Macht, Medien, Missbrauch: Amerikas Demokratie unter Druck
Jul 21, 2025
In dieser Folge wird die gefährliche Verbindung zwischen Trumps Angriffen auf die öffentlich-rechtlichen Medien und dem Epstein-Skandal thematisiert. Es wird erläutert, wie Haushaltskürzungen die Medienvielfalt in ländlichen Regionen bedrohen. Zudem diskutieren die Moderatoren die Risiken wirtschaftlicher Interessen für journalistische Prinzipien und die Dynamik zwischen Trump und seinen Unterstützern. Humorvolle Anekdoten und persönliche Skandale runden die lebhafte Diskussion ab und werfen einen kritischen Blick auf die Medienlandschaft.
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Kürzungen bei US-Public Media
Trump erzielte Kürzungen von 1,2 Milliarden US-Dollar bei öffentlich-rechtlichen Medien PBS und NPR.
Besonders ländliche Radiosender, oft einzige Informationsquelle dort, sind stark betroffen.
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CBS zahlt 16 Millionen an Trump
CBS zahlte 16 Millionen Dollar an Trumps Library, um einen Rechtsstreit zu beenden.
Damit entstand der Eindruck, wirtschaftliche Interessen könnten journalistische Grundsätze untergraben.
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Trump klagt wegen Epstein-Bericht
Trump verklagt Wall Street Journal auf 10 Milliarden Dollar wegen Berichten über einen anzüglichen Brief an Epstein.
Dieses Vorgehen verbindet Trumps medienkritischen Feldzug mit dem Epstein-Skandal.
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In der aktuellen Folge des Podcasts „Amerika – wir müssen reden“ sprechen Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni und US-Journalistin Jiffer Bourguignon über zwei Entwicklungen, die fundamentale Prinzipien der US-Demokratie herausfordern: Trumps gezielte Attacken auf öffentlich finanzierte Medien und der politisch aufgeladene Skandal um Jeffrey Epstein. Trump hat massive Haushaltskürzungen bei NPR und PBS in Höhe von rund 1,2 Milliarden Dollar durch den Kongress gebracht - besonders hart für kleinere Stationen in ländlichen Regionen. Denn diese öffentlich-rechtlichen Sender sind dort oft die einzige verlässliche Informationsquelle für viele Menschen. Die Begründung der Konservativen: Öffentlich-rechtliche Medien würden zu linksliberal berichten - ein Vorwurf, der seit Jahren Teil von Trumps Rhetorik ist. Zusätzlich diskutiert das Ehepaar einen pikanten Fall: Der Sender CBS zahlte kürzlich 16 Millionen Dollar an Trumps Presidential Library, um einem Rechtsstreit wegen eines angeblich manipulierten Interviews mit Kamala Harris aus dem Weg zu gehen. Besonders brisant: Der Mutterkonzern Paramount steht kurz vor einem milliardenschweren Fusionsdeal, was die Frage aufwirft, ob wirtschaftliche Interessen über journalistische Grundsätze gestellt wurden. Ingo und Jiffer thematisieren, welche gefährliche Signalwirkung solche Deals auf andere Medienunternehmen haben könnten – nämlich die Tendenz zur vorauseilenden Selbstzensur, um Konflikte mit mächtigen politischen Akteuren zu vermeiden. Breiten Raum nimmt auch der Fall Jeffrey Epstein ein: Der wegen sexuellem Missbrauchs Minderjähriger angeklagte Millionär beging 2019 in Haft unter bis heute ungeklärten Umständen Suizid. Sein Netzwerk aus einflussreichen Kontakten, dokumentiert in den sogenannten „Epstein-Files“, nährt seit Jahren Verschwörungstheorien - unter anderem über prominente Demokraten, britische Royals und Wirtschaftseliten. Auch Donald Trump war eng mit Epstein befreundet, bevor es zum Bruch kam. Während des Vorwahlkampfs kündigte Trump an, die Epstein-Liste veröffentlichen zu wollen und schürte damit gezielt die Fantasien seiner Anhängerschaft. Doch dann unterstellte ihm Elon Musk, selbst auf der Liste zu stehen. Jetzt distanziert sich Trump plötzlich vom Thema und erklärte es zur „alten Geschichte“ und beschimpft sogar seine Anhänger, die immer noch die Freigabe der Akten fordern. Die Folge zeichnet ein Bild einer Demokratie, in der Misstrauen gegenüber Medien, Justiz und Institutionen systematisch geschürt wird - mit realen Folgen für die öffentliche Debatte.
Wie die Epstein-Akten für Trump zum Problem wurden: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/trump-epstein-maga-100.html
Alle Folgen "Amerika, wir müssen reden!" https://www.ndr.de/nachrichten/info/amerika-wir-muessen-reden,podcast4932.html
Podcast-Tipp: Synapsen über Geschwisterforschung: https://1.ard.de/Synapsen_Geschwisterforschung