale Gesundheit zu bewahren. Wenn Eltern regelmäßig innehalten und ihre eigenen Bedürfnisse reflektieren, können sie besser mit stressigen Situationen umgehen und vermeiden, in alte Muster zurückzufallen. Diese Selbstreflexion erlaubt es Eltern, ihre Emotionen besser zu regulieren und somit ruhiger auf Konflikte mit ihren Kindern zu reagieren. Es wird empfohlen, tägliche Anker zu schaffen, um den eigenen Stresslevel zu überprüfen und die eigene mentale Verfassung im Blick zu behalten.
Hilfe und Unterstützung in der Erziehung suchen
Eltern sollten sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen, wenn sie mit Herausforderungen in der Erziehung konfrontiert sind. Der Austausch mit Fachleuten oder anderen Eltern kann wertvolle Einblicke und Unterstützung bieten, um neue Verhaltensweisen zu erlernen. Profis wie Therapeuten oder Coaches können spezifische Strategien und Techniken vermitteln, um mit schwierigen Situationen besser umzugehen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass es in Ordnung ist, nicht alle Antworten zu haben und dass die Suche nach Hilfe ein Schritt zur Verbesserung der eigenen Erziehungskompetenz ist.
Kinder müssen Regeln lernen, aber das geht auch ohne großes Geschrei. Wie wir stressige Situationen im Familienalltag empathisch lösen, erklärt Bestsellerautorin Nicola Schmidt in dieser Folge.
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